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Zwergenblut: Roman

Zwergenblut: Roman

Titel: Zwergenblut: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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geschehen?«, fragte sie mit tonloser Stimme, als ihr rasender Herzschlag sich schließlich beruhigt hatte, und sah Barlok an. »Er ist unsichtbar in mein Zelt eingedrungen. Ihr habt gesagt, die Thir-Ailith von Zarkhadul besäßen diese Fähigkeit nicht.«
    Der Kriegsmeister zuckte ratlos mit den Schultern, soweit die Verbände um seinen Körper dies zuließen.
    »Ich verstehe das nicht, Majestät«, entgegnete er. »Obwohl es ihnen mehr als einmal bei den Kämpfen in der Mine große Vorteile verschafft oder ihnen sogar das Leben gerettet hätte, hat niemals einer der Dunkelelben dort darauf zurückgegriffen. Wir mussten davon ausgehen, dass sie dazu nicht in der Lage sind.«
    Tharlia zögerte einen Moment, dann nickte sie.

    »Ich mache Euch keinen Vorwurf. Ihr konntet nur berichten, was Ihr erlebt habt«, sagte sie und spürte gleich darauf selbst, wie das Blut aus ihrem Gesicht wich, als ihr etwas bewusst wurde. »Aber wenn sie diese Fähigkeit doch besitzen, dann ist nicht gesagt, dass dieser hier der Einzige ist«, stieß sie hervor. »Wir können nicht einmal erahnen, wie viele Thir-Ailith während der Schlacht unbemerkt aus Zarkhadul entkommen konnten und nun frei an der Oberfläche umherstreifen!«

3
    DER HINTERHALT
    In Lhiuvans Schrei mischten sich die Wut- und Entsetzensschreie der übrigen Elben. Auch Thilus war schockiert über Aliriels Tod. Der Anblick ihres Körpers, gerade noch so unvergleichlich schön und nun so grässlich verstümmelt, schnitt ihm ins Herz.
    Als schattenhafte Schemen wurden gleich darauf etwa ein Dutzend Thir-Ailith sichtbar, genauso, wie es auch geschah, wenn die Priesterinnen ihre Macht entfalteten, um die Unsichtbarkeit der Dunkelelben zu brechen. Aber die Kräfte der Elbenmagier gingen weit über die der Hexen hinaus. Thilus sah, wie sie einander an den Händen ergriffen, und im selben Moment zerriss der Zauber der Thir-Ailith, und die Unsichtbarkeit war vollends aufgehoben.
    Nun, da sie ihre Feinde sehen konnten, attackierten die Elbenkrieger sie sofort. Mit einer Angriffswut und einem Hass, die ihresgleichen suchten, fielen Elben und Dunkelelben übereinander her. Die Zwerge schienen für die Thir-Ailith überhaupt nicht zu existieren.
    »Zum Angriff!«, brüllte Thilus, dann stürzten sich auch seine Krieger ins Kampfgetümmel.
    So schreckliche Kämpfer sie auch waren, dieser Übermacht und vor allem dem rasenden Zorn der Elben hatten die Thir-Ailith kaum etwas entgegenzusetzen. Einer nach dem anderen wurde niedergestreckt. Thilus hieb nach einer
der finsteren Gestalten. Zwar wehrte diese seine Klinge ab, war aber für den Bruchteil einer Sekunde abgelenkt, und diese Zeit reichte Lhiuvan, sie mit seinem Schwert aufzuspießen.
    »Tötet nicht alle! Lasst wenigstens einen am Leben!«, rief Nariala, doch ihre Stimme ging im Klirren der Waffen und inmitten der Schreie fast unter.
    Es war ohnehin zu spät. Die meisten Thir-Ailith lagen bereits tot am Boden, und die letzten vier wurden von der Übermacht der Elbenkrieger regelrecht in Stücke gehackt. Vor allem Lhiuvan wütete wie ein Berserker, bis auch er schließlich schwer atmend sein Schwert sinken ließ, weil es keinen Feind mehr gab, gegen den er es richten konnte.
    Der gesamte Kampf hatte kaum eine halbe Minute gedauert, dennoch hatte er zahlreiche Opfer gekostet. Nicht nur das Dutzend Thir-Ailith, auch fünf Elben waren tot, drei weitere schwer verletzt. Lediglich die Zwerge hatten keine Opfer zu beklagen, da die Thir-Ailith sie in ihrem Hass nahezu ignoriert hatten.
    Die Magier lösten ihren Kreis.
    »Ihr Narren!«, stieß Nariala zornig hervor, während die anderen sich um die Verwundeten kümmerten. »Wir hätten einen von ihnen lebend gebraucht. Er hätte uns unermesslich wichtige Informationen liefern können!«
    Lhiuvan war neben Aliriel niedergekniet und hielt mit von Schmerz verzerrtem Gesicht ihren Leichnam in seinen Armen. Erst jetzt begriff Thilus, dass weit mehr als nur Freundschaft die beiden verbunden hatte.
    »Und wie hätten wir das machen sollen, ohne dass es noch mehr Tote gegeben hätte?«, erwiderte der Elbenkrieger nicht weniger zornig. »Diese Ungeheuer sind wie reißende Bestien über uns hergefallen. Hättet Ihr ihre Annäherung
früher bemerkt, wäre es erst gar nicht zu diesem Gemetzel gekommen!«
    »Ihre Magie ist sehr stark, stärker als erwartet«, verteidigte sich die Magierin. »Wir konnten sie nicht früher wahrnehmen.«
    »Jedenfalls sind Aliriel und vier weitere Krieger nun tot.« Sanft

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