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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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etwas leichter.
    „Äh... danke."
    Er strahlte sie an, und sie lächelte zurück. Schweigend standen sie da, bis Rosemary sagte: „Dann... bleibst du also einfach so hier?"
    „Bis wir aufbrechen, um nach Jacob und Zamara zu suchen, ja."
    Sie konnte ihre Gedanken nicht hinreichend im Zaum halten, und er legte den Kopf schief. „Möchtest du nicht, dass ich bei dir bleibe?"
    „Das ist es nicht, nur... ich bin zum Aufbruch bereit. Ich bin bereit, irgendetwas zu unternehmen. Hast du eine Ahnung, wann Selendis ihre Entscheidung treffen wird?"
    „Das habe ich bereits getan", erklang der Gedanke, noch bevor die Tür aufging und Selendis eintrat. Sie wirkte ebenso selbstsicher und beherrscht wie zuvor.
    Rosemary straffte die Schultern und sah die Protoss fest an. „Und wie ist sie ausgefallen?"
    Selendis neigte den Kopf und erwiderte Rosemarys Blick. „Die Protoss, die dich begleiteten, haben deine Geschichte in der Khala verifiziert. Selbst diejenigen, die nicht übermäßig von dir angetan sind."
    Die Worte waren als Rüffel gedacht, hatten jedoch die gegenteilige Wirkung. Rosemary grinste unvermittelt. Sie war es gewohnt, nicht gemocht zu werden, und das gab ihr irgendwie Hoffnung.
    „Nun, das ist gut. Und wann brechen wir auf?"
    „Ich weiß nicht, ob wir überhaupt aufbrechen werden. Wir müssen erst Artanis und die anderen davon überzeugen, dass diese Mission es wert ist, unternommen zu werden dass sie das Risiko wert ist, das sie bedeutet."
    Rosemary hatte geglaubt, es wäre damit getan, Selendis auf ihre Seite zu bringen. Aber offenbar war dies nur der erste Schritt gewesen. Der erste Schritt von weiß Gott wie vielen.
    „Es tut mir leid, wenn du diesen Eindruck erhältst", beantwortete die Protoss eine Frage, die noch gar nicht gestellt worden war. „Die endgültige Entscheidung in einer solchen Angelegenheit betrifft außer mir noch viele andere."
    „Hör endlich damit auf", versetzte Rosemary. „Warte gefälligst, bis ich meine Gedanken ausspreche, und belausch sie nicht einfach!"
    „Verzeih mir", sagte Selendis überraschenderweise. „Ich bin es nicht gewohnt, oberflächliche Gedanken nicht einfach zu lesen. Ich werde mich nicht wieder unaufgefordert in deine Gedanken drängen, es sei denn, ich hielte es für unbedingt notwendig."
    „Äh... okay, danke." Das war zumindest etwas. Rosemary fasste sich. „Ich... freue mich, dass du mir glaubst."
    Vartanil, der neben ihr stand und dem es nichts ausmachte, wenn man seine Gedanken las, freute sich ebenfalls und unübersehbar.
    „Ich habe um eine Audienz gebeten", fuhr Selendis fort. „Ich hege die Hoffnung, dass man sie uns gewähren wird."
    „Kann ich hier raus?"
    „Man würde es vorziehen, wenn du hierbliebest, als unser Gast, bis man dir eine Audienz gewährt."
    „Ich bin eine Gefangene, kein Gast."
    „Es ist dein Recht, dies so zu sehen, wenn du möchtest."
    Und Rosemary hatte gedacht, Zamara würde sie in den Wahnsinn treiben. Doch diese unerschütterliche Protoss mit ihrer stolzen Haltung, ihrem sturen Blick und ihrer würdevollen Rüstung frustrierte sie noch viel mehr.
    „Begreifst du nicht, was hier vorgeht? Während ihr euren Protokollen folgt, könnte Jake sterben er könnte bereits tot sein! Und Zamara und ihr kostbares Geheimnis mit ihm. Ich versteh's nicht. Ist es euch einfach egal? Ist es das, was aus den Protoss geworden ist? Habt ihr euch alle zu einem Haufen verdammter Bürokraten entwickelt?"
    „Rosemary!" Vartanil sprach nur sie an. „Sie ist der Exekutor! Du solltest ihr gegenüber nicht so respektlos sein!"
    „Sie und die anderen sollten Zamara und Jake gegenüber nicht so respektlos sein", dachte Rosemary zurück.
    Für einen langen, angespannten Moment antwortete Selendis nicht. Sie blieb stumm, reglos, schirmte ihre Gedanken vor Rosemary ab. Rosemary verlagerte ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Würde die Protoss überhaupt noch etwas sagen?
    „Vor vier Jahren noch war meine Welt schön, grün und sicher. Tassadar war der Exekutor der Templer, und ich war seine Verbindungsperson zu Artanis. Es herrschte Ordnung und Harmonie, wir hatten ein System, das jeden Einzelnen stützte und ihm den Platz zuwies, an dem seine Begabungen, Fähigkeiten und sein Wesen für alle von größtem Nutzen waren. Die dunklen Templer waren für uns kaum mehr als ein Teil unserer Vergangenheit, ein Krebsgeschwür, das wir herausgeschnitten hatten, um all das zu schützen, was es hieß, ein Protoss zu sein. Unsere Kultur gedieh.

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