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Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
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Kreuzung ab. Noch vor morgen früh konnte sie in Mickeys Armen liegen.
    Kat-a-kat: Hör auf mich. Dreh um. Sofort.
    Das war wirklich nicht gerecht. Sie wollte nur zurück zu ihrem Liebsten – nach zwölf Jahren! – , bevor man sie fasste und zurück an diesen schrecklichen Ort schickte. Und jetzt folgte ihr der grässliche Ort, bevor sie eine wirklich gute Tat vollbringen konnte. Etwas Eindrucksvolles. Mickey würde bestimmt etwas einfallen.
    Kat-a-kat: Bring eine Frau um, und du musst jenen Ort nie wieder fürchten.
    Rose nahm den Fuß vom Gas. »Irgendeine Frau?« Kein Problem. Frauen gab es überall.
    Kat-a-kat: Layla Mathews.
    »Und dann bin ich frei?«
    Kat-a-kat-a-kat-a-kat.
    Sie hielt mit der bösen Hand das Steuerrad fest und wendete scharf.
    Vor ihr lag eine breite, leere Straße. Rose schloss die Augen. Ein kurzer Stopp, rasch eine kleine Unannehmlichkeit erledigen, und schon war sie frei. Mickey würde sich so freuen, sie zu sehen.

6
    Khan hielt Layla in den Armen, während eine dritte metallische Schallwelle ihren Körper erschütterte. Der Druck zerriss sogar seine Schatten, doch sie zitterte und merkte nicht, dass er sich beinahe auflöste. Er war schwach, dennoch befahl er den dunklen Bahnen einen Übergang zu bilden, ihnen eine letzte Reise nach Segue zu ermöglichen. Der Ursprung der Bedrohung lag woanders, doch dort oben gewährte man ihm keinen Zutritt. Er hoffte, dass Adam mit Custo sprechen würde.
    Die Zwielichtlande ächzten um ihn herum und erfüllten ihn kurz mit ihrer Kraft. Den Schwung nutzend kehrte er in die Sterblichkeit zurück. Mit Layla in den Armen hockte er in einem großen leeren Raum in der Hauptetage von Segue. »Adam!«
    Eine Person begann zu laufen, und einer der vielen Herzschläge in Segue beschleunigte sich. Andere folgten, und gemeinsam kamen sie näher. Schließlich rannte Adam durch die angrenzende Zimmerflucht auf sie zu. Er war außer Atem und wirkte wie üblich aufgelöst und beunruhigt. »Was ist los?«
    »Ruf diesen Engel an«, keuchte Khan. »Sag ihm, dass er aufhören soll.«
    Andere Sterbliche kamen hinzu und beobachteten sie aus einiger Entfernung.
    Adam runzelte die Stirn. »Ist das Layla Math … ?«
    Layla zuckte erneut zusammen und klammerte sich an Khan. Es ertönte ein Hall, als träfe ein Hammer auf einen Amboss. Das Geräusch riss an Khans Nerven. Er zwang seine Schatten, die Gestalt zu halten. Sie brauchte ihn jetzt, in diesem Moment.
    Adam telefonierte bereits: »Custo. Was immer du tust, hör auf damit. Du verletzt Layla Mathews.« Eine Pause, dann bedachte Adam Khan mit einem scharfen Blick. »Ja, er ist hier. Er hat sie hergebracht.« Er krauste ungläubig die Stirn und richtete seine Aufmerksamkeit auf Layla. »Das ist nicht dein Ernst.« Beunruhigt nickte er mit dem Kopf. »Ich warte.«
    Als Adam sich neben sie kniete und mit seinem neumodischen Apparat einen weiteren Anruf tätigte, beachtete Khan ihn nicht. »Wir haben hier eine Verletzte in der Hauptetage, Ostseite, dritter Salon. Wir brauchen eine Trage.« Wieder Pause. »Ich weiß nicht, was mit ihr los ist.«
    Mehr beschleunigte Herzschläge. Bewegung in den Etagen unter und über ihnen. Der flatternde Herzschlag in Laylas Brust beunruhigte ihn. Stotternd fand das Herz schließlich zurück in einen regelmäßigen Rhythmus. Vorerst lebte sie. Er wusste nicht, ob sie noch andere Verletzungen erlitten hatte. Aschfahl, mit geweiteten Augen und zusammengebissenen Zähnen erwartete sie die nächste Schmerzwelle. Aus ihrer Nase sickerte Blut.
    »Hilfe ist unterwegs, Ms. Mathews«, sagte Adam. »Was ist mit Ihnen passiert?«
    Sie presste die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf. »Ich … ich weiß es nicht.« Sie wischte sich mit dem Finger die Nase ab und verschmierte dabei das Blut auf ihrer Wange.
    Khan half ihr, sich aufzusetzen. Sie lehnte sich zurück gegen seine Brust. Jede Sehne in ihrem Körper stand unter Spannung.
    Adam wandte sich erneut an ihn: »Würdest du mir vielleicht erklären, was hier los ist?«
    »Das überlasse ich deinem Engelfreund. Er weiß genug.« Aber eindeutig nicht alles. Was dachte sich der Orden nur dabei, ohne Sinn und Verstand auf das Tor einzuhämmern?
    Layla holte Luft. »Würdest du es mir erklären?« Empörung stieg in ihr auf. Sie rückte ein Stück von Khan ab zu Adam, und ihr Verlust schwächte ihn noch mehr. »Erst sagt Khan, er sei für die ganze Geistergeschichte verantwortlich. Dann behauptet er, Talia – seine Tochter – habe jemanden

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