Zwillinge -Gut durch Schwangerschaft, Geburt und erstes Lebensjahr
Versorgung ohne Weiteres bis zum errechneten Entbindungstermin getragen werden. Bei eineiigen Zwillingen, die von einer gemeinsamen Plazenta versorgt werden, ist die Gefahr einer Mangelversorgung größer. Daher wird in diesen Fällen meist empfohlen, sich zu Beginn der 38. Schwangerschaftswoche in der Geburtsklinik vorzustellen, um eine eventuelle Geburtseinleitung zu besprechen. Sie entscheiden nun mit Ihrem Frauenarzt und Ihrer Hebamme, ob die weiteren Kontrollen ambulant in der Praxis durchgeführt werden oder Sie diese Termine in der Geburtsklinik wahrnehmen.
Zehnte, elfte und zwölfte Mutterschaftsvorsorge (36.–40. Schwangerschaftswoche) . Neben den üblichen Untersuchungen wird ein vaginaler Abstrich zum Chlamydientest und zur Feststellung von Darmbakterien (beta-hämolysierende Streptokokken) in der Scheide durchgeführt. In diesem Falle wird der werdenden Mutter während der Geburt zur Sicherheit ein Antibiotikum gegeben, damit die Streptokokken bei einer vaginalen Geburt nicht auf die Kinder übertragen werden.
Wenn sich bis zum errechneten Entbindungstermin noch keine Anzeichen für einen Geburtsbeginn gezeigt haben, besprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt und Ihrer Hebamme die weitere Betreuung und eine eventuelle Geburtseinleitung. Ihr Frauenarzt wird Sie für die weitere Betreuung in die Geburtsklinik überweisen.
Vorboten der Geburt
Die nahende Geburt der Zwillinge und die damit verbundenen hormonellen Veränderungen zeigen sich in einem „Auf und Ab“ Ihrer Stimmungslage. Eine gewisse Ruhelosigkeit wechselt zuweilen mit einer gut durchschlafenen Nacht. Sie können sich selbst kaum entscheiden, ob die Kinder lieber noch Wochen im Bauch bleiben sollen oder besser gestern schon geboren wären. Das ist normal.
Übungskontraktionen führen schon mal dazu, dass sich der sogenannte Schleimpfropf löst – eine Ansammlung zähen Scheidensekretes, das den Muttermund zusätzlich verschließt und die Kinder vor eventuell hochsteigenden Keimen schützt.
Falls eine Geburtseinleitung ansteht, das Warten schwerer fällt und Sie Ihren Babys ein wenig auf die Sprünge helfen wollen, besprechen Sie mit Ihrer Hebamme, welche Naturheilmittel hilfreich und wirkungsvoll sein können. Im Internet finden Sie sicherlich zahlreiche Rezepte zur Wehenanregung, die aber ohne fachliche Begleitung gerade bei Zwillingsschwangeren gefährlich sein können.
EXPERTENBEITRAG: Pränatale Diagnostik
Es liegt im Ermessen jeder Frau zu entscheiden, ob sie sich einer Pränatalen Diagnostik unterziehen will oder nicht. Dabei sollte sie bedenken, dass falsch positive Befunde zu einer starken Verunsicherung führen können, sie sich aber bei falsch negativen in trügerischer Sicherheit wägt. Darüber hinaus sind unauffällige Befunde der Pränatalen Diagnostik kein Garant für gesunde Kinder.
Jenseits der vollendeten 6. Schwangerschaftswoche (6+1 SSW = 6 Wochen +1 Tag) kann mit modernen, hochauflösenden Ultraschallgeräten der Sitz und die Vitalität der Schwangerschaft sicher darstellt werden, insbesondere auch die Anzahl der Embryonen und die Chorionizität (Ein- oder Zweieiigkeit). Mit dem Beginn des 3. Schwangerschaftsmonats (9. SSW) kann eine schwangere Frau die Pränatale Diagnostik in Anspruch nehmen. Mithilfe dieser Untersuchungen kann nur ein Teil von kindlichen Erkrankungen und/oder Auffälligkeiten diagnostiziert werden: Abweichungen von der normalen Anzahl der Chromosomen (46, XX oder 46, XY) und anatomische bzw. strukturelle Abnormitäten (Fehlbildungen). Jede Frau, die sich für eine Pränatale Diagnostik entscheidet, sollte im Vorfeld ausführlich und umfassend über die Möglichkeiten, Grenzen, Risiken und Nebenwirkungen beraten werden. Vor allem sollte die theoretische Frage diskutiert werden, wie sich die Frau im Falle eines auffälligen Befundes entscheiden würde: Abbruch oder Austragen der Schwangerschaft? Für den Fall einer vehementen Ablehnung eines Schwangerschaftsabbruchs – aus welchen Gründen auch immer – sollte in Anbetracht der möglicherweise fehlenden Konsequenz überlegt werden, ob sie in diesem Falle auf die Pränatale Diagnostik generell verzichten sollte, um starke Gewissenskonflikte zu vermeiden.
Wird ein auffälliger Befund erhoben, können durch die Schwangere bzw. durch das Elternpaar entsprechende Entscheidungen getroffen werden. So können die Eltern bei einer fetalen Fehlbildung sehr frühzeitig darüber aufgeklärt werden, dass z. B. durch eine Operation/Maßnahme nach der Geburt der
Weitere Kostenlose Bücher