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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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wissen könntet, als Ihr zuzugeben bereit seid.«
    Aus den Augenwinkeln nahm er war, dass Lhiuvan erneut aufsprang, doch diesmal wurde er von Malcorion auf seinen Platz zurückgezogen.
    »Ich versichere Euch, dass das nicht der Fall ist«, beteuerte die Elbenherrin. »Ich verstehe es so wenig wie Ihr.«
    Warlon zögerte. Er fürchtete, den Bogen zu überspannen und sich ihren Zorn zuzuziehen, aber sie ließ ihm keine andere Wahl, als alles vorzutragen, was Schriftmeister Selon herausgefunden hatte.
    »Bevor wir losgeschickt wurden, haben unsere Gelehrten in ihren Archiven nach Hinweisen gesucht, die uns der Lösung dieses Rätsels näher bringen könnten«, sagte er. »Sie stießen auf uralte Aufzeichnungen, Legenden, die vor vielen Jahrtausenden niedergeschrieben wurden, aber noch sehr viel älter sind. Legenden über Auseinandersetzungen und schließlich sogar einen Krieg innerhalb des Elbenvolkes.« Das Raunen und Tuscheln schwoll an, doch Warlon redete unbeirrt weiter. »In diesen Legenden wird berichtet, dass die Hochelben die Abtrünnigen ihres Volkes schließlich bezwangen und sie in Höhlen tief unter den Wurzeln der Berge verbannten, die sie mit mächtigen Runen und Bannsprüchen versiegelten. Wir glauben, dass es sich bei diesen Bergen um das Schattengebirge handelte, lange bevor der erste Zwerg seinen Fuß dorthin setzte.«
    »Genug!«, stieß Illurien hervor. Zorn loderte in ihren zuvor so alterslosen und weisen Augen; sie wirkte zutiefst erschüttert, ebenso wie die anderen Elbenfrauen. »Diese Behauptungen sind unerhört, vor allem, da sie nur auf Legenden fußen, wie Ihr selbst zugebt. Schon der Gedanke, dass ein Elb gegen einen anderen kämpfen könnte, ist absurd. Ihr missbraucht unsere Gastfreundschaft, und ich werde -«

    »Verzeiht, wenn ich ungefragt das Wort ergreife«, ertönte eine Stimme aus der Menge der Zuschauer. Ein selbst für Elbenverhältnisse offenkundig sehr alter Mann erhob sich von seinem Platz. »Bitte gestattet, dass ich vortrete, um etwas Licht in diese so unglaublich klingende Angelegenheit zu bringen.«
    »Dann sprecht, Tholuvil«, forderte Illurien ihn auf und machte eine einladende Geste.
    Während Warlon auf seinen Platz zurückkehrte und sich wieder setzte, trat der alte Elb in die Mitte des Halbkreises.
    »Eure Weisheit und Euer Wissen sind unbestritten, Herrin«, begann er. »Aber wie Ihr wisst, habe ich den größten Teil meines Lebens damit verbracht, die Geschichte unseres Volkes bis zurück zu seiner Entstehung zu erforschen, gründlicher als jeder andere. Nun, da dieses Thema aufgebracht wurde, muss enthüllt werden, wovon ich hoffte, niemals sprechen zu müssen, denn es betrifft das wohl dunkelste Kapitel unserer Geschichte. Bei meinen Forschungen stieß auch ich auf diese Legenden, von denen der Zwerg spricht, und auch ich reagierte zunächst mit Unglauben darauf. Ich musste weite Reisen unternehmen, um weitere Informationen in dieser Angelegenheit zu entdecken, denn das Wissen darum ist nahezu ausgelöscht.«
    »Wollt Ihr damit sagen, dass es wirklich einst Kämpfe innerhalb unseres Volkes gegeben hat?«, fragte Illurien. »Dass ein Bruder sein Schwert gegen seinen Bruder erhoben hat?«
    »Ja, Herrin, ich fürchte, so ist es.« Er wartete ab, bis das fassungslose Tuscheln sich gelegt hatte, erst dann fuhr er fort: »Es gelang mir nicht, diese Vorkommnisse exakt zu datieren, aber sie müssen sich ereignet haben, als unser Volk auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Damals wurden Stimmen laut, wir sollten nicht als Berater der jüngeren Völker auftreten, die wir unterrichteten und deren Entwicklung wir in die richtigen Bahnen zu lenken versuchten, weil sie dessen unwürdig wären. Stattdessen sollten wir unsere Macht nutzen, um sie zu beherrschen. Streit entbrannte über diese Frage. Die, die ein Streben nach
Macht entwickelt hatten, gewannen an Einfluss und nannten sich die Thir-Ailith, die Herrscher. Nicht zuletzt gewannen sie dadurch massiv an Zulauf, dass einige der Völker, darunter auch die Zwerge, sich von uns abwandten, um ihren eigenen Weg zu gehen. Das ist einer der Gründe für das getrübte Verhältnis zwischen unseren Völkern, obwohl sich heute kaum noch jemand daran erinnert. Wir waren erzürnt, als sie sich von uns abwandten, nachdem wir viel für sie getan hatten, und sie fühlten sich von uns bevormundet und gegängelt. Aber ich schweife ab.«
    Der alte Elb machte eine kurze Pause, um seine Gedanken zu sammeln.
    »Irgendwann begann diese Frage

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