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Zwergenbann: Roman

Zwergenbann: Roman

Titel: Zwergenbann: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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nickte.
    »Na also, warum nicht gleich so. Bitte geht voraus.«
    Mit den Kriegern, die wie ein stahlgepanzerter Wurm hinter ihr im Gleichschritt marschierten, folgte sie dem Schnauzbärtigen durch das Tor. Zahlreiche weitere Gardisten säumten die Straße im Abstand von nur wenigen Metern auf beiden Seiten, als ob es nötig wäre, Schaulustige zurückzudrängen. Zwar schien sich die Nachricht von der Ankunft des großen Zwergentrupps in Windeseile herumzusprechen, und Menschen eilten von allen Seiten heran, doch auch ohne die Gardisten wagte es niemand, sich der Marschkolonne zu nähern.
    Auch Schmährufe wurden keine laut, was jedoch keineswegs bedeutete, dass sie hier willkommen waren. Es wagte nur niemand, den Mund aufzumachen. Zu bedrohlich schien der Anblick der Zwergenkrieger zu sein, ganz wie Tharlia es geplant hatte. Aber
die Gesichter der meisten Menschen waren verkniffen. Sie konnte die Ablehnung, die ihr und ihrer Eskorte entgegenschlug, fast körperlich spüren. Es war schlimmer als bei ihrem letzten Besuch, viel schlimmer. Wer schon durch sein bloßes Auftreten Furcht verbreitete, durfte sich nicht wundern, wenn er nicht freundlich willkommen geheißen wurde.
    Aber damit hatte sie gerechnet. Es war etwas ganz anderes, das sie beunruhigte.
    »Da stimmt etwas nicht«, raunte Thilus, der neben ihr ging, ihr leise zu. »Wo kommen all diese Gardisten so plötzlich her?«
    Genau das fragte Tharlia sich auch. Allein die Straße wurde von mindestens drei- bis viermal so vielen Uniformierten gesäumt, wie die gesamte Stadtgarde ihren bisherigen Schätzungen zufolge umfasste. Sie musterte die Männer genauer. Vielen passte ihre Uniform nicht einmal richtig, war zu groß oder zu klein.
    »Ich denke, dass unser Freund Lavinion die Garde erheblich aufgestockt hat. Vielleicht eine Art Eingreifreserve nach den Vorfällen auf dem letzten Markt«, spekulierte sie. »Er hat einfach jeden, der Zeit genug hat und sich ein paar Heller dazuverdienen will, in eine Uniform gesteckt.«
    »Anscheinend. Aber das erklärt nicht, wieso sie jetzt alle voll gerüstet hier stehen. Die paar Minuten, seit wir vor der Stadt aufgetaucht sind, haben bestimmt nicht gereicht, um sie alle zusammenzutrommeln und antreten zu lassen.« Er zögerte kurz. »Es sei denn, man wusste bereits vorher, dass wir kommen.«
    Tharlia lächelte flüchtig.
    »Natürlich wusste man das. Lavinion ist kein Dummkopf. Seit wir mit dem Bau Elan-Tarts begonnen haben, lässt er uns beobachten. Das würde ich an seiner Stelle auch tun. Ein berittener Späher legt die Entfernung in einem Bruchteil der Zeit zurück, die wir benötigt haben. Schon kurz nach unserem Aufbruch wusste er, dass wir kommen, und auch, wie viele wir sind. Das am Tor war nur ein wenig Theater, um nicht zu zeigen, dass man uns bereits erwartet hat.«

    »Aber … was sollte dann die Lüge mit den fünfhundert Kriegern, die nur auf ein Zeichen von Euch warten? Wenn er Elan-Tart beobachten lässt, weiß er auch, dass es nur ein Bluff ist.«
    Noch einmal lächelte Tharlia.
    »Ganz im Gegenteil, gerade deshalb glaubt er ihm. Ich habe Loton gebeten, heute Morgen eine kleine Parade anzusetzen. Gleichzeitig mit uns hat er mit mehreren hundert Kriegern die Kasernen verlassen und sich Clairborn in einem Bogen genähert. Dieser Bogen hat sie zwar nur in wenigen Meilen Entfernung halb um Elan-Tart herumgeführt, ehe sie von Norden aus in die Stadt zurückkehrten, aber für den Späher muss es so ausgesehen haben, als würden sie uns Flankenschutz geben. Er ist mit Sicherheit wie von einem Zarkhan gehetzt nach Clairborn geritten, um Meldung zu erstatten.«
    »Und der Bürgermeister hat sofort seine neu rekrutierten Spielzeugsoldaten antreten lassen.« Thilus nickte. »Fragt sich nur, wen sie eigentlich beschützen sollen: Uns vor den Einwohnern, oder die Einwohner vor uns.« Er schnitt eine Grimasse. »Aber warum dann überhaupt der Bluff? Warum habt Ihr die Krieger nicht tatsächlich bis in Sichtweite von Clairborn marschieren lassen?«
    »Weil das nur zu einer weiteren Eskalation geführt hätte. So wird Lavinion erfahren, dass es sich nur um einen Bluff handelte, und die Drohung dahinter erkennen, aber er kann uns nicht vorwerfen, wir wären mit einem Heer gegen Clairborn marschiert und hätten damit von unserer Seite aus Feindseligkeiten eröffnet.«
    »Das ist doch nur Haarspalterei.«
    »Nein, so etwas nennt man Diplomatie.«
    Sie erreichten das Rathaus, einen zweistöckigen, an der Vorderfront mit

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