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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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riss an ihrem Raumanzug und brüllte in ihre Ohren.
    Unter sich spürte die das Erdreich beben.
    Verzweifelt atmete sie ein, trieb sich den Sauerstoff nahezu zwang-haft in die Lunge. Dann stemmte sie sich hoch und sah blaue elektrische Entladungen über die metallischen Komponenten ihrer Kleidung tanzen. Vor sich sah sie nichts mehr – nicht Shar, nicht die Matten, nicht den Notfallkasten. Nichts außer einer großen, wirbelnden grauen Wand, die immer näher kam. Ihr Blick glitt daran hinauf. Wolken sanken herab, näherten sich der Oberfläche. Instinktiv schlang Prynn sich die Arme um den Kopf.
    Mit einem Mal war die gierige, dunkle Materie überall. Von allen Seiten drang sie auf Prynn ein, drohte, sie zu zerquetschen.
    Prynns letzter bewusster Gedanke galt ihrem Vater.

    Kapitel 65
    Quark stand reglos hinter der Bar und starrte auf einen Monitor. Er wusste, was kam.
    »Im vergangenen halben Jahr« , sagte Shakaar, »bereiste ich viele Föderationswelten …«
    An diesem Abend war es bedeutend voller in der Bar. Hetik hinten am Dabo -Tisch war von einer wahren Traube aus Leuten umgeben.
    Stimmengewirr, Gläsergeklirr und das Geklapper goldgepressten Latinums verbanden sich zu einer Mischung, die Quark das Ge-räusch des Erfolgs nannte. Nun, da Shakaar seine Ansprache begonnen hatte, war es aber leiser geworden. Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden schien sich auf seine Stimme, und dann auch auf sein Gesicht zu konzentrieren, das auf allen Monitoren der Bar und der Promenade prangte. Zuerst hatten sich nur die Bajoraner von ihrem Premierminister vom Trinken und Zocken ablenken lassen, doch nun sahen alle Gäste ihm zu.
    »Heute, hier auf Deep Space 9« , fuhr er fort, »begann eine Konferenz, deren Ziel diese Prüfung darstellt. Botschafter der Trill, der Alonu …«
    Quark winkte ab, als könne er Shakaar zwingen, zum Punkt zu kommen. »Ja doch, wir kennen die Spieler.«
    »Psst!« Die neben ihm sitzende Treir schlug gegen seinen Arm.
    Mit jeder Sekunde, die Quark der aus der Offiziersmesse der Station kommenden Übertragung lauschte, verschlechterte sich seine Laune. Nicht zu fassen, dass ich dem Kerl auch noch Getränke serviert habe …
    »Die Vergangenheit hielt viele Prüfungen für unser Volk bereit« , fuhr Shakaar fort. »Nun aber blicken wir in eine strahlende, positive und friedliche Zukunft.« Er hielt inne – billigstes Melodrama, wie Quark fand.
    Denn der Ferengi ahnte, dass der Augenblick gekommen war. Die Konferenz hatte erst heute begonnen, er selbst wusste erst seit wenigen Stunden von ihrem Zweck, und da saß der Premierminister und machte bereits seine Ankündigung. Nach all den Jahren in der Bar, allem, was er auf dieser Station durchgemacht hatte, war Quarks Zeit endgültig gekommen. Das Ende war nah. »Ich freue mich« , fuhr Shakaar fort, »Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Bajors Föderationsbeitritt heute bewilligt wurde.«
    Die Bar explodierte im Jubel und Applaus der anwesenden Bajoraner. Und der Flottenfuzzis , vermutete Quark verbittert, bemühte sich aber nicht, die Annahme zu verifizieren. Reglos verharrte er hinter der Theke und starrte auf Shakaars Antlitz auf dem Bildschirm. Unfassbar: Der Torfkopf sprach noch immer! Entweder war er zu blöd, um eine gute Schlusszeile zu erkennen, oder er wusste nichts von Antiklimax.
    Als er endlich fertig war und das Gerät wieder in den Standby-Modus wechselte, sah Quark noch immer auf den Monitor. »Ich schätze, das ist eine gute Sache«, sagte Treir neben ihm und berührte ihn am Arm. Quark schüttelte die Hand ab, beugte sich vor und schaltete die Konsole aus.
    »Es tut mir leid«, sagte eine sanfte Stimme hinter ihm. Trotz des ihn umgebenden Krachs hörte er sie genau, und als er sich umdrehte, saß Laren da, die gefalteten Hände auf dem Tresen. Er war so auf die Ansprache konzentriert gewesen, dass er ihr Kommen gar nicht bemerkt hatte. Die Sorge auf ihren Zügen rührte ihn. Trotz all der Schwierigkeiten, die vor ihr lagen, empfand sie noch Mitleid mit ihm.
    Laren sah zu Treir, die noch immer neben ihm stand. Dem Blick haftete nichts Feindseliges an. Trotzdem war klar, dass Laren auf Treirs Anwesenheit verzichten wollte. »Äh, ich muss dann mal nach Hetik schauen«, sagte das Dabo -Mädchen prompt und verabschiedete sich.
    »Und?«, fragte Laren, sobald sie fort war. »Was hast du jetzt vor?«
    Die Frage hatten sie sich bereits in ihrem Büro gegenseitig gestellt, aber keine allzu konkreten Antworten gewusst.
    Für eine kurze Weile sah

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