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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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was von uns verlangt wird, aber es ist nicht unmöglich. Wir können es schaffen, wenn wir zusammenarbeiten. Wir können es schaffen, wenn wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können. Ganz gleich, woher wir stammen, jetzt werden wir alle zu Roanokern. Ich hätte mir nicht gewünscht, dass es so kommt. Aber so müssen wir es machen, damit es funktioniert. Wir können es schaffen. Wir müssen es schaffen. Wir müssen es gemeinsam schaffen.«

    Ich verließ das Shuttle und betrat den Boden der neuen Welt. Mit den Stiefeln versank ich ein kleines Stück im Matsch. »Reizend«, sagte ich und setzte mich in Bewegung. Der Matsch
saugte an meinen Füßen. Ich versuchte, die Vorstellung zu verdrängen, dass mich der Planet wie ein Schlammmonstrum verschlucken wollte.
    Babar sprang aus dem Shuttle und erkundete schnuppernd die Umgebung. Wenigstens er war hier glücklich.
    Überall waren die Leute von der Magellan an der Arbeit. Andere Shuttles, die vor unserem gelandet waren, wurden entladen, und ein Stück entfernt senkte sich gerade ein weiteres Shuttle herab. Überall standen die standardgroßen Frachtcontainer herum. Normalerweise hätte man die Container nach der Entladung wieder in die Shuttles befördert, damit sie erneut verwendet werden konnten. Diesmal jedoch gab es keinen Grund, sie zur Magellan zurückzubringen. Das Schiff flog nicht zurück, und diese Container würden nie wieder neue Fracht aufnehmen. Einige wurden gar nicht erst entladen, weil die veränderte Situation auf Roanoke jede Eile überflüssig machte.
    Aber das bedeutete nicht, dass die Container nutzlos geworden waren - im Gegenteil. Der neue Verwendungszweck erhob sich genau vor mir, ein paar hundert Meter entfernt, wo eine Barriere aufgebaut wurde, eine Wand aus Containern. Innerhalb der Barriere sollte unser neues vorläufiges Zuhause entstehen, ein kleines Dorf, das bereits auf den Namen Croatoan getauft worden war. Dort würden alle zweitausendfünfhundert Kolonisten - sowie die unfreiwilligen Kolonisten, die bisher die Besatzung der Magellan gebildet hatten - festsitzen, während Vater, Mutter und die Vertreter der ursprünglichen Kolonialwelten diesen neuen Planeten erkundeten, um entscheiden zu können, was getan werden musste, damit wir hier leben konnten.

    Ich beobachtete, wie einige Leute von der Magellan einen der Container mit Hebern in eine Lücke in der Barriere bugsierten. Dann schalteten sie die Energiezufuhr ab und ließen den Container die restlichen Millimeter auf den Boden fallen. Selbst aus dieser Entfernung konnte ich die Erschütterungen spüren. Ich hatte keine Ahnung, was dieser Container enthielt, aber es musste schwer sein. Wahrscheinlich landwirtschaftliche Ausrüstung, die wir jetzt sowieso nicht mehr benutzen durften.
    Gretchen war schon ein gutes Stück vorausgelaufen. Ich überlegte, ob ich ihr hinterherhetzen sollte, um sie einzuholen, doch dann sah ich, wie Jane hinter dem soeben platzierten Container hervorkam und mit einem Besatzungsmitglied der Magellan sprach. Stattdessen ging ich zu ihr.

    Als Vater von Opfern gesprochen hatte, hatte er damit auf kurze Sicht zwei Dinge gemeint.
    Erstens: Kein Kontakt zwischen Roanoke und dem Rest der Kolonialen Union. Alles, was wir sendeten oder abschickten, konnte uns verraten, selbst eine einfache Skip-Drohne mit Datenspeichern. Genauso war es mit allem anderen, was zu uns gelangte. Das bedeutete, dass wir in vollständiger Isolation leben mussten. Keine Hilfe, keine Vorräte, nicht einmal Nachrichten von Freunden und geliebten Menschen, die wir zurückgelassen hatten. Wir waren völlig allein.
    Zu Anfang schien das gar keine große Sache zu sein. Schließlich hatten wir alle unser bisheriges Leben hinter uns gelassen, als wir zu Kolonisten wurden. Wir hatten uns von den Menschen verabschiedet, die wir nicht mitnahmen, und
die meisten von uns wussten, dass sehr viel Zeit vergehen würde, bis wir diese Menschen wiedersahen - wenn überhaupt. Aber die Verbindung war nicht endgültig gekappt worden. Es war geplant, dass täglich eine Skip-Drohne von der Kolonie abgeschickt wurde, die Briefe, Neuigkeiten und Informationen zur Kolonialen Union beförderte. Außerdem sollte täglich eine Skip-Drohne eintreffen, ebenfalls mit Briefen und Nachrichten sowie neuen Unterhaltungsprogrammen und anderen Dingen, die uns das Gefühl gaben, immer noch ein Teil der Menschheit zu sein, auch wenn wir weit von allem anderen entfernt waren und Mais säten.
    Und jetzt war uns auch das

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