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Zweifel

Zweifel

Titel: Zweifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Blue
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seiner Unterlippe herum. Sein Daumen machte kleine, kreisende Bewegungen auf Sams Handrücken. Sam musste jedes Quäntchen Beherrschung aufbringen, um Bo nicht in seine Arme zu ziehen und zu küssen. Er begnügte sich damit, noch näher an Bo heranzutreten.
    »Müssen wir hier noch was tun, Bo?« Cecile sah sie mit großen, nervösen Augen an. »Ich fühle mich hier sehr unwohl. Ich würde gerne eine Weile an die frische Luft gehen.«
    Bo warf Sam einen Blick aus den Augenwinkeln zu, ließ Sams Hand los und stieß sich von der Wand ab. »Gute Idee, treffen wir uns mit dem Rest des Teams und gehen dann nach oben. Den Plan für den restlichen Tag können wir genauso gut draußen besprechen.«
    »Wir sind noch nicht fertig?« Ceciles Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, aber Sam hörte den angespannten Ton in ihrer Stimme. Er verstand sie nur zu gut.
    »Ich hab' auch ein beschissenes Gefühl dabei«, sagte Sam. »Aber ich nehme an, wir sollten die Kameras aufbauen und das bedeutet, dass wir sie bewachen müssen, oder?«
    »Prinzipiell könnten wir die Ausrüstung schon alleine hier lassen«, überlegte Bo mit Bedauern in der Stimme, »aber ich würde das gerne vermeiden. Wir können uns momentan nicht leisten, irgendetwas davon zu ersetzen. Und Gelegenheit macht Diebe; die Kameras sind hier unten wie auf dem Präsentierteller, wenn jemand sie stehlen will.«
    »Stimmt schon.« Cecile seufzte. »Naja, ich werde mich sicher nicht um eine Schicht drücken, aber ich bleib hier nicht alleine.«
    Sam machte einen Schritt nach vorne und küsste Cecile auf den Scheitel. »Mach dir keine Sorgen. Du hast immerhin mich als Gesellschaft.«
    Cecile lachte und umarmte ihn. »Danke, Sam.«
    »Sag mal!«, rief David von irgendwo hinter ihnen. »Jetzt gräbt sogar schon der Quotenschwule meine Freundin an, geht's noch?«
    »Speziell weibliches Talent«, antwortete Cecile trocken. »Was macht ihr denn hier? Solltet ihr nicht den nördlichen Tunnel untersuchen?«
    »Naja, wir sind fertig.« David warf einen Blick zu Andre, der verkrampft und aufgewühlt aussah. »Was EMF-Messungen oder visuelle Erscheinungen angeht, haben wir nichts gesehen, aber Andre hatte eine seiner Eingebungen. Und ihr wart noch nicht am Treffpunkt an der Treppe, also haben wir gedacht, wir gehen euch mal suchen.«
    Sam konnte spüren, wie Cecile an seiner Seite erschauderte und ihr Arm sich fester um seine Taille schlang.
    »Sam und ich haben auch etwas gespürt. Was hast du mitbekommen, Andre?«
    Der große Mann presste einen Moment lang die Lippen aufeinander, bevor er antwortete. Er schien beinahe wütend. »Es war ungefähr so wie in Oleander House, aber nicht so heftig. Nur so ein Gefühl von einer Präsenz, die sich in der Nähe befindet.«
    Sam und Cecile sahen sich an. »Das ist genau das, was Cecile und ich gespürt haben. Nur hat es mich diesmal nicht überrollt, ich musste mich darauf konzentrieren, es wahrzunehmen.«
    »Als wäre es dieses Mal zielgerichteter. Kontrollierter.« In Andres braunen Augen glomm Erkenntnis auf. »Leute, hier müssen wir ansetzen. Die Kameras aufstellen und auf diesen Punkt konzentrieren. Und ich würde gerne die Seitentunnel öffnen und sie überprüfen. Was ich gefühlt habe, scheint dort seinen Ursprung zu haben.«
    »Ich stimme dir zu.« Mit nachdenklichem Gesicht spielte Bo am Ende seines Zopfes. »Ich habe keine Ahnung, ob wir die Erlaubnis dafür bekommen, aber einen Versuch ist es wert. Ich spreche mit Mr. Innes, während ihr die Kameras aufbaut.«
    »Frag ihn auch gleich, ob er inzwischen die Namen der Schüler hat, mit denen wir sprechen können«, fügte Sam hinzu. »Wir müssen raus finden, was die Schüler dort unten gesehen haben. Wenn sie etwas gesehen haben.«
    »Bleiben wir für den Rest des Tages in den Tunneln?«, fragte Dean. Der Gedanke schien ihn nicht nervös zu machen. Wahrscheinlich weil er schon früher hier gewesen war, vermutete Sam.
    »Nein«, sagte Bo nach kurzem Nachdenken. »Ich denke, wir müssen die Tunnel filmen, ohne dass unsere Anwesenheit etwas aufschreckt. Wir werden die Tür in Schichten bewachen.«
    »Ich gehe und besorge uns was zum Mittagessen«, bot David an.
    Andre lachte leise. »Was für ein überaus großzügiges Angebot, Mann.«
    David riss die Augen betont unschuldig auf. »Wovon redest du?«
    »Davon, dass du dich aus der ersten Schicht rausmogelst.« Cecile löste sich von Sam, schlang ihre Arme um Davids Nacken und küsste ihn. »Mach dir keine Sorgen, mein Schatz. Du

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