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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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zehn Minuten ist er da.«
    O’Halleran war auf dem Weg hierher? Albernerweise fing Kaceys Herz an, schneller zu schlagen, während Amber mit hängenden Schultern einen weiteren Blick auf die Uhr warf und seufzte. »Aber ich muss –«
    »Bitte bleiben Sie, bis er hier ist. Ich werde dann abschließen«, sagte die Tierärztin mit fester Stimme, was Amber mit einem gequälten Achselzucken quittierte.
    »Na schön.«
    »Wenn Sie sich ein bisschen mit den Belegen beeilen, können Sie gleich anschließend Feierabend machen.« Jordan Eagles Blick wanderte zu Kacey. »Sie möchten ein Tier zu sich nehmen?« Ihr Gesichtsausdruck wurde eine Spur weicher.
    Kacey nickte, stellte sich vor und erklärte: »Ich interessiere mich weniger für einen Welpen; ein mittelgroßer Hund, der stubenrein ist und gut mit Kindern und anderen Tieren zurechtkommt, wäre mir lieber.« Wieder beschlich sie das mulmige Gefühl, dass jemand während ihrer Abwesenheit in ihr Haus eingedrungen war. »Ein Hund, der bedrohlicher wirkt, als er es tatsächlich ist, wäre prima. Einer, der bellt, wenn ein Fremder kommt, der aber nicht den Nachbarjungen vom Fahrrad holt oder durchdreht, wenn ein Eichhörnchen übers Dach läuft.«
    Die Tierärztin brachte tatsächlich ein Lächeln zustande. »Oh, ich verstehe, Sie wollen einfach nur den perfekten Hund.«
    »Das wäre schön, ja.«
    Amber beendete die Abrechnung und verdrehte die Augen.
    Wenn ihre Chefin etwas bemerkt hatte, so ignorierte sie das passiv aggressive Verhalten des Mädchens. Sie deutete mit dem Kopf in Richtung Durchgang und sagte: »Kommen Sie mit mir, ich möchte Ihnen Bonzi vorstellen.«
    Amber riss den Kopf hoch. »Oh … Bonzi! Er ist der Beste!«
    »Das ist er. Geben Sie mir Bescheid, wenn O’Hallerans Hund da ist.« Dann wandte sie sich an Kacey: »Hier entlang.« Mit schnellen, zielstrebigen Schritten ging sie Kacey voran durch ein Labyrinth von Räumen. »Leider haben wir im Augenblick sehr viele Hunde«, erklärte die Tierärztin mit Sorgenfalten auf der Stirn, während sie ihre Besucherin an einem Untersuchungszimmer, einem Operationsraum sowie an einem Bereich mit tiefen Waschbecken vorbeiführte, in denen die Tiere gebadet wurden.
    Ein paar Katzen und Hunde, die unter der Aufsicht der Veterinärin standen, beobachteten aus ihren Käfigen, wie Jordan und Kacey in einen Flur einbogen, der in einen anderen Teil der miteinander verbundenen Gebäude führte. Dort waren die Tiere untergebracht, die auf eine Adoption hofften.
    Beim Geräusch der sich öffnenden Tür hob eine weitere ohrenbetäubende Kakophonie aus Gebell und Gejaule an. »Eine begeisterte Meute«, sagte die Tierärztin. Sie betraten einen großen Raum mit mehreren Käfigreihen. »Hier halten wir die Tiere, die nicht dauerhaft zur Pflege bei uns untergebracht sind«, erklärte Jordan. »Sie kommen hierher, sobald sie ein Gesundheitszeugnis und die nötigen Schutzimpfungen erhalten haben, aber sie bleiben nur vorübergehend. Wir versuchen stets, Pflegefamilien für die zu vermittelnden Tiere zu finden, doch im Augenblick sind wir überbelegt.« Sie ging einen kurzen Gang entlang und berührte ein paar feuchte Nasen, die sich ihr entgegenstreckten. »Ich würde sie alle nehmen, wenn ich könnte, aber … nun, wir tun, was wir können. So, da sind wir. Hier ist Bonzi, Rasse unbestimmt – ein echter ›Senfhund‹: Da haben so einige ihren Senf dazugegeben. Ich nehme mal an, ein Boxer war dabei, ein Pitbull und vielleicht ein Rhodesian Ridgeback sind irgendwo unter seinen Vorfahren. Er ist ungefähr drei oder vier, sanftmütig und umgänglich, obwohl er ziemlich furchteinflößend bellen kann. He, komm her, Bonz«, sagte sie, öffnete den Käfig und legte ihm die Leine an. »Hierher.« Sie tätschelte den großen Kopf des Hundes, dann führte sie ihn in einen anderen, großen Raum, wo die Hunde offenbar trainiert wurden.
    Bonzis kurzes Fell hatte einen warmen Karamellton, seine Pfoten waren weiß, was so aussah, als trüge er verschieden lange Socken. Doch es waren seine Augen, die ihr am meisten auffielen. Dunkelbraun, weise und gütig. Er reichte ihr bis zum Knie.
    »Ach, das ist die mittlere Größe«, sagte sie leicht erstaunt.
    »Nun, ja, eher das obere Ende«, gab die Tierärztin zu. »Er wiegt nicht ganz fünfunddreißig Kilo.«
    Trotz der Tatsache, dass er gute fünfzehn Kilo mehr wog als der Hund, den sie sich vorgestellt hatte, war Kacey hingerissen. Bonzi war ruhig und freundlich und hatte einen Schwanz, mit

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