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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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relativ ruhig. Ein paar Orks kamen immer mal wieder her, um ihre Waffen und Rüstungen zu pflegen, einige auch um zu ruhen, wenn ihnen nicht mehr danach war, bei den Goldminen auf dem Boden oder bei irgendwelchen Bauernhöfen sonst wo zu schlafen.
    Entfernt, vom anderen Ende des Lagers, vernahm er dann auch einen Schmiedehammer, mit dessen Hilfe wohl gerade ein Rüstungsteil wieder zurechtgebogen wurde. Sein Blick schweifte herum, dann sah er, wie Dunkeltod und Brecher in Begleitung eine s der Hauptmänner herüberkamen. „Verdammt“, dachte er sich, „die haben kein Schaf dabei.“
    Eilig hatten es die drei nicht, sie schlenderten mehr durch das Lager, als das s sie gingen. Doch Duradon sah, dass sie ausgiebig diskutierten. Wieder brummte er vor sich hin.
    Die drei meldeten sich ordentlich bei ihrem Heermeister, dann übernahm es der Hauptmann, zu sprechen: „Heermeister, langsam sind alle Höfe und Dörfer in der Nähe ausgeplündert. Dort ist nicht mehr viel zu holen, es sei denn, wir dürfen uns an den Menschen bedienen.“ „Das wäre auch mal an der Zeit“, ergänzte Brecher. „Einige scheinen uns nicht mehr so ganz ernst zu nehmen. Wir drohen zu viel und handeln zu wenig.“ Duradon blickte ernst drein: „Ihr wisst, worum es geht. Tote Lebewesen liefern uns nicht die Energie, die wir brauchen.“
    Der Hauptmann nickte und fuhr fort: „Es gibt noch ein kleines Dorf auf dem Weg nach Aurum, doch da es nur 5 .000 Schritt von der Stadt entfernt liegt, hielten wir es für angebracht, Eure Erlaubnis einzuholen.“ „Wie heißt das Dorf?“, fragte Duradon behäbig. „Aurelia“, antwortete der Hauptmann, „ein paar Hütten und einige Höfe, nicht mehr als 150 Seelen.“
    „Aurelia“, wiederholte Duradon nachdenklich, während sein Hirn die Situation analysierte. Er wusste sofort, wovon der Hauptmann sprach; das Dorf hatte er bereits auf der Karte gesehen. „Nun, das Dorf liegt eh auf dem Weg nach Aurum. Das sieht nach einer guten Gelegenheit aus, dorthin einen Abstecher zu unternehmen. Hört her: Bereitet das Heer vor, und zwar komplett. Das Heerlager hier bleibt noch bestehen, bis wir uns in der Stadt einlagern können. Ihr marschiert dann in Aurelia ein und statuiert ein Exempel. 150 Seelen sind dafür die perfekte Anzahl, auf die paar kommt es nicht an. Brennt alles nieder, lasst niemanden am Leben. Danach geben wir Maui noch eine letzte Chance, das Besetzte Land herauszugeben. Mir scheint, ihr ist nicht klar, wie ernst wir es meinen. Dunkeltod, Brecher, ihr sprecht noch einmal bei der Dame vor, nachdem Aurelia dem Erdboden gleichgemacht wurde. Ich werde mich mit dem Meister besprechen und zu euch stoßen, sobald wir die Antwort der“, er spie auf den Boden, „Königin haben. Abmarsch: sofort.“
    Dunkeltod freute sich auf die bevorstehende Schlacht. „Oder eher das Schlachten“, grinste er innerlich. Er hielt den Plan des Heermeisters für weise, wie immer. Sie meldeten sich ab und machten sich gleich daran, mittels der Kriegshörner, die kleiner waren und einen helleren Ton abgaben als die des Heermeisters, die paar Orks zu informieren, die im Lager verweilten.

Grünleben, auf dem Weg zur Kneipe „Zum lebendigen Sammelsurium“
    Sie hatten auf dem Rückweg zum Gasthaus keine Minute geschwiegen. Duram war äußerst interessiert daran, wie die Leute in Pruda lebten. Er selb st wohnte in Grünleben, in der Nähe des Steinbruchs. Viel mehr hatte er auch noch nicht gesehen, in Grunde genommen bestand sein Leben darin, vom Haus zum Steinbruch und zurück zu pendeln. Und aus gelegentlichen Kneipenbesuchen.
    Haggy und seine Freunde erfuhren, dass die Arbeiter im Steinbruch eine eingeschworene Gemeinschaft waren. „Kein Wunder“, dachte sich Haggy, „wenn die fast ihr ganzes Leben miteinander verbringen.“ Ansonsten gab es eigentlich nicht so viel Spannendes über Durams Leben zu erfahren. Wie so viele andere war er nicht verheiratet und in keiner Beziehung, von Kindern ganz zu schweigen. Und trotzdem, die Art, wie Duram erzählte, wie er sich neugierig nach jeder Kleinigkeit aus dem Leben der anderen erkundigte, wie er Angelegenheiten präzise analysierte und dabei nie die Meinung seiner Gesprächspartner ignorierte − all das imponierte Haggy ungeheuerlich. Und doch, etwas schien auf ihm zu lasten, etwas sehr Schweres.
    Bald kamen sie zur Kreuzung, von der aus es nur noch ein Katzensprung zum Gasthaus war. „Hier war ich noch nie“, sagte Duram, als er das Gasthaus wahrnahm. „Normalerweise

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