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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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treffen«, sagte eine kräftige Männerstimme. »Vielleicht können wir … «
    Als Khan die Wohnung betrat, wandten Layla und »Ty« ihm ihren Blick zu.
    Ty strotzte vor jugendlicher Kraft und Körperlichkeit. Er besaß einen wachen Blick, und seine Seele strahlte vor Entschlossenheit und Selbstsicherheit. Er rückte einen Schritt von Layla ab, was auf seine Intelligenz hindeutete. »Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du nicht allein bist.« Ty klang wütend, aus seinen Gefühlen sprach jedoch starker Schmerz.
    Wie bedauerlich. »Vielleicht könnten Sie was mit Layla tun?«
    Ein dunkles, fast brutales Gefühl surrte unter Khans Haut. Er wusste es nicht zu benennen, doch es beschleunigte den Rhythmus seines Schattenherzens.
    »Sprechen«, erwiderte Ty. Er richtete sich auf und straffte die Schultern.
    »Khan«, sagte Layla mit drohendem Unterton in der Stimme. »Das ist mein Freund.«
    Ty blickte wieder zu Layla. »Freund? Nach drei Jahren? Das ist alles?«
    Verzweifelt schüttelte sie den Kopf. »Ich möchte mit dir reden, Ty. Wirklich. Aber jetzt geht es nicht. Ich rufe dich an, sobald ich kann.«
    Der Junge biss die Zähne zusammen und deutete knapp mit dem Kopf auf Khan. »Bist du mit ihm zusammen?«
    Darauf antwortete Khan mit einem Lächeln.
    Laylas Miene verfinsterte sich. »Nicht so, wie du meinst. Er ist nur ein Informant für meine Geschichte.«
    »Deine Geschichte. Dann setzt du also immer noch dort draußen dein Leben aufs Spiel? Na, toll.« Ty seufzte schwer, verströmte jedoch immer noch Angst. »Ruf mich erst an, wenn das vorbei ist. Vielleicht gibt es dann etwas zu besprechen.«
    Ty trat zur Tür, und Khan, dessen Achtung vor dem Sterblichen nun beträchtlich gesunken war, ließ ihn passieren. Layla sah schweigend zu, wie Ty die Wohnung verließ und um die Ecke verschwand. Sie wartete, bis seine Schritte auf der Treppe verhallt und die Haustür ins Schloss gefallen war, ehe sie ihr Schweigen brach.
    »Du hättest dich nicht wie ein Esel benehmen müssen«, sagte sie.«
    »Pack deine Sachen.«
    Doch an ihrem Kinn bildete sich ein wütendes Grübchen. »Ich wollte ihn auf gar keinen Fall noch einmal verletzen. Vielen Dank.«
    Ihre Argumentation wirkte nicht überzeugend. »Du suchst nach Geistern, und er lässt dich dabei allein? Wenn du ihm etwas bedeutest, wäre er an deiner Seite. Er würde dafür sorgen, dass man dich nicht auf der Straße überfällt. Dass man dich nicht in eine Gasse zerrt, beinahe vergewaltigt und umbringt. Und du willst ihn nicht verletzen?«
    Layla presste eigenwillig die Lippen aufeinander. »Er wusste nicht, wo ich war oder was ich vorhatte.«
    »Er hat selbst zugegeben, dass er es sich denken konnte. Aber er hat dich im Stich gelassen.«
    »Es ist nicht seine Aufgabe, mir auf Schritt und Tritt zu folgen.«
    Das stimmt. Das ist meine.
    Sie wischte sich mit der Hand über die Augen. »Ich habe meinen eigenen Kopf. Er hat versucht, mich aufzuhalten, aber ich wollte diese Geschichte unbedingt erzählen. Zu gehen war seine Art, mir zu zeigen, wie sehr er mich … «
    »Nicht.« Khan wollte das Ende des Satzes nicht hören. Diese Trägheit war unverzeihlich. Wie lange stellte sie sich den Unsterblichen bereits tapfer allein? Während Ty seine Haut gerettet hatte, wäre sie eigentlich gestorben. »Pack deine Sachen. Wir gehen.«
    »Gut«, stieß Layla hervor und verließ das Zimmer. Khan spürte die heftige Wut hinter ihrer knappen Antwort und löste sich beinahe auf, während er mit seiner Selbstbeherrschung rang. Erst hatte ihn das Tor geschwächt, nun auch noch Layla.
    An Laylas Wand hing ein großes unscharfes Foto von Talia. Das beruhigte ihn. Talia stand im Zentrum ihres chaotischen Lebens und ihrer Besessenheit von den Geistern. Talia, ihre Tochter. Talia, ihrer beider Tochter. Der Gedanke besänftigte Khan, und er wandte den Blick von dem Bild ab, um den Rest der Wohnung zu betrachten.
    Überall lagen Papiere und Bücher herum – auf dem Tisch, der Couch, der Arbeitsplatte in der Küche und auf dem Fußboden – , dazwischen fanden sich freie Inseln, auf denen sie arbeitete. Es gab wenig Persönliches. Sein Blick fiel auf eine gerahmte Fotografie. Das Bild zeigte einen Sonnenaufgang, der sich in einer heruntergekommenen Haustür spiegelte. Die Farbtöne schimmerten auf der Oberfläche und verliehen ihr, ungeachtet der abblätternden blauen Farbe, ein völlig anderes Aussehen. Die Künstlerin besaß ein Gespür für die Magie des Augenblicks. Die Signatur stammte von

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