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Zwergenfluch: Roman

Zwergenfluch: Roman

Titel: Zwergenfluch: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Expeditionstrupp gehört haben.«
    »Aber das ist Wahnsinn!«, stieß Barlok hervor. »Tharlia, so weit darf es nicht kommen. Du musst das stoppen.«
    »Dafür ist es bereits zu spät, der Rat hat seine Entscheidung einstimmig getroffen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht begreifen, dass gerade du nach dem, was heute Morgen passiert ist, Burian immer noch den Rücken stärkst.«
    »Heute Morgen hätte ich ihm am liebsten eigenhändig den Hals umgedreht. Aber hier steht weitaus mehr auf dem Spiel als meine verletzten Gefühle, und Zorn ist stets ein schlechter Ratgeber.«
    »Erzähle das nicht mir, erzähle das Burian, er kann diesen Rat brauchen. Du weißt noch längst nicht alles«, erklärte Tharlia. »Kurz vor Ende der Ratssitzung traf eine Abordnung der Goblins ein und bat um eine Audienz. Sie berichteten, dass mehrere ihrer Trupps von jenseits des Tiefenmeeres nicht mehr zurückgekommen seien. Gleichzeitig sei ein Zwergen-Kampftrupp auf dem Weg dorthin gesichtet worden. Nun glauben sie, dass wir für das Verschwinden ihrer Expeditionen verantwortlich sind und drohen damit, den Friedensvertrag für nichtig zu erklären.«
    »Diese verdammten Goblins! Das ist doch wieder nur einer ihrer Tricks. Sie sind doch diejenigen, die den Vertrag ständig unterlaufen und...« Barlok brach ab, als ihm erst mit Verspätung richtig bewusst wurde, was Tharlias Worte zu bedeuten hatten. »Dunkelelben«, murmelte er. Der von Burian geprägte Begriff erschien ihm so passend, dass er ihn mittlerweile in sein Denken übernommen hatte. »Selbst
Farlian kann nicht so dumm gewesen sein, Expeditionen der Goblins anzugreifen, zumal das nicht sein Auftrag war. Die Trupps sind von Dunkelelben angegriffen und umgebracht worden.«
    »Natürlich«, erwiderte Tharlia. »Und das bedeutet, dass diese bereits frei in den Regionen jenseits des Tiefenmeeres herumstreifen. Vielleicht waren es nicht einmal Farlians Leute, die den verschütteten Gang freigeräumt haben, sondern die Dunkelelben haben es bereits selbst getan.«
    »Und... wie hat der König darauf reagiert?«
    Tharlia schnaubte.
    »Dieser Narr hat die Abordnung der Goblins hinauswerfen lassen. Wenn ich ihnen nicht unter einem Vorwand gefolgt wäre und ihnen die Situation erklärt hätte, hätten wir jetzt vermutlich schon einen Krieg an zwei Fronten. Natürlich haben sie mir die Geschichte von einem unsichtbaren Feind aus der Tiefe nicht geglaubt, doch ich habe sie wenigstens einigermaßen beruhigen können. Sie haben weitere Spähtrupps ausgeschickt. Wenn auch nur einer von ihnen zurückkehrt und meine Behauptungen bestätigt, können wir sie vielleicht sogar auf unsere Seite ziehen.«
    »Ich traue diesen verschlagenen Winzlingen nicht weiter als bis zur Schneide meiner Axt«, brummte Barlok. »Aber dies ist eine besondere Situation, in der unser beider Völker bedroht sind. Mit ihren Bögen könnten sie uns im Kampf wertvolle Unterstützung leisten.«
    »Und Burian lässt diese Chance nicht nur ungenutzt verstreichen, er riskiert sogar einen weiteren Krieg. Die Goblins haben sein wirres Hirn auf eine neue verrückte Idee gebracht. Er hält es jetzt für möglich, dass die Goblins selbst oder vielleicht auch irgendwelche Gnome unseren Kampftrupp angegriffen haben könnten. Wenn er nicht
bis spätestens Mitternacht Nachricht von Farlian erhält, will er deshalb einen weiteren, noch stärkeren Suchtrupp losschicken.«
    »Das … Das ist …« Barlok schnappte nach Luft. Die Ungeheuerlichkeit dieser Nachricht raubte ihm schier den Atem, und er musste sich erst einmal setzen. »Dieser verdammte Narr! Er schickt unsere Krieger reihenweise in den sicheren Tod!«
    »Das gab auch für den Rat den Ausschlag. Siehst du jetzt ein, dass uns gar keine andere Wahl mehr bleibt, als ihn vom Thron zu entfernen, um noch schlimmeres Unheil zu verhindern?«
    Zögernd und widerwillig nickte Barlok.
    »Obwohl auch das große Gefahren birgt«, warnte er. »Bei dem, was uns bevorsteht, benötigen wir eine starke Führung. Ein Streit um den Thron, der unsere Handlungsfähigkeit lähmt, wäre ebenso verheerend, als würde Burian dieses Amt weiter ausüben.«
    »Eben«, stimmte Tharlia ihm zu und setzte sich ihm gegenüber auf einen einfachen Hocker, der Barloks kargem Quartier, aber gewiss nicht der Hohepriesterin angemessen war. »Genau deshalb bin ich hier. Wir haben schon im Dunkelturm darüber gesprochen, aber da war die Situation eine andere. Jetzt geht es nicht mehr um die Frage, ob Burian seines

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