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Zweifel in Worten

Zweifel in Worten

Titel: Zweifel in Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger
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sicher, dass er bei Frank geklingelt hat.“
    „Fast sicher? Oh Mann!“
    „Deshalb sollst du ja da anrufen! Wenn ich mich irre, ist doch alles gut.“
    „In Ordnung. Aber dann wirst du deinen Beobachtungsposten da aufgeben. Du weißt genau, wie er reagieren wird, wenn er dich sieht!“
    Murrend gab Sam seine Zustimmung und legte auf. Sein innerer Alarm belog ihn nie! Er war sicher, dass da oben irgendwas vor sich ging. Vielleicht sollte er einfach nachsehen? Nein, es ging ihn nichts an, was Frank tat, auch wenn ihn das nervte.
    Frustriert blieb er sitzen und wartete auf Gabriels Rückruf.

    ~*~

    Frank hatte die gepackte Tasche bereits in der Hand, als es an der Tür klingelte. Wie erstarrt blieb er stehen und ließ sein Gepäck auf dem Sofa zurück, bevor er auf den Balkon ging.
    Er sah hinab und atmete zu seinem eigenen Ärger erleichtert auf, als er Sams Sportwagen sah. Na gut, dann brauchte er sich nicht weiter verrenken, um auch noch zur Tür starren. Er ging in den Flur und spürte, wie sehr er sich in seiner Angst darüber freute, Sam gleich zu sehen.
    Während er zappelnd in der offenen Wohnungstür auf den Blondschopf wartete, lauschte er auf die Schritte im Treppenhaus. Er wollte Sam sehen, wollte die schreckliche Angst, die Schmerzen und die Bilder vergessen.
    Er wusste, es war glatter Selbstbetrug, sich so an die Vorstellung zu klammern, dass Sams Nähe ihn auf Dauer von seiner Panik befreien könnte. Aber ein paar Minuten lang dessen Geruch einatmen, sich an ihn lehnen, ihn umarmen zu können, um einfach Kontakt zu haben, zur echten Welt, zur Gegenwart, das wünschte er sich jetzt mehr als alles andere.
    Als er zur Treppe sah und die Schritte hinauf deutlicher hörte, begann sein Festnetztelefon zu klingeln. Frank fuhr herum und überlegte. Ach, Scheiß drauf! Er konnte später nachsehen, wer ihn angerufen hatte, jetzt wollte er Sam sehen!
    Aber der Mann, der die letzte Stufe gerade hinter sich brachte, war nicht Sam. Ein Zittern durchlief Frank und er schaffte es nur mit Mühe, den kleinen Aufschrei zu unterdrücken, der aus seiner Kehle dringen wollte.
    Sven.
    Vor ihm stand Sven.
    Das hier ist falsch!
    Frank wusste, er würde es nicht schaffen die Tür hinter sich zuzuschlagen und seinen Peiniger auszusperren. Zu dicht war er schon – nur eine halbe Armlänge von ihm entfernt.
    „Hallo Franky“, erklang die Stimme, die ihn in seine schlimmsten Alpträume katapultierte, während der dazugehörige Mann ihn rückwärts in seine Wohnung drängte, ohne ihn auch nur zu berühren.
    Verflucht, war er so ein Kaninchen vor der Schlange?! Ja, er war. Dieser Mann hatte ihm so endlose Schmerzen bereitet, hatte ihm das Einzige genommen, was er ganz bewusst hatte verschenken wollen.
    Sven schloss die Tür hinter sich und sah ihn wieder an. Ein Lächeln. „So schweigsam?“
    Frank schluckte. Wieso besaß er keinen Baseballschläger, den er neben der Tür aufbewahrte? Wieso schaffte er es nicht einmal, zu antworten? Diese Gedanken ließen sich von einer Welle massiver Panik verschlingen. Gegenwehr war zwecklos, Frank hatte sich ausgeliefert, einfach so. Und seine Angst vor Berührung, vor erneutem Schmerz und Qualen hielt ihn in atemlosem Warten gefangen.
    „Frank, rede mit mir!“ Klang das tatsächlich bittend? Jedenfalls deutlich weicher als Frank erwartet hätte.
    „Was“, begann er endlich, „soll ich denn sagen?“
    Sven drängte ihn weiter in seine Wohnung; mitten im Wohnzimmer sah er sich um und nickte anerkennend. „Vielleicht, dass du dich freust, mich wiederzusehen?“
    Frank schnaubte, aber es klang nicht so abfällig, wie er sich gewünscht hätte.
    „Was denn? Du willst mir doch nicht sagen, dass du mich vergessen hast?“
    Ein Ruck durchlief ihn. Vergessen! Schön wär’s gewesen! Er wich zur Terrasse zurück, die Tür stand noch offen. Er dachte kurz an Sam, daran, wie sehr er sich gefreut hatte, den blonden Hünen gleich zu sehen.
    Sam ...
    Und nun stand Sven hier, sein personifizierter Alptraum. Mit fahrigen Bewegungen trat er an das Geländer und sah noch einmal hinab. Das da war doch Sams Wagen oder bildete er sich das bloß ein?
    Er zuckte zusammen, als der Schatten von Sven neben ihn fiel, und fuhr herum. „Was willst du?“
    Zu nah, viel zu nah! Vielleicht sollte er schreien? Hoffen, dass Sam wirklich dort unten war, und ihn hören würde?
    „Ich wollte dich sehen, Franky. Mehr nicht“, sagte er und seine Augen, die in einem hellen Bernstein leuchteten, bohrten sich tief in

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