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Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande

Titel: Zwielichtlande - Kellison, E: Zwielichtlande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Richtung.
    Talia sah majestätisch aus, ganz wie eine edle Prinzessin, aber nicht die übliche Sorte aus den Kindermärchen. Nicht einmal annähernd. Talia war die Fleischwerdung seiner Fantasien, seiner dunkelsten Träume. In denen er immer wieder um die Befriedigung einer Frau gefleht hatte, die ihn geistig, körperlich und seelisch herausforderte. All das hatte sie ihm gegeben, und zwar genau in dieser Reihenfolge. Wenn es so etwas überhaupt gab, war Talia seine Seelenverwandte. Das war ihm jetzt klar.
    Als er sie musterte, funkelten ihre schwarzen Augen vor Freude. Der Anblick löste einen Schmerz an einer Stelle in ihm aus, an die Blut- und Nervenbahnen nicht heranreichten. Es war der unbestimmte Teil in ihm, der für immer Talia gehörte.
    »Was auch immer es ist, es kann warten.« Zoe hob die Brauen und machte ein bedrohlich wissendes Gesicht. Die Göre wusste ganz offensichtlich, was er vorhatte, und würde ihn verpetzen, wenn er nicht mitkam. Zoe stieß ihn mit dem Jackett an, und er nahm es ihr mit einem ebenso bedeutungsvollen Blick ab.
    Zoe streckte ihm die Zunge heraus und drehte ihm den Rücken zu. »Talia, zieh schon einmal die Handschuhe an.«
    Talia nahm einen schwarzen Satinhandschuh, griff den langen Schaft, ließ ihre rechte Hand hineingleiten und wackelte mit den Fingern, bis sie in den Spitzen angekommen war. Sie zog den Stoff über den Ellbogen ihren weißen Arm hinauf.
    Der Anblick bedeutete Qual und Glück zugleich. Er wollte dabei sein, wenn sie die Handschuhe wieder auszog. Nein, er wollte sie ihr selbst abstreifen.
    »Atmen nicht vergessen, Adam.« Zoe lachte. »Und zieh das Jackett an, bevor wir alt werden.«
    Er schlüpfte in die Smokingjacke, während Talia den anderen Handschuh ihren linken Arm hinaufschob.
    Er hatte keine Zeit. Er musste allein mit Talia sprechen und sich dann auf den Weg machen …
    »Es sitzt ein bisschen eng, aber es wird gehen«, stellte Zoe fest. »Hört jetzt auf, euch gegenseitig anzuschmachten und kommt.«
    Zoe leitete sie durch einen schmalen Flur im ersten Stock und um die Ecke zu einer Tür, von der die Farbe abblätterte und durch die man anscheinend in das Herz des Klubs gelangte.
    »Wartet zehn Sekunden und kommt mir dann nach«, wies Zoe sie an. Sie öffnete die Tür einen Spaltbreit und schlüpfte hinein.
    Endlich war er allein mit Talia.
    Er spürte das Tablettenröhrchen, das sie für immer voneinander trennen würde, deutlich in seiner Tasche.
    Adam wartete einen Augenblick und überlegte, was von den vielen Sachen, die ihm im Kopf herumgingen, er ihr sagen wollte, sagen musste. Schließlich entschied er sich für den lautesten Gedanken.
    »Hoffentlich werden wir heiraten«, sagte er.
    Talia gab ein ersticktes Quieken von sich. Ihr Ausdruck war unbezahlbar – und dabei hatte er gedacht, für den entsprechenden Betrag könnte man alles kaufen.
    Sie sah ihn aus ihren großen Augen ungläubig und gespannt an. Und dann etwas verletzt. »Mach keine dummen Witze«, entgegnete sie.
    »Ich mache keine Witze, Talia. Der Klub hat ein Medium im Haus. Für Abigail muss ziemlich offensichtlich sein, was ich mir für meine Zukunft wünsche.« Natürlich nur, wenn ich eine Zukunft habe .
    »Das ist keine Hochzeit. Sie wollen nur, dass ich einen großen Auftritt habe.« Ihre bezaubernden Augen füllten sich mit Tränen. Sie biss sich auf die Unterlippe, bis diese sich kirschrot färbte.
    Natürlich musste er sie nun küssen.
    Er strich mit seinen Lippen sanft über ihren Mund, denn er wollte, dass die Berührung romantisch war, aber als sie ihre Lippen öffnete und er in ihr versank, erwachte augenblicklich seine Lust. Er glitt mit den Händen über die Stäbe des Korsetts und klammerte sich verzweifelt an sie, während sie ihre Hände in seinen Haaren vergrub und ihn dicht an sich zog. Sie lösten die Lippen voneinander, und Talia streifte sein Kinn mit ihrem Mund, während er mit seinem ihre Stirn berührte. Dabei klammerten sie sich in dem Bemühen aneinander, sich noch näher zu sein.
    Schwach bemerkte er, dass sie zitterte. Nein, das war ja er.
    Er richtete sich auf und bemühte sich um etwas männliche Haltung. »Wollen wir hineingehen, meine Dame?« Er bot ihr seinen Ellbogen an.
    Ihre Augen waren voller Tränen. Sie tupfte sie mit ihren Handschuhen ab und ergriff seinen Arm.
    Dann hob sie majestätisch das Kinn und erwiderte. »Gehen wir.«
    t
    Talia ergriff Adams Ellbogen und öffnete die verschrammte Tür zu dem Hauptraum des Klubs.
    Sie betraten eine

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