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Zwielicht

Zwielicht

Titel: Zwielicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christie Golden
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erlauben konnte, hier verunsichert auf und ab zu tigern und sich um die richtige Kleiderwahl zu sorgen.
    „Rosemary Dahl, man erwartet dich." Die geistige Stimme gehörte einem von Selendis' Templern, die sie im Schiff begleitet hatten. Rosemary drehte sich um und nickte. Sie holte tief Luft und zwang sich zu Ruhe und Gelassenheit, wie sie es schon viele Male zuvor getan hatte.
    „Dann wollen wir mal."
    Der Templer wandte sich an den Furinax. „Vartanil, auch du sollst erscheinen."
    „Ich?" Vartanils Hände flatterten aufgeregt. „Aber... ich bin doch nicht wichtig! Warum wollen sie mich denn sehen?"
    „Weil du aus eigenem Erleben weißt, was Ulrezaj jenen antat, die ihm folgten. Und weil du dich entschieden hast, Rosemary zu unterstützen. Deine Erfahrung spielt für ihre Entscheidung eine wichtige Rolle."
    Vartanil richtete seine leuchtenden Augen auf Rosemary. Nur an sie gewandt dachte er: „Ich hoffe inbrünstig, dass nichts von dem, was ich zu diesem Gespräch beitragen werde, deine Chancen mindert, Professor Ramsey zu helfen."
    „Das weiß ich doch", erwiderte Rosemary. Sie konnte ihre eigene Besorgnis nicht verhehlen, und das wiederum steigerte Vartanils Aufregung nur noch mehr. „Aber du könntest mir auch eine große Hilfe sein, meinst du nicht? Komm schon, finden wir es heraus, okay?"
    Vartanil nickte. Der Templer winkte, und Rosemary und der ehemalige Tal'darim folgten ihm.
    Sie schritten einen langen Gang hinunter, der zwar breit war, aber irgendwie auch bedrückend wirkte. Die Wände zeigten kaum Dekoration, dieser Korridor war rein zweckmäßig gehalten, nur ein Zugang zu den Sälen. Die Gestaltung des Ganges breit und doch seltsam beengt war, so erkannte Rosemary, eine Sicherheitsmaßnahme. Antragsteller oder auch ehrwürdige Gäste wurden hier bestimmt auf Schritt und Tritt überwacht.
    Als sie aus dem Gang traten, blinzelte Rosemary ob des Anblicks, der sich ihr bot.
    Sie hatte ja schon Zurschaustellungen von Wohlstand und Macht gesehen, und sie ließ sich von derlei Dingen nicht so ohne Weiteres beeindrucken. Ethans Anwesen war von zur Schau gestelltem Reichtum förmlich übergequollen, und Valerians privates Studierzimmer war, wenn auch geschmackvoller und zurückhaltender, mit Gegenständen gefüllt, die noch wertvoller waren als alles, was Ethan besaß.
    Aber das hier...
    Die Tür, auf dieser Seite täuschend schlicht und schmucklos, öffnete sich in etwas, das geradewegs einem Traum entsprungen zu sein schien. Die dunklen Templer brachten offenbar Handwerker hervor, die ebenso begabt waren wie die Khalai. Rosemary konnte nicht einmal schätzen, wie alt dieses Bauwerk war. Oder wie lange man zu seiner Errichtung gebraucht haben mochte. Aber es war herrlich. Hatte der Gang noch ein Gefühl der Enge vermittelt, war dieser Raum geradezu kathedralenartig. Weicher schwarzer Teppichboden dämpfte ihre Schritte bis zur Lautlosigkeit, als sie weiterging, denn trotz der Pracht dieses Ortes hielt sie im Schritt nicht inne.
    Der gewaltige Raum, so groß, dass er selbst als Gebäude durchgegangen wäre, war rund. Über ihnen spannte sich eine Kuppel, die aus facettierten Kristallen bestand. Im Gegensatz zu den Kristallen, die Rosemary bisher gesehen hatte, waren diese nicht trüb und strahlend, sondern durchscheinend, um so viel natürliches Licht wie möglich hereinzulassen. Weitere Helligkeit lieferten die vertrauter aussehenden Kristalle, die sich, in aufwendig gefertigten Metallständern steckend, überall im Raum verteilt fanden. Rings um den kreisförmigen Saal waren Alkoven in die Wand eingelassen, und in jedem davon saß ein Protoss auf einem hohen Stuhl, umgeben von mehreren Dienern. Rosemarys Blick ging hierhin und dorthin, bis er endlich auf einer Gestalt, die an der Stirnseite des Raumes auf einem Podium stand, zur Ruhe kam. Selendis stand daneben und wandte sich nun Rosemary zu. Zwar wirkte sie winzig, weil dieser Saal so enorm groß war, dennoch erkannte Rosemary sie sofort Selendis' Rüstung war unverkennbar, und sie war unter den anwesenden Würdenträgern die einzige weibliche Protoss.
    Selendis' Gedanken streiften die ihren. „Sie werden deine Gedanken nicht lesen, ehe du formell vorgestellt wurdest. Hab keine Angst, Rosemary Dahl. Alle hier sind sich der Situation bewusst, und viele sympathisieren bereits mit deinem Ziel."
    „Und einige nicht."
    „Ja. Aber das wusstest du schon im Voraus. Die Wahrheit ist in diesem Fall dein Verbündeter. Lege sie ruhig dar, und sie werden dir

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