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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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richtigen Weg sind. Ich kann einfach spüren, dass es von hier eine Verbindung nach Zarkhadul gibt.«
    »Gehört Hellsehen jetzt auch schon zu Euren Fähigkeiten?«, warf einer der Arbeiter ein.
    »Nur mutlos die Köpfe hängen zu lassen, bringt uns keinen Schritt weiter«, fuhr er fort, ohne auf den Zwischenruf einzugehen. »Wir haben zwei Möglichkeiten. Entweder reißen wir uns zusammen und lassen uns auch von solchen Rückschlägen nicht entmutigen, oder wir ergehen uns in Selbstmitleid und geben einfach auf.«
    Niemand antwortete ihm, aber die Gesichter der Männer, soweit er sie im Stollen sehen konnte, zeigten ihm, dass die meisten von ihnen sich nach diesem neuerlichen Rückschlag bereits wieder mit einem Scheitern abgefunden hatten.
    »Der Kriegsmeister hat recht«, erhielt er in diesem Moment überraschend Unterstützung von Vilon. »Viel zu lange schon ist unser Volk in Lethargie versunken, träumt lieber von vergangenem
Ruhm, statt auf eine bessere Zukunft hinzuarbeiten. Wenn die Invasion der Dunkelelben einen positiven Aspekt hat, dann den, dass sie uns zwang, diese ausgetretenen Pfade zu verlassen. Wenn man nur die Hand ausstreckt, kann man nicht erwarten, dass Edelsteine hineinfallen, und wenn man bei jedem Rückschlag kapituliert, darf man sich nicht wundern, wenn es nur immer weiter abwärtsgeht. Stattdessen brauchen wir Mut und Tatkraft, wenn wir etwas erreichen wollen.«
    »So ist es«, ergänzte Barlok. »Ich will jetzt kein Murren mehr hören, sondern wir werden den Stollen und vor allem die Höhlen, die wir passiert haben, noch einmal genauestens nach Abzweigungen untersuchen. Irgendwo haben wir bestimmt etwas übersehen.«
    In der Enge des Spaltes zwängte er sich an den Männern vorbei, um auch während des Rückwegs wieder die Spitze zu übernehmen.
    »Ich danke Euch«, sagte er leise zu Vilon, als er ihn erreichte, und wollte sich weiterzwängen, doch der Schürfmeister hielt ihn am Arm zurück.
    »Wartet einen Moment. Ich könnte mir vorstellen, wo wir tatsächlich etwas übersehen haben. Kurz bevor der Gang in die falsche Richtung abbog und der Boden anzusteigen begann, haben wir eine Höhle passiert. Wir haben sie nicht näher untersucht, weil sich der Spalt genau an der gegenüberliegenden Seite fortsetzte und wir direkt darauf zugeeilt sind, aber mir ist auf der Wand zur Rechten etwas herabgebrochenes Gestein aufgefallen. Vor allem diese Stelle sollten wir diesmal genauer überprüfen.«
     
     
    Sie brauchten mehr als die doppelte Zeit für den Rückweg zu der Höhle, von der Vilon gesprochen hatte, da sie die Wände des Stollens diesmal sehr viel gründlicher untersuchten und teilweise sogar nach dahinter verborgenen Hohlräumen abklopften, ohne jedoch etwas zu finden.
    Als sie die Höhle wieder erreichten, erkannte Barlok sofort, was
der Schürfmeister gemeint hatte. An einer der Wände lag ein kleiner Haufen herabgebrochenes Geröll, und in der Wand darüber klaffte in fast zwei Metern Höhe ein gut kopfgroßes Loch in der Wand, das ihm zuvor tatsächlich nicht aufgefallen war. Wenn man es nicht direkt mit einer Laterne anstrahlte, konnte man es leicht für einen bloßen Schatten oder ein Stück dunkleren Fels halten.
    Da sich die Öffnung zu hoch in der Wand befand, als dass Vilon sie erreichen konnte, ließ er einen der Arbeiter niederknien und kletterte auf seinen Rücken, um sie genauer zu untersuchen.
    »Nur eine Vertiefung im Fels, etwas mehr als eine Handlänge tief«, verkündete er mit unverhohlener Enttäuschung in der Stimme. »Offenbar hat sich ein Steinbrocken gelöst und ist auf dem Boden zerborsten.«
    Er zog einen Hammer aus dem Gürtel und schlug erst mit dem Stil ein paar Mal gegen die hintere Wand der Vertiefung, dann führte er mehrere wuchtige Schläge mit dem spitzen Ende des Kopfes aus. Weiteres Gestein bröckelte herab, dann war der Aufprall mehrerer herabfallender Brocken zu hören.
    »Hinter der Wand liegt ein Hohlraum. Ich bin durchgebrochen«, rief er. »Ich glaube, es dürfte nicht allzu schwer sein, die Wand einzureißen.«
    Er stieg von seiner lebenden Trittleiter herunter. Mit ihren Spitzhacken, die sie wie die Krieger ihre Streitäxte in Halterungen am Gürtel trugen, begannen zwei Arbeiter, das Loch nach seinen Anweisungen behutsam zu vergrößern. Als es einen Durchmesser von mehr als einem halben Meter erreicht hatte, stieg Vilon erneut auf den Rücken eines der Männer, ließ sich eine Laterne reichen und leuchtete durch die Öffnung.
    »Ein

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