Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
dabei, dies baut die nächtliche Trennungsangst meist schneller als bei Einlingskindern ab. Behalten Sie einen regelmäßigen Tagesablauf mit ausreichenden Ruhephasen bei ebenso wie ein ruhiges Zu-Bett-Geh-Ritual. Ein oder zwei ruhige Tage, in denen Sie den neuen Rhythmus Ihrer Kinder beobachten und notieren, können ebenfalls hilfreich sein.
Gemeinsam wird mit viel Spaß der Weg ausgekundschaftet.
Seien Sie aufmerksam
Unterstützen Sie die motorische Entwicklung
Ihre Kinder sind zu zweit mobil, spätestens jetzt müssen Sie Ihr Zuhause kindersicher gestalten. Kindersicherungen an Zimmer- und Schranktüren, Steckdosen und Schubladen, Verriegelungen an Fenstern – schauen Sie noch einmal im Kapitel „Gut aufgehoben“ (siehe → S. 199 ) nach, wie Sie mit der Mobilität und dem Einfallsreichtum von zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen umgehen. Ihre Kinder brauchen viel Bewegungsfreiheit, um Fortbewegung zu üben. Schaffen Sie am besten eine große Liegefläche, auf der sie sich frei bewegen können. „Hürdenkrabbeln“ ist eine der Lieblingsbeschäftigungen gegen Ende dieses Zeitraums. Bauen Sie regelrechte Hindernisparcours für Ihre Zwillinge, in die Sie Kissen, Sofas und sich selbst einbeziehen. Wiederholungen liebend, werden Ihre Kinder unermüdlich vorwärts auf Kissen klettern, sich rückwärts wieder herunterlassen, über Sie oder auch mal den Zwilling robben, um auf das Sofa zu kommen.
Ermutigen Sie Ihre Kinder zur Fortbewegung. Legen Sie sich doch einfach mal mit auf den Boden und robben Sie eine Runde mit den beiden oder einem von beiden! Lauflernhilfen hingegen sind gefährlich und für die Bewegungsentwicklung sogar schädlich, da die Kinder darin in einer den Rücken überfordernden aufrechten Haltung sitzen und ihre Beine in eine so ungünstige Stellung gezwungen werden, dass dies zu einer falschen Fußhaltung führt. In diesen mit Rollen versehenen Gestellen erreichen Kinder zudem erstaunliche Geschwindigkeiten und stürzen vielleicht an Teppichkanten und Türschwellen oder sogar Treppen hinunter. Fördern Sie stattdessen das, was von den Kindern selbst kommt. Das selbst initiierte Training von Muskeln und Bewegungsabläufen unterstützt den Entwicklungsprozess viel mehr!
Der eigene Wille fordert Grenzen
Ihre Kinder beobachten teilweise mit hochkonzentriertem Gesichtsausdruck alles, was Sie tun – nichts ist spannender in dieser Zeit, als den Alltag zu begreifen. Erklären Sie einfach immer, was Sie genau machen, wie „Schau, jetzt schmiere ich Butter auf Dein Brot“ und Sie fördern ganz vieles: das Sprachverständnis, den Wortschatz und das Gefühl, von Mama oder Papa ernst genommen zu werden! Stellen Sie Ihren Kindern einzeln Fragen: „Susi, wo ist denn der Ball?“ Mit viel Freude wird Susi sich zum Ball wenden oder sogar darauf zeigen und einen Laut wie „da“ äußern.
Ein klares „Nein“. Die zunehmende Mobilität Ihrer Kinder und ihr Forscherdrang erfordern, dass Sie Grenzen setzen. Diese wortreich zu erläutern, beruhigt allenfalls Ihr Gewissen, wird Ihre Kinder aber nicht dazu bringen, auf Sie zu hören. Ein lautes, klares, deutliches „Nein“ mit dazu passendem Gesichtsausdruck und in aufrechter Körperhaltung ist die Reaktion der Wahl, wenn eines Ihrer Kinder gerade dabei ist, an einem wackligen Hocker zu rütteln, der umfallen kann! Kein „Hör bitte auf, der Stuhl kann umfallen“ – bis Sie den Satz zu Ende gesprochen haben, ist es passiert. Als Frage formuliert – „Hörst du bitte auf, an dem Stuhl zu rütteln?“ – bringt Sie der Satz auch nicht weiter, weil nonverbale Botschaft und verbale Botschaft für Ihr Kind nicht übereinstimmen. Die Kinder erkennen den bittenden Tonfall, sehen vielleicht noch ein lächelndes Gesicht dazu und bringen dies nicht zusammen mit einem Verbot. Sobald das Kind stoppt, können Sie hingehen und kurz und knapp erklären: „Das ist gefährlich“. Ausgeffeiltere Erklärungsversuche verstehen Ihre Kinder in diesem Alter noch nicht! Gerade bei zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Kinder auf Verbote und Grenzen reagieren.
Dem Willen trotzen. Der immer stärker werdende eigene Wille droht das Anziehen oder Wickeln ab und an zu einem Machtkampf werden zu lassen. Auf Dauer fahren Sie am besten damit, wenn Sie das jeweilige Kind zum Mitmachen animieren. Ein „Steck mal die Hand in den Ärmel“, verbunden mit dem sanften Führen des Arms, gibt dem Kind das Gefühl, selbst etwas zu tun,
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