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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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mehr bleibt. Die Expedition ist jetzt seit mehr als zwei Wochen unterwegs. In einer oder zwei Wochen spätestens werden die Männer zurückkehren, im Falle eines Erfolges vielleicht sogar schon in den nächsten Tagen. Wir sollten unbedingt abwarten, bis wir wissen, was sie erreicht haben.«
    »Ich wünschte, Barlok wäre bereits wieder zurück, egal mit welchen Nachrichten«, murmelte Tharlia. »Ich hätte ihn diese Expedition niemals führen lassen sollen - hier wird er dringender denn je benötigt. Er besitzt noch immer extrem hohes Ansehen
im Volk, auf ihn würden sie hören. Ich habe sogar schon mit dem Gedanken gespielt, einen Boten loszuschicken, der ihn zurückbeordern soll.«
    »Aber was sollte das nützen?«, entgegnete Torgan. »Der Bote würde gut eine Woche bis zum Kalathun benötigen, und zusammen mit dem Kriegsmeister noch einmal die gleiche Zeit für den Rückweg.«
    Tharlia lächelte flüchtig.
    »Das stimmt so nicht. Wir haben eine Reihe von Fuhrwerken. Sie lassen sich nicht nur dazu verwenden, Waren nach Elan-Tart zu transportieren, sondern können auch sehr schnell sein. Würden wir den Boten mit einem Wagen losschicken, könnte er -«
    Sie verstummte, als es an der Tür klopfte. Ein Diener kündigte an, dass Kriegsmeister Loton und Kampfführer Thilus sie zusammen mit einem menschlichen Begleiter dringend zu sprechen wünschten.
    Aufregung erfasste Tharlia. Wenn Loton und Thilus ihren Posten verließen und von Clairborn aus extra hierherkamen, musste es einen wichtigen Grund dafür geben. Und wenn sie sich in Begleitung eines Menschen befanden … Noch sehr viel weniger als bei Lavinion hoffte sie beim neuen Bürgermeister Sindilos, dass er zur Vernunft kommen würde, aber möglicherweise waren die Vorräte in Clairborn ja schon früher als erwartet zur Neige gegangen, und die Stadt war bereit, zu kapitulieren. Das würde sie und den Rat für einige Zeit aller aktuellen Sorgen entledigen.
    Aber bei dem Menschen, der gleich darauf zusammen mit den beiden Kriegern das Beratungszimmer betrat, handelte es sich weder um den Bürgermeister noch sonst jemanden, den sie zuvor in Clairborn gesehen hatte, sondern um ein noch nicht einmal erwachsenes Mädchen mit blonden Zöpfen und einem blassen Gesicht. Soweit Tharlia dies bei einem Menschen schätzen konnte, schien es nicht älter als vierzehn oder fünfzehn Jahre zu sein und war sichtlich eingeschüchtert.
    »Das ist Vildana«, stellte Loton sie vor, nachdem er sich vor der
Königin verneigt hatte. »Sie behauptet, sie wäre die Tochter von Lavinion und hätte von ihm eine wichtige Botschaft für Euch.«
    »Tritt näher«, forderte Tharlia das Mädchen auf. »Du sagst, du wärst die Tochter von Lavinion?«
    Vildana nickte und verneigte sich ebenfalls, brachte aber kein Wort heraus. Sie wagte es nicht einmal, den Blick zu heben, sondern starrte nur stumm auf die Spitzen ihrer Schuhe.
    »Nun sprich schon, statt unsere Zeit zu vergeuden. Was hast du uns zu sagen?«, stieß Sutis in seiner polternden Art hervor. Das Mädchen erschrak und wich instinktiv zwei Schritte zurück.
    »Lasst sie, Kriegsmeister, Ihr macht ihr Angst. Es war bestimmt nicht leicht für sie, ganz allein zu uns zu kommen«, sagte Tharlia und wandte sich wieder an das Mädchen. »Du brauchst keine Angst zu haben. Vielleicht hält man uns Zwerge in Clairborn momentan für Ungeheuer, aber das sind wir ganz gewiss nicht.« Sie deutete auf eines der noch freien Sitzkissen. »Möchtest du dich nicht setzen?«
    Vildana schüttelte den Kopf, wagte es aber immerhin, den Blick etwas zu heben und Tharlia anzusehen.
    »Mein … mein Vater schickt mich, weil er sagt, ich wäre die Einzige, der … er noch vertrauen könnte«, stieß sie stockend hervor. »Er ist nicht mehr Bürgermeister, und … vor drei Tagen hat man ihn sogar ins Gefängnis geworfen. Ich soll Euch sagen, alles, was geschehen ist, täte ihm sehr leid. Er … er hätte Fehler gemacht, schlimme Fehler. Die Stadtgarde bewacht die Mauern, damit niemand sich aus der Stadt schleichen kann, aber ich … ich habe ein Loch entdeckt, durch das ich mich zwängen konnte.«
    »Das war sehr mutig von dir«, lobte Tharlia. »Aber dein Vater schickt dich doch bestimmt nicht nur, um mir zu sagen, dass ihm seine Fehler leidtäten.«
    »Nein.« Vildana schüttelte den Kopf und knetete nervös ihre Hände, aber allmählich schien ihre Angst etwas nachzulassen. »Er sagt, es gäbe etwas, das Ihr unbedingt wissen müsstet. Deshalb
hätte er sich so

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