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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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begehrt. Ihr erster Kuss in Segue war von diesem Verlangen bestimmt gewesen, damals war sie davor geflohen. Jetzt verschloss sie sich dem nicht mehr, lief nicht mehr davon. Er drang in sie ein, wollte sich vergessen, seine Sorgen, seine Nöte, und sie reagierte darauf mit ihrer eigenen Lust. Adam, nur Adam durfte sie so sehen, ihre Feenseite und ihre menschliche Seite vollkommen ungeschützt. Endlich.
    Adam drückte Talia zurück in die Polster, bedeckte ihren Körper mit seinem und tauchte mit einem Kuss in ihre Schatten ein. Er strich mit den Zähnen über ihre Unterlippe. Seine Zunge liebkoste ihren Mund, ihren Hals, ihre Brust. Das Glück ihrer verbundenen Körper ließ keinen Gedanken zu, keinen Widerspruch. Es gab nur sie und ihn, sie ritten auf Wellen aus Feuer.
    Sie strahlte wieder – ihre Schatten gaben ebenso viel von ihr preis wie sie verbargen – sie war unglaublich schön, magisch, und zugleich eine Frau. Seine Frau.
    Er ließ eine Hand um ihre Hüfte gleiten, griff tief zwischen ihre Beine, um sie noch mehr zu öffnen und drang wieder in sie ein. Und noch einmal. Die sinnliche Reibung wirkte wie ein Streichholz, das sie entflammte.
    Talia spürte es wie einen Blitz am Horizont, eine Explosion, die ihre Wahrnehmung für immer veränderte. Adams Gefühlsschleier aus Selbstvorwürfen, Bedauern und Kummer wurde transparent, und Talia erkannte den Grund für Adams unbeugsamen Willen.
    Es war sie selbst. Er war bereit, alles für sie tun.
    t
    Als Adam aus der Dusche kam, war Talia weg. Schnell schlüpfte er in seine schwarze Jeans und ein langärmeliges T-Shirt, das er in einem Secondhandladen am Bahnhof gekauft hatte. Es war Zeit zu gehen.
    Er fühlte sich völlig klar und sah sein Ziel deutlich vor Augen. Schon lange hatte er sich nicht mehr so ausgeglichen gefühlt. Hundemüde, ja, aber seit er Talia geweckt hatte, fühlte er sich seltsamerweise irgendwie besser vorbereitet.
    Talia.
    Er holte den USB-Stick und den Notizzettel und legte beides zurück auf den Beistelltisch, damit sie es später fand. Er hatte ihre Zukunft so sicher gestaltet wie er konnte.
    Während er den Raum verließ, schob er das Röhrchen mit den L-Pillen tiefer in seine Tasche. Als er an der offen stehenden Tür vorbeikam, spähte er in Abigails Zimmer, doch sie war nicht da. Am Fuß der Treppe hielt er einen Jungen mit abstehenden Haaren und rosaroten Strähnen an.
    »Wo ist Talia?«, fragte Adam.
    Die Tür zur Garderobe ging auf, und Zoe trat heraus. Sie hielt eine Smokingjacke am Kragen fest und streckte sie ihm entgegen.
    »Gerade noch rechtzeitig«, sagte sie. »Aber das wusste ich eigentlich schon.«
    »Ich kann nicht. Ich muss eine Weile weg.« Er drängte sich an Zoe vorbei, um ein letztes Mal mit Talia zu sprechen.
    Als er hereinkam, drehte Talia sich zu ihm um. Alle Fragen, die er hatte stellen wollen, alle seine Pläne lösten sich schlagartig in Luft auf, und Adam blieb fast das Herz stehen.
    Ihre dichten weißgoldenen Locken ergossen sich über ihre blassen, nackten Schultern. Ein schwarzes Korsett schnürte ihre bereits schlanke Taille zu einem Nichts zusammen und stellte derart interessante Sachen mit ihren Brüsten an, dass er sie am liebsten augenblicklich die Treppe wieder hochgezerrt hätte. Sie trug einen langen schwarzen Rock, der auf den ersten Blick schlicht wirkte, bis sie sich umdrehte, um im Spiegel nervös ihr Aussehen zu überprüfen, und er eine viktorianische Turnüre auf der Rückseite entdeckte. Es juckte ihm in den Fingern, unter den Stoff zu schlüpfen und über die seidige Haut ihres Hinterns zu streichen, die sich darunter verbarg. Die spitzen Schuhe, die unter dem Saum hervorlugten, hatten etwas Hexenhaftes, waren aber sehr sexy.
    Talia legte eine Hand auf ihre schmale Taille. »Ich hätte mich von Zoe nicht dazu überreden lassen sollen. Sie hat gesagt, es sei angemessen, aber ich sollte mich wieder umziehen. Das bin eindeutig nicht ich.«
    Adam hatte einen trockenen Mund. »… hinreißend.« Er schluckte schwer und versuchte es noch einmal. »Du siehst hinreißend aus.«
    »Gegen die Haare hat sie sich vielleicht gewehrt, aber ich habe gewonnen«, sagte Zoe, die erneut mit dem Jackett auf ihn zukam.
    »Mir gefällt es auch, wenn sie die Haare offen trägt«, murmelte Adam. Ihr Pferdeschwanz hatte ihn in Segue beinahe verrückt gemacht.
    Talia errötete, die Farbe kroch von den wundervollen Wölbungen ihres Dekolletés bis hinauf in ihre Wangen. Sein Blut strömte genau in die entgegengesetzte

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