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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David R. George III
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Handlungen der Vedek-Versammlung und so weiter –, doch die religiöse Überzeugung der Bajoraner war davon nie beeinflusst worden. Natürlich gab es den Pah-Geister-Kult, aber selbst dieser hatte den generellen religiösen Zusammenhalt nicht beeinträchtigt. Ein echtes Schisma, so ahnte Kasidy, würde Bajor vor große Probleme stellen.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Können Sie irgendetwas tun, um eine Lösung für diese Situation zu finden?«
    »Ich tue, was ich kann«, antwortete er. Einen Moment lang saß er stumm da, das Gesicht ein Ausdruck des Schmerzes. Dann zuckte er mit den Achseln, als könne er so alle Sorgen abschütteln. »Wer weiß? Vielleicht finden wir einen zweiten Text in B’hala, der die Schäden des ersten behebt?«
    »Möglich«, erwiderte sie, bezweifelte es aber. Die letzten Jahre hatten einige Überraschungen religiöser Natur beinhaltet, doch die Zukunft brachte bestimmt keinen Fund, der das fortlaufende Geschehen innerhalb der Vedek-Versammlung rückgängig machte. Allein die Vedeks konnten in ihren Reihen für Eintracht sorgen – und nach allem, was sie Kira angetan hatten, hegte Kasidy Zweifel, dass sie eine Lösung finden würden.
    »Sie wollten mir von Ihrem Plan für die Grabungen in der nordwestlichen Sektion B’halas berichten«, sagte sie. Mit einem Mal war sie für sein ursprüngliches Thema dankbar.
    »Ja.« Sofort setzte Eivos seinen Monolog über den Ausgrabungsort fort. Kasidy lauschte, lächelte und nickte, wann immer es angebracht schien, war in Gedanken allerdings auf Deep Space 9. Sobald der Prylar gegangen war, würde sie Kira wissen lassen, was hier unten geschah.

    Kapitel 19
    Der Tag war klar, und der Mond prangte hoch oben am Himmel, als Vaughn an der höchsten Stelle des gemauerten Turmes stand und auf die Stadt blickte. Moderne Gebäude umringten ihn in weiten Kreisen; Gebilde aus Glas und Metall, deren Formen und Farben ein wahres Kaleidoskop aus Eindrücken erzeugten. Zahlreiche Grünflä-
    chen – perfekt platzierte Gegensätze zum künstlichen Treiben ringsum – lockerten das Bild hier und da auf. Fußgängerschwaden eilten zwischen den Bauten umher, als wollten sie dem Rad dieser beeindruckenden Metropole gleichermaßen Speichen und Beschlag sein.
    Vaughn gefiel die atemberaubende Schönheit der Stadt, doch die von ihr aufsteigenden Geräusche irritierten ihn. Was an seine Ohren drang, war ein strukturloses, fast schon willkürlich scheinendes Klangsammelsurium von Bewegungen und Maschinen, so trist wie die Farben beeindruckend waren. Stimmen, Musik und jegliche anderen Anzeichen akustischer Kommunikation fehlten.
    Und doch: Die Stadt war ein Meisterwerk. Bei seinen Spaziergängen in den letzten Tagen hatte er sich gefühlt, als gehe er durch ein Gemälde. Die Farben und Formen der Bauten beeindruckten das Auge, wie es sonst nur bildende Kunst vermochte – als wäre jeder Winkel und jede Schattierung Teil eines künstlerischen Plans. Obwohl sie nicht höher als ein oder zwei Stockwerke waren, suggerierten die Gebäude ein Gefühl schlanker Größe. Blumen und Blätter akzentuierten ihre Schönheit wie auch die der Straßen. Öffentliche Plätze hoben sich durch Lage und Aussehen vom Fluss des Fußverkehrs ab. Unter der Oberfläche erlaubte ein komplexes Transport-netz mithilfe etwa shuttlegroßer Kapseln individuellen und schnellen Zugang zu nahen und fernen Zielen.
    »Eine wahrhaft zauberhafte Welt.« Vaughn drehte sich um, neigte den Kopf und sah auf das optische Netz auf der Vorderseite seiner Uniform. Eine Welle aus Farbtönen und Formen lief darüber und übersetzte seine Worte in die visuelle Sprache der Vahni Vahltupali.
    Das Wesen an seiner Seite – dem Übersetzer zufolge »Ventu«, auch wenn Vaughn es gedanklich als »der Rotblaue« abgespeichert hatte – hellte sich leicht auf, und ein komplexes Muster aus orangegelben Schüben überzog seine Haut. »Das Leben ist ein zauberhaftes Ding« , hieß das laut der Übersetzung.
    So viel zu den Vahni , dachte der Commander. Vier Milliarden Lebewesen mit globaler, wohlmeinender Regierung lebten im Frieden mit sich, ihrer Welt und dem Universum, soweit sie es kannten. Ihre Technologie stand ihren sozialen Errungenschaften in nichts nach.
    Ihre Astronomen und Physiker hatten ihr Sonnensystem bereist, den Subraum entdeckt und standen kurz davor, Warp- und Transporter-technik zu entwickeln. Alles in allem freute sich Vaughn, dass sie auf die Defiant gestoßen waren.
    Es war der sechste Tag ihrer Reise

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