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Zwergensturm

Zwergensturm

Titel: Zwergensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Mueller-Hammerschmidt
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schlugen nach wie vor auf ihn ein, die Angriffe Zahrins und Ottos völlig ignorierend. So war es ihnen ein Leichtes, gegen die Orks zu bestehen. Zahrin schlug einem den Kolben von hinten in die Kniekehle. Der Ork ging in die Knie, dann vollzog sie eine komplette Drehung und nutzte den Schwung aus, um dem Ork den Kolben voll ins Gesicht zu schlagen. Knochen brachen, das Gesicht platzte auf, und der Ork ging zu Boden.
    Auch Otto stach einem Ork in die Kniekehlen, und als dieser daraufhin stürzte, stach er mit beiden Messern in dessen Kehle. Einen weiteren hatte Haggy angeschossen, und Zahrin und Otto erledigten ihn gemeinsam. Der letzte verstarb an den zahlreichen Wunden, die Bong ihm im Laufe des Gefechtes geschlagen hatte. Otto vermochte die vielen Wunden, aus denen der Ork blutete, gar nicht zu zählen. Das Kampfgetümmel ebbte ab.
    „He y, das waren doch sieben Orks … Wo sind die anderen hin?“ Haggy blickte sich angestrengt um. „Da hinten laufen sie!“, rief Otto und deutete gen Nordosten. Jetzt sah auch Haggy sie. „Die hauen ab!“, rief er aufgeregt und berechnete im Geiste, ob sie sie noch einholen konnten, was ihm aber nicht möglich erschien. „Die hauen nicht ab“, grummelte Bong und hielt sich den Schädel, „das sind Melder. Die werden dem Orkheer von uns berichten. Wenn wir Glück haben.“ „Und wenn nicht?“, erkundigte Tinchena sich höflich. „Wenn nicht“, sprach Bong, „dann informieren sie nicht das Heer, sondern den Heermeister. Dann sind wir in den Arsch gekniffen.“ „Da hat der Gnom wohl recht“, gab Thrylas zu bedenken. Die Schatten der beiden Orks verschwanden in einem Wäldchen.
    „Was nun?“ Wynlana sah die Gruppe auffordernd an. „Wenn das Orkheer davon erfährt, dass eine bewaffnete Gruppe auf dem Weg hinter ihre Linien ist, dann sind wir nirgend wo in der Gegend mehr sicher. Schlimmer noch, sie könnten das Heerlager mit Truppen verstärken.“ „Dann muss es schnell gehen. Wir müssen nach Süden, am Dunklen Wald entlang“, dachte Thrylas laut. Otto erschrak: „Direkt am Dunklen Wald entlang? Diese Vorstellung gefällt mir nicht sonderlich. Man hört ja die unappetitlichsten Geschichten darüber. Was ist mit euch Elfen, habt ihr auch eine, äh, Bindung zu dem Dunklen Wald?“ „Nein“, sagte Thrylas, „der Dunkle Wald erschließt sich uns nicht. Unser Volk hat die Bindung zu ihm vor Jahrhunderten verloren. Der Wald erscheint uns aber nicht böse, es ist nur … als gäbe es dort gar keinen.“
    „Gibt es keine andere Möglichkeit?“ Zahrin wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. „Nein, ich denke nicht“, sagte Thrylas.
    „Gute Arbeit war das, mit eurer Hellmagie“, lobte Haggy die Elfen. „Danke“, antwortete Wynlana, „aber dank nicht uns, dank dem Gnom, der seinen Schädel hinhielt, damit ihr die Orks erledigen konntet.“ Haggy nickte eifrig. Bong saß auf dem Boden und hielt sich immer noch den Schädel. „Verdammtes Schädelbrummen“, sagte er, „dagegen hilft auch keine Hellmagie.“ Er nahm einen Schluck Schnaps aus seinem Beutel: „Das hier hingegen schon.“ Er erntete anerkennendes Lachen.
    Auch Zahrin war höchst interessiert an den Heilfähigkeiten der Elfen. An Wynlana gewandt fragte sie: „Ich bin wirklich beeindruckt davon, wie sehr ihr die Hellmagie beherrscht. Über welche Entfernungen könnt ihr sie wirken lassen? Und könnt ihr wirklich alle Wunden heilen?“ Wynlana lächelte milde und ging einen Schritt auf Zahrin zu, als sie erklärte: „Es stimmt, dass wir Heilungen auf Entfernung bewirken können, jedoch nicht von weiter als vierzig, fünfzig Schritten. Und auch das schaffen nur die Geübtesten unter uns. Auf weitere Entfernung lassen sich die Wunden im Körper nicht mehr erspüren, und somit kann man die Hellmagie nicht punktgenau ausschütten. Aber ja, im Grunde genommen kann man alle Wunden heilen – ob Fleisch, Muskeln, Knochen oder Organe zerrissen sind –, solange alles noch am Platz ist und eine Verbindung zum restlichen Körper hat. Bei einem abgeschlagenen Kopf sind natürlich auch wir machtlos.“ „Oder wenn einer stirbt“, gab Haggy zu bedenken. „Nein, nicht unbedingt“, sagte Wynlana. „Wenn er noch nicht lange tot ist, nicht mehr als etwa fünfzehn Minuten, dann können wir ihn durchaus ins Leben zurückholen.“ Haggy staunte, und auch Zahrin räusperte sich ungläubig. Lachend ergänzte Wynlana: „Nach fünfzehn Minuten fangen die Gehirnzellen an, abzusterben; danach will man wahrscheinlich

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