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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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Buhlen entgeistert an. »Es ist knapp vor Mitternacht.«
    »Na und? Wo wohnt Wübber?«
    »Im Hotel Pabst«, schaltete sich Altehuus ein, nachdem er seine Tabakdose wieder verpackt hatte. »In seinem Haus im Loog wollte er nicht bleiben.«
    »Kann ich verstehen«, knurrte Buhlen.
    Der Portier leistete nur kurz Widerstand, als die beiden Kommissare um kurz nach zwölf in Wübbers Hotel auftauchten und die Zimmernummer des Teehändlers wissen wollten.
    Wübber selbst öffnete nach dem ersten Klopfen. Er war noch angekleidet und sah überrascht auf die beiden Polizisten.
     
    »Dürfen wir hereinkommen?«, bat Müller und machte einen fordernden Schritt auf die Tür zu, die Wübber nur halb geöffnet hatte.
    »Selbstverständlich.« Der Bremer trat zur Seite, ließ die Beamten in sein Hotelzimmer und stellte fest: »Was immer Sie von mir wollen, es muss wichtig sein, sonst hätten Sie bis morgen gewartet.«
    »Stimmt. Wo waren Sie heute Vormittag?« Buhlen schoss die Frage förmlich ab.
    Wenn sein Gegenüber überrascht war, hatte er sich unter Kontrolle. »Hier, auf meinem Zimmer. Ich habe gearbeitet.«
    »Die ganze Zeit?«
    »Ja.«
    »Haben Sie dafür Zeugen?«
    Wübber dachte einen Moment nach. »Ich habe gegen sieben unten im Restaurant gefrühstückt und an der Rezeption darum gebeten, mein Zimmer erst später zu reinigen, weil ich ungestört bleiben wollte. Dann bin ich wieder nach oben gegangen und habe bis gegen eins…«Er schüttelte leicht den Kopf. »Nein, ich glaube nicht, dass jemand bestätigen kann, dass ich auf meinem Zimmer war. Und dass ich Telefongespräche geführt habe, dürfte kaum als Alibi reichen, oder?«
    »Wenn Sie mit dem Hoteltelefon…«
    Wübber lächelte hintergründig. »Leider nein. Mit meinem Handy.«
    »Sagt Ihnen der Name Schwiebus etwas?« Müller beobachtete den Geschäftsmann aufmerksam.
    »Ja. Das ist ein Mitarbeiter eines gewissen Dezcweratsky.
    Dieser Schwiebus wird von Ihnen verdächtigt, meine Tochter ermordet zu haben«, antwortete Wübber ohne Zögern.
    Die beiden Kripobeamten schluckten. »Woher wissen Sie das?«
     
    »Ich habe heute mit ihm telefoniert.«
    »Mit Schwiebus?«, stöhnte Buhlen.
    »Schwiebus? Wie kommen Sie darauf? Mit Dezcweratsky natürlich.«
    »Und der hat Ihnen erzählt, dass wir Schwiebus verdächtigen…« Müller kapierte nichts mehr.
    Wübber hob die Hand und winkte ab. »Nein, Sie haben mich falsch verstanden. Dezcweratsky hat mir mitgeteilt, dass sein Mitarbeiter, der diesen Anwalt bei seinen Bemühungen unterstützt, Schwiebus heißt. Dass der von Ihnen gesucht wird, ist mir in der Bürgerversammlung gestern klar geworden, als Mitglieder der Bürgerinitiative den Anwalt mit diesem Vorwurf konfrontierten, um Stimmung gegen den Golfplatz zu machen. Ich habe dann eins und eins zusammengezählt und Dezcweratsky angerufen.«
    »Sie kennen Dezcweratsky also?« Buhlen wirkte ungeduldig.
    »Nicht persönlich. Wir haben in der Vergangenheit, nachdem uns klar geworden war, dass wir beide am selben Geschäft interessiert sind, einige Male miteinander telefoniert, um unsere Interessen abzustimmen. Leider erfolglos. So konkurrieren wir jetzt. Bedauerlicherweise.«
    »Sie meinen den Golfplatz?«
    »Ja«, antwortete der Bremer knapp.
    »Herr Wübber, haben Sie eine Waffe?« Endlich konnte Buhlen die Frage loswerden. Gespannt wartete er auf die Antwort.
    »Natürlich«, antwortete Wübber gelassen. »Ich besitze schon seit Jahren einen Waffenschein. Warum wollen Sie das wissen?«
    Die Kripobeamten ignorierten die Frage und warfen sich einen schnellen Blick zu.
     
    Dann meinte Buhlen: »So natürlich ist das keineswegs. Wie kommen Sie an einen Waffenschein? Der wird doch nur in begründeten Ausnahmefällen erteilt.«
    »Richtig. Ich bin weltweit tätig. Vor einigen Jahren waren einige Leute, mit denen ich in Sri Lanka geschäftlich zu tun hatte, der Auffassung, ich hätte sie unkorrekt behandelt.
    Daraufhin haben sie mir gedroht und sind sogar in mein Bremer Büro eingebrochen.
    Kurz danach habe ich den Waffenschein beantragt und erhalten.«
    Müller verkniff sich einen Kommentar. Stattdessen fragte er:
    »Was für eine Waffe?«
    »Da bin ich überfragt. So eine kleine, handliche, ich glaube eine Heckler & Koch… Warten Sie, irgendwo habe ich doch die Waffenbesitzkarte…«
    Wübber drehte sich um, ging zum Schreibtisch und begann, in seiner Brieftasche zu kramen. Dann hatte er das Gesuchte gefunden. »Hier. Ich hatte Recht. Eine Pistole Heckler & Koch. Mein

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