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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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sie unnötigerweise. »Was ist denn … oh Gott!« Sie zeigte auf das Ding, das neuerdings Jessicas Bauch war. Ich konnte es ihr nicht verübeln. »Was hast du … was ist das?«
    »Andere verborgene und vielleicht auch nicht so verborgene Seltsamkeiten sind dir noch nicht aufgefallen?«, entgegnete Jess.
    »Ist das überhaupt ein Wort?«
    »Schnauze, Marc oder Marc-Wesen!« Ich hatte nicht hingeschaut, muss ich zu meiner Schande gestehen. Dieser heimtückische Tonfall konnte sowohl von dem lebenden als auch von dem toten Marc stammen. Als hätte ich nicht schon genug Probleme am Hals!
    »Wie lange bist du zu Hause gewesen? Wie geht’s deiner Mom – nicht dem Teufel, sondern deiner anderen Mom? Hat sie sich eine Dauerwelle legen lassen? Hat sie die Schule geschmissen? Oder sich gar nicht erst im College einschreiben lassen? Hast du Geschwister? Neue Haustiere? Sind die alten Haustiere wieder lebendig? Ist dein Dad – dein lebender, nicht dein toter Dad – immer noch Pfarrer? Das da …«, ich zeigte auf Jessicas Bauch und ignorierte ihren wütenden Blick, »… ist noch das Harmloseste von allen unheimlichen Dingen, die hier vorgehen. In diesem Zeitstrom sind Dick und Jess so gut wie verheiratet und proben schon mal glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage zu leben.«
    Laura ging auf mich los wie ein Revolverheld, nur mit dem Unterschied, dass sie schrille Vorwürfe als Kugeln benutzte. Im Großen und Ganzen hätte ich Kugeln aus Metall vorgezogen. »Das kommt davon, dass du dich nicht von Nick genährt hast, als wir in der Vergangenheit waren! Stattdessen hast du mich gebissen, du gedankenloses Miststück!«
    »Autsch«, sagte ich sanft.
    »Ich hab dich gewarnt! Hab ich dich nicht gewarnt?«
    »Im alten Zeitstrom warst du nicht so schrill.«
    »Dieser winzige Umstand hat Nicks Zukunft verändert und die von Jessica ebenfalls!«
    »Du musst es nicht so sagen, dass es wie etwas Schlechtes klingt, Laura«, erwiderte ich.
    »Verzeihung!« Jessicas Samenspender wedelte mit den Armen. »Erstens heiße ich Dick. Ich hasse es, Nick genannt zu werden, ich habe diesen Namen mein Leben lang gehasst. Zweitens, sie hat sich nicht von mir genährt? Dürfte das Studiopublikum bitte mal das Playback von dieser Stelle hören?«
    »Keine Zeit«, erklärte ich. »Ich besorg’ dir später den Blog-Eintrag. Laura, wir haben dich hergerufen, weil …«
    »Ich versteh’ aber nix von Babys und Geburten.«
    »Ein Klischee!« Ich ballte im Triumph eine Hand zur Faust. »Dieser Satz ist schon so elend oft in verschiedenen Sitcoms gefallen, zum Beispiel in Harrys wundersames Strafgericht . Harrys Strafgericht , Laura. Schäm dich!«
    »Allerdings verstehe ich doch etwas davon«, widersprach Laura, nun ein wenig ruhiger. »Als ich mit der Studentenseelsorge einen Sommer in Malawi war, haben wir dutzendfach Geburtshilfe geleistet. Jetzt leben in Malawi mindestens drei Lauras, und ihre Moms waren ja so lieb und dankbar!«
    »Allmählich bist du ganz schön auf Dankbarkeit aus, aber trotzdem der schlechteste Antichrist aller Zeiten«, warf Jessica ein. »Was eigentlich beruhigend ist. Bleib noch ein bisschen!«
    »Deshalb haben wir dich aber nicht hergerufen.«
    »Schade.« Laura seufzte. »Es wäre doch sehr schön gewesen, ein Baby auf die Welt zu bringen. Das kommt mir immer wie der Gegensatz zu all dem Bösen vor.«
    »Hängt von dem Baby ab«, murmelte Marc.
    »Kopf hoch – in den nächsten Wochen kann alles Mögliche passieren! Fairfield Hospital … die Tochter des Teufels … wenn man nicht zum Vertragsarzt seiner Firma gehen muss, ist es das doch fast wert.« Einer der Vorteile, untot zu sein, besteht darin, dass man keine überhöhten Arztrechnungen mehr zu zahlen braucht, wenn man unerlaubterweise den Arzt seines Vertrauens konsultiert. Niemals wieder würde ich eine überhöhte Arztrechnung bekommen, weil ich zu einem Gynäkologen gegangen war, mit dem ich einigermaßen zurechtkam. »Sorry, Sie müssen schon zum Betriebsarzt gehen, sonst berechnen wir Ihnen zig Dollar für die Behandlung.« Wenn das nicht herzlos ist!
    Doch genug von Ärzten und überhöhten Rechnungen, irgendwie schweiften wir immer wieder ab. Das war zwar nichts Neues, aber gefährlich. Denn die Zeit arbeitete gegen uns – obwohl ich eine zeitreisende Schwester hatte.
    »Laura, hör zu. Du kennst doch diese rührenden Geschichten über Leute, die umgezogen sind? Und denen ihre Haustiere quer durchs Land in ihr neues Zuhause gefolgt sind? Oder ein

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