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Zwielicht in Cordoba

Titel: Zwielicht in Cordoba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lindsey Davis
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halten Sie von der ganzen Sache, Falco?«
    »Offiziell? Ein junger Bursche, der sich dummerweise an einer Arbeit versuchte, für die er unqualifiziert war, nur weil er seinem Großvater eine Freude machen wollte.«
    »Und inoffiziell?«
    Was hatte es für einen Zweck, Constans jetzt noch bloßzustellen? »Oh … Nur ein bedauerlicher Unfall.«
    Der Prokonsul musterte mich. »Ich glaube, er wollte mit mir sprechen, während ich in Astigi war …« Das war jedoch keine Einladung, über den Grund zu spekulieren. »Im Bürgerforum soll eine Statue von ihm errichtet werden, wie ich gehört habe.«
    »Alles Arbeit für die Steinmetze, Prokonsul.«
    Meine Mission erwähnten wir nicht. Na ja, damit hatte ich auch nicht gerechnet.
     
    Die Frauen standen alle eng beisammen. Ich hatte vor, ihnen aus dem Weg zu gehen. In die Schlange der Trauergäste eingereiht, sprach ich Licinius formell mein Beileid aus. Optatus mischte sich mehr unter die Leute. Irgendwann sah ich ihn zusammen mit den Annaei. Dann kam er zu mir zurück und flüsterte: »Aelia Annaea hat mich gebeten, Ihnen zu sagen, daß Claudia Sie allein sprechen möchte. Licinius darf nichts davon wissen.«
    »Vielleicht kann ihre Freundin etwas arrangieren …«
    Ich hätte wohl noch genauere Anweisungen gegeben, aber in dem Moment erreichte mich eine eilige Botschaft von Helena, die mich bat, sofort zu ihr zurückzukehren.

LX
    Falscher Alarm.
    Ich saß bei Helena, hielt ihre Hand, und wir schwiegen beide. Die Schmerzen, die ihr Angst eingejagt hatten, waren wieder abgeflaut, aber beim nächsten Mal würde es anders sein. Heute war noch nichts passiert, doch es hatte uns mächtig erschreckt. Die Zeit wurde knapp.
    Ein paar Stunden vergingen. Nachdem wir uns allmählich wieder entspannt hatten, taten wir so, als würden wir nur schweigend im Garten sitzen und unser Beisammensein genießen.
    »Marcus, es ist nichts passiert. Du kannst gehen, wenn du willst.«
    Ich blieb, wo ich war. »Das hier könnte meine letzte Chance für die nächsten zwanzig Jahre sein, einen sonnigen Nachmittag ganz allein mit dir zu genießen. Du solltest das auch tun, Liebste. Kinder haben nur den einen Ehrgeiz, andere zu stören.«
    Helena seufzte leise. Nach der Aufregung von vorhin wirkte sie gedrückt und erschüttert.
    Nach einer Weile murmelte sie: »Tu nicht so, als würdest du unter einem Feigenbaum dösen. Ich sehe dir doch an, daß du Pläne schmiedest.«
    In der Tat packte ich im Kopf unsere Sachen, überlegte Reiserouten, wog die Vorteile einer See- gegen eine Landreise ab – und versuchte, mich darüber hinwegzutrösten, daß ich Baetica mit einer nur halb vollendeten Aufgabe verließ. »Du weißt, an was ich denke. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Ich will jetzt nach Hause.«
    »Du glaubst, es ist bereits zu spät! Das ist mein Fehler«, meinte sie schulterzuckend. »Es war meine Idee, mit dir nach Baetica zu kommen.«
    »Alles wird gutgehn.«
    »Wie gut du lügen kannst.«
    »Nein, im Ernst! Es ist Zeit, von hier abzureisen. Gerade noch rechtzeitig, wie ich hoffe. Auf jeden Fall komme ich mit dir.«
    »Du bist wunderbar!« sagte Helena. Manchmal klang sie fast so, als würde sie mir vertrauen. »Ich liebe dich, Didius Falco. Einer der Gründe dafür ist, daß du einen Fall erbarmungslos bis zum Ende verfolgst.«
    »Na sowas! Und ich dachte, es wäre wegen meiner unwiderstehlichen braunen Augen und dem Körper, von dem du die Finger nicht lassen kannst … Du glaubst also wirklich, ich habe nichts anderes im Sinn, als irgendeinem Verbrecher hinterherzujagen und dich im Stich zu lassen.«
    »Nein«, erwiderte sie mit ihrer alten Schlagfertigkeit. »Ich glaube, es gelüstet dich nach einer Prügelei mit einer halbnackten Spionin!«
    »Hat sie mich doch wieder erwischt! Nein, laß uns ehrlich sein. Natürlich bist du verärgert, wenn du erfährst, daß ich mich mit hinterhältigen Agentinnen herumprügele – aber du darfst auch nicht übertreiben. Du weißt, daß ich nichts dafür kann, wenn hier überall Frauen auftauchen. Doch offenbar hast du dir in den Kopf gesetzt, daß ich die Sache in Hispanien hinziehen will, weil ich eine Entschuldigung suche, nicht bei dir zu sein, wenn die Geburt beginnt. Ich bin berühmt dafür, meine Versprechen zu brechen. Das weiß ich.«
    »Nein«, sagte Helena geduldig. »Du bist berühmt dafür, das zu beenden, was du begonnen hast.«
    »Danke! Und jetzt hab ich mit der Vaterschaft begonnen. Also, fahren wir nach Hause?«
    Ihr Kampfgeist

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