Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition)

Titel: Zwielichtlande: Schattenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Kellison
Vom Netzwerk:
Gespenster sind Seelen von Menschen, die nicht in das Leben nach dem Tod wechseln wollen. Geister haben ihre Seelen geopfert, um für immer zu leben, und sind deshalb zu Monstern mutiert. Sterbliche Engel wie Custo sind die Seelen sehr guter Menschen, die gestorben und zurückgekehrt sind, um sich dem Wohle der Menschheit zu widmen.«
    »Bei allem geht es also um Leben und Tod?«
    »Geht es nicht immer darum?«
    Nicht unbedingt. Das musste nicht sein. Dieser Einsatz schien ihr deutlich zu hoch. Wieso konnte es nicht bei allem um Strand und Meer oder um Kinobesuche oder um … Liebe gehen? Warum musste sie Angst haben?«
    »Wohin gehört Khan?« Wohin du? Wohin ich?
    »Ach. Das Schattenreich ist das Reich zwischen der Sterblichen Welt und dem Jenseits. Es ist das Land der Träume und Albträume. Dort werden alle Geschichten wahr.«
    »Bezieht er seine Magie von dort?« Du musst ebenfalls über welche verfügen .
    »Ja. Schattenreich ist eine viel passendere Bezeichnung als Magie, weil sie beschreibt, wie inspirierend und anregend die Zwielichtlande sind.«
    »Was ist mit mir?« Die letzten vier Jahre – nein, mein gesamtes Leben – waren eine Qual aus Fragen und Suchen und beherrscht von einer Besessenheit, die mein Leben ruiniert. Wieso? Bitte beantworte mir diese eine Frage. Niemand sonst sagt es mir.
    »Sie sind eine Reisende zwischen den drei Welten. Sie erinnern sich nur nicht mehr daran.« Talia wirkte angespannt, als kämpfe sie mit heftigen Gefühlen. Sie stand auf, trat ein Stück zurück und rang die schlanken Hände. »Aber einige von uns sind Ihnen bereits vorher begegnet.«
    Unmöglich.
    Auf keinen Fall.
    Layla kannte keinen von ihnen. Vom Tag ihrer Geburt an war sie immer allein gewesen, in ihrem unglückseligen Leben war Kinderheim auf Kinderheim gefolgt. Dann die Einweisung in ein Resozialisierungszentrum für schwierige Jugendliche. Schließlich eine Chance in Form eines Stipendiums an einer Vorbereitungsschule. Eine ruinierte Verlobung, weil sie nicht wusste, wie man liebte. So sah ihr Leben aus.
    Und jetzt diese … diese … irre Geschichte. Schattenreich. Engel. Schattenwesen.
    Es kostete sie große Mühe, aber sie versuchte ihre aufgewühlten Gefühle zu beruhigen. Sie konnte diesem Gefühl nicht trauen. Nein. Dieses Gefühl endete immer mit Herzschmerz. Jedes Mal.
    Sie bekam keine Luft. Und was zum Teufel bedeutete Reisende zwischen den Welten?
    Ihr Herz kämpfte um Sauerstoff. Geräusche hämmerten in ihrem Kopf: ein Rauschen ohne erkennbaren Ursprung und das Kat-a-kat des Tores.
    Langsam drehte sie durch. Klinischer Wahnsinn. Sie schnappte nach Luft.
    »Ganz ruhig«, sagte Talia. »Sie sind okay. Das ist eine Menge auf einmal.«
    Laylas Augen quollen hervor. Sie versuchte noch einmal einzuatmen, doch sie konnte nicht, denn ihre Brust schien bereits voll. Der Platz, der sich ihr gesamtes Leben über leer angefühlt hatte, quoll nun über mit Ja und Unmöglich und …
    Ich glaube das alles nicht.
    Aber als sie in diese feenhaften Augen neben sich blickte, wusste sie: »Wir sind uns bereits begegnet.« Wie erschreckend, diese Worte auszusprechen, doch sie spürte deutlich, dass sie eine – ja was? – , eine Vergangenheit teilten? »Ich weiß es.«
    Talia nickte. Ein Lächeln erhellte ihr Gesicht. »Kurz.«
    »Und Khan kommt mir auch so vertraut vor. Er verhält sich wie … « Als würde er mich bereits kennen . Vielleicht sollte sie nicht erwähnen, wie gut sie sich in seiner Nähe fühlte. Dass in ihr Lust aufloderte, wenn sie ihn ansah. Trotz seiner albernen Haare.
    Aber Talia lachte unbefangen. »Ja. Ich glaube, Khan ist dir sehr vertraut.«
    »Dann waren wir … ?« Layla wollte sagen »ein Paar«, doch es ging ihr nicht über die Lippen. Vor gar nicht langer Zeit war sie noch »ein Paar« mit jemand anders gewesen, und was war daraus geworden? Und nun Khan? Ein … ein … Schattenwesen?
    Oh Gott, das war alles nicht wahr.
    »Aber sicher.«
    »Und … wieso bin ich zwischen den Welten gereist?« Layla fürchtete die Antwort. »Wie?«
    Talia zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht genau.« Sie erblasste. Tief bewegt sah sie Layla mit ihren großen glänzenden schwarzen Augen an. »Aber ich bin froh, dass du zurück bist. Sehr froh.«
    Leben und Tod. Wenn Layla durch die drei Welten gereist war, vor allem durch die letzte, musste sie tot gewesen und dann ins Leben zurückgekehrt sein …
    »Bin ich auch ein Engel?« Es schien absurd, aber nach dem, was Talia ihr erklärt hatte

Weitere Kostenlose Bücher