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Zweyer, Jan - Rainer

Zweyer, Jan - Rainer

Titel: Zweyer, Jan - Rainer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatort Toewerland
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einmal, wie das verdammte Ding eigentlich aussieht. Wir sollten die Nachbarn befragen.« Müller schaute zu Altehuus.
    Der Insulaner nickte. »Bis dann. Moin.« Er stampfte aus der Wache.
    »Moin«, rief ihm Dieter Buhlen nach.
    Müller sah ihn erstaunt an. »Moin? Eher wohl: gute Nacht.
    Gehen wir auch?«
    »Später. Hör dir erst noch die restlichen Informationen an.
    François Favre ist für uns ein unbeschriebenes Blatt. Die Auricher Kollegen haben in der Schweiz nachgefragt, eine Antwort steht aber noch aus. Wie auch das Ergebnis der Überprüfung seines Alibis für den 20. Dezember.«
    »Wann können wir damit rechnen?«
    »Keine Ahnung. Weiter: Die Telekom hat uns den Einzelgesprächsnachweis der Telefonate überlassen, die mit Marlies Wübbers Handy geführt wurden.«
    »Und?«
     
    »Sieh es dir an.« Buhlen schob ein Blatt über den Tisch.
    »Sie hat das Ding ja kaum benutzt«, wunderte sich Günter Müller. »Eine Neunzehnjährige, weit fort von ihren Freunden, führt in drei Wochen nur acht Gespräche?« Er sah wieder auf den Papierbogen. »Drei Gespräche gingen in die Schweiz. Sie hat zweimal mit ihrer Mutter und einmal mit diesem Erbschleicher telefoniert. Wer ist Constanze Freifrau zu Immerlhausen?«
    »Eine Freundin in der Schweiz.«
    »Warum kenne ich niemanden mit einem so beeindruckenden Namen?«
    »Keine Ahnung. Verkehrst vermutlich in den falschen Kreisen. Ich habe sie jedenfalls angerufen.«
    »Und?«
    »Nichts und. Sie hat aufgelegt, kaum dass ich sie nach Marlies Wübber gefragt habe. Sie hielt mich für einen Sensationsjournalisten. Jetzt bekommt sie Besuch von den Schweizer Kollegen.«
    »Und die restlichen Telefonate… Eigenartig. Warum hat sie relativ häufig in der Spelunke angerufen?«
    »Das habe ich mich auch gefragt. Vielleicht wollte sie sich dort mit jemandem treffen und hat sich erkundigt, ob dieser Jemand anwesend war?«
    »Möglich. Schwiebus?«
    »Vielleicht. Obwohl: Esch hat ausgesagt, dass Schwiebus seit dem 18. Dezember auf Juist war. Das erste Gespräch mit der Spelunke wurde aber schon am 15. Dezember geführt. Dann eins am nächsten Tag. Und erst die letzten zwei Telefonate fanden statt, als Schwiebus schon auf der Insel war.«
    »Was ist, wenn Eschs Informationen falsch sind?«
    »Wir sollten seinen und Schwiebus’ Auftraggeber befragen.
    Nur: Schwiebus hatte auch ein Handy. Wenn sich Marlies Wübber mit ihm verabreden wollte, warum ruft sie ihn nicht direkt an?«
    »Gute Frage.«
    »Sag ich ja. Mich beschäftigt noch etwas anderes: Nach Auskunft der Telekom sendet das Gerät seit dem 20. Dezember kein Signal mehr.«
    »Vielleicht ist der Akku leer?«
    »Und wo ist das Teil? In der Wohnung war es nicht. Wenn Marlies Wübber ihr Handy nicht einfach verloren hat, wo ist es?«
    Müller dachte nach. »Denkbar wäre, dass ihr Mörder das Gerät mitgenommen hat.«
    »Aber warum? Heute weiß doch jedes Kind, dass alle angerufenen Telefonnummern gespeichert werden.« Buhlen schüttelte den Kopf. »Nein, das ist es nicht.«
    »Vielleicht ging es um das Telefonverzeichnis?«, schlug sein Kollege vor.
    »Na klar! Das ist es! Spekulieren wir: Der Mörder weiß, dass seine Nummer im Verzeichnis gespeichert ist, und will das vertuschen. Also nimmt er das Teil mit. So könnte es gewesen sein.«
    »Wir sollten uns in der Spelunke nach den Anrufen erkundigen.«
    »Das ist eine gute Idee. Komm, gehen wir.« Buhlen stand auf.
    Müller schaute auf seine Armbanduhr. »Das ist nicht dein Ernst. Es ist nach elf!«
    »Na und? Außerdem soll es in dem Laden um diese Uhrzeit erst richtig abgehen.«
    Verqualmte, warme Luft, ein hoher Gesprächspegel und dröhnende Musik schlug ihnen entgegen, als sie die Tür zur Spelunke öffneten. Nach wenigen Schritten endete ihr Versuch, bis zur Theke vorzudringen, an einem Wall aus eng nebeneinander stehenden Körpern.
    »Sollen wir nicht lieber morgen früh…«, brüllte Müller seinem Kollegen zu.
    »Was?«, schrie der zurück.
    Müller winkte ab. Buhlen betätigte sich als Wellenbrecher und schob sich durch das Menschenmeer. Wolfgang Petry unterhielt die Gäste mit einem seiner Stimmungssongs.
    »Hi«, rief eine Brünette mit ausladender Oberweite Buhlen zu, als der gegen ihren Körper gedrückt wurde. »Nett hier, oder?«, jauchzte sie in sein Ohr und beugte sich dabei nach vorn. Buhlen konnte so einen erhellenden Blick in ihren Ausschnitt werfen. Gleichzeitig ergoss sich der Inhalt ihres Bierglases über sein Hemd.
    »Verdammte…«
    »Hölle, Hölle,

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