Zwergensturm
Geruch an; leicht modrig, so als ob sich das Moos mit dem Tod gepaart hätte und sie das Ergebnis seien.
Piggy wurde sichtlich nervöser und blieb plötzlich stehen. Er sch nüffelte noch einmal in die Luft hinein, dann biss er in Haggys Hose und versuchte, ihn zurückzuziehen. „Nein, Piggy, lass das. Ich muss sehen, was uns da erwartet.“ Doch in diesem Moment trat der erste der Orks in sein Sichtfeld. Seine grüne Haut schimmerte unter einem Eisenhelm im Licht der untergehenden Sonne, und sein schwarzes, langes Haar war zum Zopf zusammengesteckt. Augenblicklich entdeckte er Haggy, drehte sich um und rief etwas in einer fremden Sprache den Hang hinab. Sechs weitere bewaffnete und gerüstete Orks erschienen. Haggy und Piggy stürzten zurück zur Gruppe, während die anderen ihnen entgegenkamen. Aus dem Laufen heraus zauberte Tinchena etwas, doch sie traf nicht richtig; neben einem Ork entzündete sich im Gras ein kleines Dunkelfeuer. Der Ork nahm dies grimmig lachend zur Kenntnis. Auch die Orks hatten sich in Bewegung gesetzt und stürmten Haggy hinterher und der Gruppe entgegen. Sie zogen ihre Waffen, drei von ihnen trugen zusätzlich Schilde.
Gerade als Haggy sich nach den Verfolgern umgedreht hatte, schoss plötzlich Bong mit atemberaubender Geschwindigkeit an ihm vorbei. Auch er hatte sein Schwert gezogen, den Helm aufgesetzt und hielt seinen kleinen Schild kampfbereit in der Hand. Verdutzt blieb Haggy stehen und sah dem Gnom hinterher. Mit einem langen Sprung bugsierte der sich direkt vor drei der Orks und hieb dem mittleren sein Schwert ins Knie, bevor er an ihnen hochsah und einen gellenden Schrei ausstieß. Sofort schlugen die Orks auf ihn ein. Er parierte die Hiebe der ersten beiden mit seinem Schwert und lenkte die des dritten für einen Moment mit dem Schild ab. Zwei weitere Orks gesellten sich zu dem ungleichen Kampf. Einer von ihnen, der sich Bong von schräg hinten genähert hatte, schlug dem Gnom einen schweren Kampfhammer mit voller Kraft in den Rücken. Kaum sichtbar taumelte der Gnom, doch das reichte dem fünften Ork, um mit seinem Schwert einen Stich in den Hals des Gnoms zu setzen, genau dorthin, wo zwischen Helm und Brustrüstung eine Lücke klaffte. Thrylas hatte Haggy erreicht, blickte zum Kampf, blieb stehen, starrte zu Bong und sprach unhörbar einen Spruch. Seine Augen wurden ganz glasig, fast durchsichtig. Haggy fand dies unheimlich, der Elf sah nicht mehr wie ein Lebewesen aus. Der Körper des Elfen wirkte wie eine tote Fleischhülle, obwohl seine Arme und Hände sich bewegten und zum Gnom zeigten. Haggy folgte der Richtung, in die die Hände deuteten, und sah, dass Bong nach wie vor gegen fünf der Orks kämpfte. Immer wieder schlugen die Orks blutige Wunden in die wenigen verletzlichen Stellen des Gnomes und hieben mit voller Macht auf den Kleinwüchsigen ein. Doch er ging nicht zu Boden. Wie macht er das? Haggy war von dem Schauspiel fasziniert. Auch Wynlana sprach einen Hellmagiezauber nach dem anderen auf den Brecher, und jede Wunde, die ihm geschlagen wurde, verschloss sich unmittelbar. „Trotzdem muss er doch unvorstellbare Schmerzen erleiden“, dachte Haggy gerade, da wurde er Thrylas Schreien gewahr: „Kämpft! Schießt und zaubert! Wir können ihn nicht ewig am Leben erhalten!“
Haggy bekam sein Erstaunen unter Kontrolle und kniete nieder. Er zielte auf einen der Orks und sah, wie neben ihm Otto und Zahrin voranstürmten. Plötzlich gingen die Haare eines der Orks in Flammen auf. Vor Schmerz schreiend ließ er von Bong ab und rannte ein paar Schritte zur Seite. Krampfhaft versuchte er, sich von seinem Eisenhelm zu befreien, doch das Feuer unter dem Helm an seinem Schädel schien ihm jede Kontrolle zu rauben. Er ging zu Boden und zerrte wie ein Verrückter an dem Helm, doch hatte er das Lederband, das diesen an seinem Schädel fixierte, gar nicht gelöst. Seine Leidensschreie ließen Haggy das Blut gefrieren, als er den ersten Schuss abfeuerte. Er traf einen der Orks in den Rücken, und das Dunkelmagiegeschoss durchdrang mühelos den schweren Eisenpanzer. Der Ork schrie vor Schmerz auf, drehte sich um und sah Haggy wutentbrannt an, doch dann war Zahrin zur Stelle und schickte ihn mit einem kräftigen Schlag ihres Kolbens zu Boden. Noch während er fiel, stieß Otto ihm einen Dolch in die Kehle, dann sank er endgültig zusammen. Eine feine Blutlache bildete sich um ihn herum auf dem Boden.
Wieder stieß Bong einen seiner gellen den Schreie aus, und die vier Orks
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