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Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Zweimal Hölle und zurück (German Edition)

Titel: Zweimal Hölle und zurück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Urkomisch, diese drohende Ausstrahlung einer Frau in niedlichem T-Shirt und Caprihosen.
    »Heilige Scheiße!«, hörten wir Jessica auf der Toilette gurgeln, gefolgt von: »Ohhh, ich hätte den vierten Jogurt nicht essen dürfen!«
    Allmählich wurde es mir zu bunt. »Was denn jetzt? Bringen wir ihn um? Was ist los? Kommt schon, jemand soll die Puppen tanzen lassen! Was ist? Waaaaaas?«
    »Mein Name ist nicht Nick«, sagte D/Nick zu mir. »Sondern Dick. Nick bin ich im anderen Zeitstrom. In deinem ursprünglichen Zeitstrom . Ich bin hier, deshalb bin ich nicht hier.«
    »Wenn du so redest, hab ich das Gefühl, als läse ich noch einmal Alice im Wunderland .« Was glatt gelogen war. Ich hab das Buch nämlich nie geschafft und fand den Film mit Johnny Depp ein bisschen zu selbstverliebt.
    »Was uns zwangsläufig zu der nächsten Frage führt«, sagte Sinclair und schaute die Marc-Kreatur grimmig an. »Wer bist du wirklich? Und was ist der wahre Grund, aus dem du gekommen bist?«
    Warum sollten Kopfschmerztabletten eigentlich nicht bei Untoten wirken? Dazu sollte es mal eine Versuchsreihe geben. Leider hatte ich zunächst andere Probleme zu lösen.

15
    »Wartet mal. Wartet!« Alles wartete. Leider wollte mir sonst nichts einfallen. Aber halt! Mir fiel doch etwas ein. »Also dieses Marc-Ding, der tote Typ in unserer Küche, der ist nicht in seiner Vergangenheit. Sondern in unserer Vergangenheit.« Ich wandte mich an ihn. »Ist das richtig so? Du erinnerst dich an nichts von alldem hier?«
    »Ich erinnere mich schon«, erwiderte er. »Nur anders.«
    Ich starrte ihn finster an. Konnte er vielleicht noch hilfsbereiter sein? »Also nicht.«
    »Was macht das schon aus?«, fragte Laura. »Er ist böse, und er muss sterben.«
    »Das stimmt schon, aber wir müssen trotzdem darüber reden«, meinte Sinclair. »Mord ist eine Handlung, die man nicht rückgängig machen kann. Ich versuche stets, nicht rückgängig zu machende Handlungen zu vermeiden, wenn es denn möglich ist.«
    »Soll das heißen, wir können die Vergangenheit nicht wieder in Ordnung bringen? Seine Vergangenheit?« Ich zeigte auf den gefesselten Vampir. »Wir befinden uns jetzt in einer – wie nennt man das doch gleich? – in einer Parallelwelt? Separate Ereignisse, die einander nie berühren, weil separate Ereignisse einander eben nie berühren, wie ich schon in der sechsten Klasse gelernt habe, ohne zu glauben, dass ich jemals dafür Verwendung haben würde?«
    »Fünfte Klasse!«, schrie Jessica vom Göbel-Klo.
    »Die Vergangenheit ist bereits geschehen«, steuerte die Marc-Kreatur bei. »Man kann sie nicht ungemacht machen. Äh! Das klingt jetzt blöder, als ich wollte. Und dämlicher! Was ich meinte, ist …«
    »Moment mal!« Ich sprang auf … und merkte, dass ich bereits stand. Fast wäre ich gegen die Wand gescheppert. Ich war einfach zu aufgeregt, um stillzusitzen. »Ich meine, überlegt doch mal! Wir brauchen hier nicht rumzuhocken und dieses Thema totzuquatschen.«
    »Aber ich wollte das!«, quengelte der Marc, der noch Mensch war. »Wenn nicht, muss ich zur Arbeit. Hatte ich schon erwähnt, dass wir Vollmond haben? Also werde ich jede Menge Gegenstände aus Mastdärmen entfernen müssen und Platzwunden nähen.«
    »Nein, mir ist was Besseres eingefallen! Versteht ihr denn nicht? Ich kann im Buch der Toten nachschauen! Das war doch der Grund, warum ich überhaupt in die Hölle gereist bin und zugelassen habe, dass Laura mich drei Jahrhunderte lang zusammengeschlagen hat.«
    »Du hast zugelassen, dass Laura dich drei …«
    »Keine Zeit für Erklärungen, Jess. Jedenfalls hab ich den ganzen Stress doch nur dafür auf mich genommen. Damit ich dieses Teil lesen kann, ohne dabei verrückt zu werden. Endlich wird sich das blöde Buch mal als nützlich erweisen, anstatt immer nur scheußlich und unheimlich zu sein!« Ich wirbelte herum und flog förmlich aus der Küche.
    »Warte!«, sagte Laura.
    »Was nützt es, ein allwissendes, unheimliches Buch herumliegen zu haben, wenn ich es nicht lesen kann? Hm?« Der Korridor war ziemlich eng, und so stampften sie alle wie eine wild gewordene Horde hinter mir her. Vorwärts! Ich würde meine treu ergebenen Gefolgsleute auf den Pfad der Rechtschaffenen und überdies zur Bibliothek führen. »Stimmt’s? Es stimmt! Ich lese es, und es sagt uns, was wir tun müssen. Oder zumindest, was wirklich geschehen ist. Danach können wir uns einen Plan zurechtlegen. Dann können wir zum zweiten Mal zu Abend essen. Ich weiß

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