Zweifel
wissen.« Sam nahm Bos Hand und verschränkte ihre Finger ineinander. »Und bis dahin gibt es noch vieles, was wir noch nicht ausprobiert haben.«
Ein spitzbübisches Funkeln trat in Bos Augen. »Und das wäre?«
»Blowjobs«, sagte Sam entschieden. »Das Thema müssen wir als nächstes vertiefen.«
»Oh, das ist eine Kunst, die ich definitiv lernen möchte.« Bo lächelte und lehnte sich zu Sam hinüber, um ihn auf den Mund zu küssen.
»Ein anderes Mal«, entgegnete Sam und fuhr mit den Händen durch Bos Haar. »Ich glaube heute krieg' ich keinen mehr hoch.«
»Was denn, es waren doch nur drei Mal«, zog Bo ihn auf und fuhr mit der Zunge über Sams Mundwinkel. »Einer geht doch noch, oder?«
Kichernd stupste Sam mit der Nase gegen Bos Wange. »Idiot. Halt endlich die Klappe und küss mich nochmal.«
Bo gehorchte, setzte sich rittlings auf Sams Schoß und umfasste sein Gesicht mit beiden Händen. Ihr Kuss war innig und ausgiebig, aber der Druck war erst einmal verschwunden. Jetzt, nachdem ihre Leidenschaft zu sanfter Glut heruntergebrannt war, hatten sie keine Eile mehr. Als sie voneinander abließen, fühlte Sam nur ein wohliges Verlangen durch seinen Körper schwingen, das problemlos von Bos sanften, trägen Berührungen gestillt wurde, während sie einander in den Armen hielten.
Eine Weile saßen sie einfach nur schweigend da, Bo auf Sams Schoß, während sein Kopf auf dessen Schulter ruhte. Sam streichelte Bos Haar und seinen bloßen Rücken, genoss einfach nur das behagliche Gefühl des Mannes in seinen Armen. Er wäre vollauf damit zufrieden gewesen, bis in alle Ewigkeit so zu verharren.
Ein Klopfen an der Tür unterbrach Sams Gedankengänge. »Pizza Palace«, rief eine gelangweilte Stimme von der anderen Seite.
Sam tätschelte Bos Hintern. »Unser Thanksgiving-Dinner ist da. Lass mich aufstehen.«
»Nein, bleib ruhig hier, ich kümmere mich drum.« Bo kletterte von Sams Schoß, marschierte zur Tür und öffnete sie, bevor Sam protestieren konnte.
»Danke«, sagte er, nahm dem Pizzaboten die Box ab und stellte sie auf die Kommode. »Wie viel macht das?«
»Vierundzwanzig Dollar fünfzig.« Der Blick des jungen Mannes wanderte von Bo zu Sam und wieder zurück zu Bo. Mit offenem Mund starrte er die beiden an.
Bo zog ein Bündel Scheine aus der vorderen Tasche seiner Jeans und reichte zwei davon an den Lieferanten weiter. »Hier sind dreißig. Behalt‘ den Rest.«
»Danke, Mann. Fröhliches Thanksgiving.« Mit hochroten Wangen wich der Junge zurück, drehte sich um und verschwand fluchtartig.
Bo runzelte die Stirn und verriegelte die Wohnungstür. »Er hat sich ziemlich seltsam benommen.«
»Ja, ich frage mich, warum…« Sam brach ab, als Bo die Pizza nahm und sie zum Wohnzimmertisch brachte, der vor dem Sofa stand. »Oh, mein Gott«, sagte Sam lachend. »Ich weiß, was mit ihm los war.«
»Was?« Bo blickte auf seinen nackten Bauch hinunter. »Es kann doch kein Problem sein, dass ich oben rum nichts anhabe.«
»Nein, das ist es nicht.« Sam deutete auf Bos Brust, genau über der rechten Brustwarze. »Du hast da einen Knutschfleck.«
Bos Augen weiteten sich entsetzt. »Glaubst du… glaubst du, er...«
»Vermutlich«, beantwortete Sam die unausgesprochene Frage. »Aber mach dir deswegen keine Sorgen. Selbst wenn er kapiert hat, dass ich dir den verpasst hab', wird er es schon wieder vergessen haben, ehe der Abend rum ist.«
»Ich schätze, du hast recht.« Kopfschüttelnd ging Bo in Sams winzige Küche und fing an, in den Schränken und Schubladen herumzukramen. »Es ist aber ein seltsames Gefühl, verstehst du? Dass Fremde dich ansehen und es einfach wissen. Hast du Pappteller da?«
»Untere Tür, neben dem Kühlschrank.« Sam leckte sich über die Lippen, als Bo sich bückte, um das Gesuchte herauszuholen. Der Mann hatte eindeutig den verlockendsten Hintern, den Sam je gesehen hatte, und die verwaschene Jeans umspannte jede Rundung perfekt.
»Menschen sehen dich nicht einfach an und wissen, dass du schwul bist. Dieser Typ hat es herausgefunden, weil du halb nackt bist, einen riesengroßen Knutschfleck auf der Brust hast und weil wir beide so durchgevögelt aussehen, wie wir es halt sind.«
»Ich weiß.« Bo brachte zwei Pappteller hinüber zum Sofa und schnappte sich auf dem Weg eine Handvoll Servietten von der Anrichte. Er ließ sich neben Sam aufs Polster fallen, bestückte die Teller und reichte einen davon an Sam weiter. »Verdammt, riecht das gut. Ich bin am Verhungern.«
»Ich
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