Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
Vom Netzwerk:
es ihnen ermöglichte, unsichtbar zu werden, was sie nahezu unbesiegbar gemacht hätte, wie der Kampf in der Tiefenwelt gezeigt hatte.
    Jede der Kreaturen hatte eine vier- bis fünffache Übermacht gegen sich, und plötzlich benötigten sie all ihre Geschicklichkeit, um sich der gegen sie geführten Schwerthiebe zu erwehren. Mit unglaublicher Schnelligkeit wirbelten sie ihre Klingen herum, streckten zwei, drei Zwerge nieder und verwundeten mehrere weitere, aber die Übermacht war einfach zu groß.
    Mit gespaltenem Schädel sank einer der Dunkelelben zu Boden. Sofort stürzten sich die Zwerge, die bislang gegen ihn gekämpft hatten, auf die beiden anderen, was ihre Übermacht noch vergrößerte. So schnell sie sich auch bewegten, und so überlegen sie im Schwertkampf waren, nicht einmal sie vermochten es, die von allen Seiten gleichzeitig auf sie eindringenden Hiebe abzuwehren.
Ein weiterer Dunkelelb starb, als ihm eine Klinge in die Brust gerammt wurde.
    Der Letzte schien zu erkennen, dass er auf verlorenem Posten stand. Mit einigen wilden Hieben seiner Schwerter verschaffte er sich etwas Luft, tötete einen weiteren Arbeiter und nutzte die entstehende Lücke, um zu fliehen.
    »Bleibt stehen, ihr Narren!«, brüllte Tylos, als einige der Männer dazu ansetzten, ihn zu verfolgen. »Ihr habt keine Chance, ihn einzuholen.«
    Ein Krieger und vier Arbeiter lagen reglos auf dem Boden. Er untersuchte sie der Reihe nach flüchtig und schüttelte jeweils nur den Kopf. Keiner von ihnen war mehr am Leben.
    Noch immer stand Vilon unter Schock und war kaum in der Lage zu begreifen, was gerade geschehen war. Wie konnten Dunkelelben hierher gelangen? Elan-Dhor und die unterirdische Höhle tief unter dem Tharakol, in die man sie einst verbannt hatte, lagen viele Tagesreisen entfernt.
    »Wer von euch ist verletzt?«, fragte Tylos. Vier Arbeiter, die durch die Klingen der Dunkelelben Stich- oder Schnittwunden erlitten hatten, traten vor. Erleichtert erkannte Vilon, dass es sich um keine schweren Verletzungen handelte, doch bereits die nächsten Worte des Kriegers zerstörten seine Illusion. »Ihr werdet mithelfen, die Dunkelelben aufzuhalten, damit die anderen eine Chance zum Fliehen haben«, entschied er.
    »Was soll das?«, protestierte Vilon. »Gerade die Verletzten müssen -«
    »Die Magie, die die Dunkelelben ihren Klingen verleihen, wirkt tödlich, wenn die Wunden nicht sofort von einer Priesterin versorgt werden«, fiel Tylos ihm ins Wort. »Dies ist nicht der Moment für Feinfühligkeit. So leid es mir tut, aber die Männer sind so oder so bereits dem Tode geweiht. Ihr müsst mit den anderen fliehen, Schürfmeister. Warnt die Königin, dass sie keine weitere Expedition nach Zarkhadul entsenden darf, aber verschließt zuvor den Ausgang wieder und tut es so gründlich, dass er nicht
wieder freigelegt werden kann. Die Dunkelelben dürfen nicht an die Oberfläche gelangen. Ihr wisst, was für eine Katastrophe das bedeuten würde. Flieht! Jetzt sofort, rasch!«
    Die letzten Worte hatte er gehetzt hervorgestoßen, und als Vilon erneut einen Blick auf den Durchgang warf, erkannte er auch den Grund. Ein halbes Dutzend Dunkelelben kam durch den Gang herangestürmt.
    Der Anblick riss den Schürfmeister vollends aus seiner Erstarrung. Von einem Moment zum anderen wurde er zu einem Pragmatiker, der alle sinnlosen Fragen verdrängte und nur noch daran dachte, wie der Gefahr zu begegnen war - eine Fähigkeit, die dazu beigetragen hatte, seinen hohen Rang zu erlangen. Tylos und der zweite Krieger würden die Dunkelelben selbst zusammen mit den vier Verletzten nicht lange genug aufhalten können, um ihm und den anderen einen ausreichend großen Vorsprung zu verschaffen, sodass sie aus dem Berg entkommen könnten.
    »Versucht sie nur ein oder zwei Minuten aufzuhalten«, stieß er an die beiden Krieger gewandt hervor, dann deutete er auf die Verletzten. »Ihr geht mit ihnen. Wir müssen versuchen, den Wanddurchbruch zum Einsturz zu bringen, das ist die schwächste Stelle. So viel Zeit müsst ihr uns verschaffen. Möge Li’thil mit euch sein!«
    Tylos nickte ihm flüchtig zu, dann wandte er sich um.
    »Ihr habt es gehört. Kommt, Männer!«
    Gemeinsam mit dem zweiten Krieger stürmte er mit gezogenem Schwert in den Stollen hinein, den Dunkelelben entgegen. Ohne zu zögern folgten ihm auch die Verletzten, obwohl sie wissen mussten, dass ihr Weg sie geradewegs in den Tod führen würde.
     
     
    Es war furchtbar, die Schreie mit anzuhören. Sie

Weitere Kostenlose Bücher