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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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verhalten, wie er es getan hat. Unter Sindilos als Bürgermeister hat er Angst, dass etwas Schreckliches passieren wird.«
    »Das lartronische Heer ist auf dem Weg nach Clairborn«, platzte Loton heraus. »Das hat sie jedenfalls uns gegenüber behauptet. Der König soll es bereits vor Wochen in Marsch gesetzt haben, gleichzeitig mit der Reiterei, die nur die Vorhut bildete!«
    »Stimmt das?«, wandte sich Tharlia erschrocken an das Mädchen, dabei hatte sie keinen Zweifel, wie die Antwort lauten würde. Natürlich stimmte es. So ergab plötzlich alles einen Sinn. Lavinion und der Obrist hatten sich ihre Überheblichkeit leisten können und brauchten die Belagerung nicht zu fürchten, weil sie wussten, dass Verstärkung bereits auf dem Weg war und wesentlich früher als von den Zwergen erwartet eintreffen würde. »Weißt du auch, wie groß diese Armee ist?«
    »Mehr als zehntausend Soldaten«, berichtete Vildana leise. »Mein Vater sagt, dass der König wohl sehr besorgt war, als er hörte, dass das Zwergenvolk aus dem Berg herausgekommen ist, aber er weiß nicht, ob diese Sorge mehr den Zwergen oder den Ungeheuern gilt, vor denen ihr geflohen seid. Das Heer wird schon in zwei oder drei Tagen eintreffen. Ich soll Euch ausrichten, dass Ihr Eure Krieger zurückziehen müsst. Mein Vater sagt, dass es zweifellos einen schrecklichen Krieg mit vielen, vielen Toten geben wird, falls Clairborn noch belagert wird, wenn die Armee eintrifft.«

23
    TORG
    Warlons erstes Empfinden, als er wieder zu sich kam, war Schmerz. Sein Kopf schien zu dröhnen, als befände sich ein ganzes Hammerwerk darin, aber das war ein vertrautes Gefühl. Für ihn als Krieger war es bei weitem nicht das erste Mal, dass er niedergeschlagen wurde, und er hatte gelernt, damit umzugehen. Instinktiv konzentrierte er sich auf den Schmerz und verdrängte ihn, bis er ihn kaum noch wahrnahm.
    Er wusste nicht, wie lange er ohnmächtig gewesen war, aber er bemerkte sofort die Ruhe um sich herum. Der Kampf war vorbei. Wer aber hatte gesiegt?
    Vorsichtig öffnete Warlon die Augenlider ein winziges Stück weit. Falls er in Gefangenschaft geraten war, mochte es vorteilhaft sein, wenn die Soldaten nicht gleich bemerkten, dass er aufgewacht war. Glücklicherweise erwies sich seine Vorsicht jedoch als unbegründet. Er blickte direkt in Ailins Gesicht, die sich über ihn gebeugt und anscheinend längst bemerkt hatte, dass er wach war.
    »Was … was ist passiert?«, fragte er und richtete sich auf. Sofort pochte der Schmerz in seinem Kopf mit neuer Kraft, doch abermals rang er ihn nieder.
    »Es grenzt an ein Wunder, dass du noch am Leben bist«, sagte Ailin ernst. »Du hast unwahrscheinliches Glück gehabt, dass der Soldat dich nur mit der flachen Seite seines Schwertes erwischt hat, sonst hätte er dir den Schädel gespalten. So jedoch hast du nur eine Platzwunde und eine ordentliche Beule davongetragen.«
    Als Warlon mit einer Hand seinen Kopf abtastete, fühlte er
einen dicken Verband. Auch die Wunde an seinem Arm war verbunden worden, und als er ihn bewegte, spürte er weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung. Die anderen hatten während des Kampfes ebenfalls einige Blessuren erlitten, doch war offenbar keine davon ernsthafter Natur.
    »Die Soldaten -«
    »- sind geflohen«, führte Malcorion den Satz zu Ende. »Zumindest diejenigen, die es noch konnten. Wir haben mehr als ein Dutzend von ihnen erschlagen, und von den anderen waren die meisten mehr oder weniger schwer verletzt, als sie endlich einsahen, dass auch sie höchstens noch der Tod erwartete. Ich glaube nicht, dass sie es wagen werden, noch einmal wiederzukommen. Und mit weiteren Truppen ist vor morgen wohl auch nicht zu rechnen.«
    »Du hast auch nicht geglaubt, dass sie es überhaupt wagen würden, uns durch das tote Land zu folgen.«
    »Das sind sie auch nicht, denke ich. Ich vermute eher, dass sie einen riesigen Umweg um das tote Land herum gemacht und sich uns über den felsigen Grund genähert haben, der sich am Fuß der Berge erstreckt. Deshalb haben sie auch so lange gebraucht.« Malcorion schüttelte verbittert den Kopf. »König Lorian muss mich auch nach der langen Zeit noch unglaublich hassen, dass er mir Soldaten bis in die Weißberge nachschickt. Ihrer Ausrüstung nach waren sie wohl darauf eingestellt, uns auch über die Schneegrenze hinaus zu folgen.«
    »Da haben sie ja richtig Glück gehabt, dass wir schon aufgeben mussten und ihnen entgegenkamen«, sagte Warlon

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