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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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starb, um die Heiligkeit der Khala zu schützen, in der die Protoss sich verbinden und Einheit und Kraft finden konnten. Wie sagt man noch gleich, äh..."
    „ En taro Adun", half Zamara aus.
    „Wir dunklen Templer verehren ihn in gleicherweise. Nur sagen wir Adun toridas... was so viel bedeutet wie ,Möge Adun dir Zuflucht gewähren', aber in wörtlicher Übersetzung klingt es plumper: ,Adun verstecke dich'."
    Jake dachte an das, was Vetraas gesehen hatte, und befand, dass die dunklen Templer recht hatten. Adun war gestorben, um sie zu beschützen.
    „Aber starb er denn überhaupt?", platzte es aus ihm heraus. „Ich meine, ja, er verschwand, und sie konnten ihn in der Khala nicht spüren. Aber niemand weiß genau und mit Sicherheit, was mit ihm geschehen ist."
    Zeratul nickte. „Dass er fort war, ja, das war sicher. Aber man fand keine Leiche, die Gewissheit gegeben hätte. Es gab keinen Toten, den man über die Straße der Erinnerung hätte tragen können, um ihn rituell zu baden und bei ihm zu sitzen und ihn schließlich zu verbrennen. Adun verschwand einfach."
    Jake blickte Zeratul an. „Das scheint Euch nicht allzu sehr zu überraschen. Was geschah Eurer Meinung nach mit ihm?"
    Zamara schwieg weiter, aber Zeratul antwortete: „Wir glauben, dass er nicht starb. Wir glauben, dass er einfach nur auf eine andere Daseinsebene hinüberwechselte."
    „Wie Zamara."
    „Ich bin nicht Adun", wandte Zamara ein.
    „Nein", pflichtete Zeratul ihr zu. „Aber dir ist es gelungen, in gewisser Weise weiterzuleben, durch diesen Terraner."
    „Allein wäre es mir nicht möglich gewesen. Ich nutzte die Kräfte des Tempels, um den Tod hinauszuzögern, bis meine Erinnerungen auf einen anderen übertragen werden konnten."
    Zeratul schaute Jake tief in die Augen, und er sah sowohl ihn, den Menschen, als auch die Protoss, die ihm daraus entgegenblickte, und er sprach zu beiden, als er sagte: „Das ist wahr. Es war ein einzigartiges Zusammentreffen von Notwendigkeit und Gelegenheit. Aber du kannst nicht leugnen, dass eine weitere derartige Inkarnation durchaus möglich wäre. Du selbst, Zamara, bist der Beweis dafür. Dein Geist lebt weiter... in einem anderen Körper. In Jacobs Gehirn befinden sich nicht nur dein Wissen und deine Erinnerungen. Du selbst bist darin."
    Jakes Magen verkrampfte sich ob dessen, was Zeratul da durchblicken ließ. Nachdem er den ersten Schrecken überwunden hatte, war ihm der Umstand, dass er das Bewusstsein einer Protoss in seinem Kopf herumtrug, gar nicht mehr so merkwürdig vorgekommen. Jake war schon immer vernunftgeleitet gewesen. Er verstand, dass es Dinge wie geistige Energien gab, die sich wissenschaftlich erklären ließen. Begriffe wie „Seele" oder „Reinkarnation" hatte er nicht benutzt. Nun allerdings fragte er sich, ob sie nicht zutreffender wären. Trotz allem, was er gesehen und erlebt hatte mit eigenen Augen oder durch die Erinnerungen, die Zamara mit ihm teilte -, war er doch nicht ganz sicher, ob er die Ideen, die Zeratul da so Hoffnung weckend vorlegte, als Fakten akzeptieren sollte.
    „Auf diese Weise habe ich es noch gar nicht betrachtet", sagte Zamara langsam. „Faszinierend. Ihr meint also, etwas Vergleichbares könnte mit Adun geschehen sein?"
    „Ihr habt überlebt, in gewisser Weise jedenfalls, indem Ihr außerordentlich starke Energien aus einem Tempel der Xel'naga genutzt habt. Es war Euch möglich, Eure Essenz auf Jacob zu übertragen. Adun war der Erste, der sich sowohl auf den Umgang mit den traditionellen mentalen Kräften der Aiur-Protoss als auch mit den dunkleren Energien der Leere verstand, die wir mehr als tausend Jahre lang nutzten. Es ist nicht unlogisch anzunehmen, dass sowohl du als auch Adun Energien angezapft habt, um es einmal so auszudrücken, die größere Folgen zeitigten als erwartet."
    Die leuchtenden Augen schlossen sich halb, und Zeratul neigte belustigt den Kopf. „Allerdings ist die Geschichte von Anakh Su'n, dem Zwielichtbringer, ein bisschen mystischer als etwas so Prosaisches. Wir sahen ihn vor unseren eigenen Augen aufsteigen, als er dieses Dasein opferte, um eine andere, höhere spirituelle Ebene zu erreichen. Allmählich bildete sich um dieses bemerkenswerte Ereignis eine Prophezeiung. Wir glaubten, Adun warte darauf, dass sich ein ähnlich zwingender Grund ergäbe, um zu uns zurückzukehren zu uns allen, zu den Aiur-Protoss und den dunklen Templern gleichermaßen. Nutzte er nicht beide Kräfte? Starb er nicht, um uns zu schützen weil

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