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Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01

Titel: Zwergenkinder, Band 01 - Bekker, A: Zwergenkinder, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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hektische Bewegungen machst, wird man dich für einen Schatten halten. Kaum einer von ihnen wird ahnen, dass da etwas Lebendiges unter ihnen ist, wenn sie dich nicht hören.«
    Pretorr schnüffelte in der Luft herum und schließlich an Tomlis Wams. Er verzog den Mund. Plötzlich war er erneut verschwunden, tauchte aber im gleichen Moment auf der anderen Seite der Höhle wieder auf und kam mit einem Gefäß aus Ton zurück. Ein weißes Pulver war darin, von dem er Tomli eine halbe Handvoll über Kopf und Schultern streute.
    »Das riecht ja erbärmlich«, beschwerte sich Tomli. »Wie modrige Erde!«
    »Wie ein Erd-Alb«, widersprach Pretorr. »Geräusche wirst du keine verursachen, und jetzt wirst du auch nicht durch deinen Zwergengeruch auffallen.«
    »Wo ist der Stein?«, fragte Tomli.
    »Den gebe ich dir später, sonst höre ich nicht, wenn du unterwegs zurückbleibst. Du wirst mir in die Halle des Diebesfürsten Ylgorr folgen und dir das Amulett holen, ohne dass es jemand bemerkt, denn mit dieser Sache will ich nicht in Verbindung gebracht werden.«
    »Das verstehe ich gut«, sagte Tomli.
    »Eine Frage hätte ich an Euch«, meldete sich Lirandil zu Wort. »Habt Ihr diese Tarnung schon einmal ausprobiert?«
    »Aber gewiss!« Pretorr lächelte. »Ich sehe mich regelmäßig in den Hallen der verschiedenen Diebesfürsten um. Manchmal nehme ich heimlich an ihren Gildetreffen teil, ohne dass ich jemals bemerkt worden wäre.«
    »Aber warum?«, fragte Tomli.
    »Weil ich neugierig in. Man muss doch auf dem Laufenden bleiben.«
    Bevor sie aufbrachen, packte Pretorr jene Werkstücke aus Dunkelmetall in ein Bündel, die er dem Diebesfürsten bringen wollte. Tomli konnte einen Blick darauf erhaschen und erschrak, denn sie sahen aus wie die Dunkelmetallzähne, die ihm bei dem Wüsten-Ork aufgefallen waren.
    Aber es war wohl besser, nicht danach zu fragen …

In der Halle der Diebe
    T omli und Pretorr waren schon eine ganze Weile unterwegs. »Es wird schon gelingen«, hatte der Zwergenjunge Olbas Worte noch im Ohr. Sie hatte das anders gesagt als sonst, wenn ihr ein Blick in die Zukunft gelungen war.
    Eines der Irrlichter schwebte vor ihnen her, sodass Tomli sich an dessen Licht orientieren konnte.
    »Meine Freunde begleiten mich oft, das wird also niemanden wundern«, meinte Pretorr. »Und so stolperst du nicht andauernd.«
    Es war nicht leicht, mit Pretorr Schritt zu halten. Der Erd-Alb war verflixt schnell. Und er schimpfte jedes Mal, wenn Tomli den Anschluss verlor , und er auf den Zwergenjungen warten musste. »Wir müssen deinetwegen sowieso schon einen Umweg machen, weil du dich nicht durch die engeren Felsspalten zu schieben vermagst«, beschwerte er sich. »Nun beeil dich doch wenigstens etwas!«
    Irgendwann setzte er sein schweres Bündel mit den Wüsten-Ork-Zähnen, aus Dunkelmetall ab und griff unter sein Gewand, von wo er einen Stein hervorholte. Seine Grundfarbe war schwarz, aber ein grünliches Funkeln blitzte durch die dunkle Oberfläche.
    Pretorr drückte ihn Tomli in die Hand und murmelte ein paar Worte in der Erd-Alben-Sprache. Daraufhin verband sich der Stein mit der Hand des Zwergenjungen, so als würde er damit verwachsen.
    Was soll ich jetzt tun?, wollte Tomli fragen und bewegte die Lippen, aber es war nichts zu hören.
    »Kein Laut geht mehr von dir aus, aber alle Laute erreichen deine unvollkommenen Ohren«, erklärte Pretorr. »Folge mir. Wir haben die Höhle der Diebe fast erreicht!«
    Während sie ihren Weg fortsetzten, merkte Tomli die Veränderung. Seine Schritte waren lautlos, und auch sein Keuchen hörte er nicht mehr, während er dem flinken Alb hinterherlief.
    Er folgte Pretorr und dem Irrlicht durch einen weiteren schmalen Gang in eine große, hallenartige Höhle.
    Tausende von Erd-Alben-Dieben befanden sich darin. Viele hingen an den Felswänden und unterhielten sich in ihrer von schrillen Tönen und pfeifenden Zischlauten durchsetzten Sprache. Für sie schien diese Haltung bequem zu sein. Zwerge, Menschen und Elben hätten dort nicht einmal Halt gefunden.
    Magische Feuer dienten offenbar wie in Pretorrs Schmiedehöhle dazu, das lichtscheue Gewürm der Tiefe fernzuhalten.
    Im Mittelbereich gab es eine Art Markt. Säcke mit vermutlich gestohlenem Schmuck aus Zwergengold wurden auf dem Boden ausgeleert, und anschließend wurde um jedes Stück gefeilscht. Zumindest nahm Tomli das an, denn die Sprache der Erd-Alben verstand er nicht. Er wusste nur, dass er noch nie so viel Gold auf einem Haufen

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