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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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besondere Rolle spielen werden.«
    »Damit ich lerne, wie man gegen sie kämpft.«
    »Ja«, sagte Hickory. »Und wie du sie töten kannst.«
    Nachdem wir drei Wochen lang gelernt hatten, rief ich
Informationen über eine Spezies auf, die nicht auf der Liste stand.
    »Mann, die sehen ja richtig gruselig aus«, sagte Gretchen, die mir über die Schulter schaute, als sie bemerkte, dass ich eine ganze Weile schweigend gelesen hatte.
    »Das sind die Consu«, sagte ich. »Sie sind gruselig, Punkt.« Ich gab Gretchen den PDA. »Sie sind das fortgeschrittenste Volk, von dem wir wissen. Im Vergleich zu ihnen machen wir den Eindruck, als würden wir immer noch auf Steinen herumklopfen. Und sie waren es, die die Obin zu dem gemacht haben, was sie heute sind.«
    »Sie haben die Obin genetisch manipuliert?«, fragte Gretchen.
    Ich nickte.
    »Dann könnten sie ihnen beim nächsten Mal ein Gen für Persönlichkeit dazugeben«, fuhr sie fort. »Warum schaust du dir diese Informationen an?«
    »Ich bin nur neugierig. Hickory und Dickory haben sie gelegentlich erwähnt. Für die Obin sind sie das, was einer höheren Macht am nächsten kommt.«
    »Ihre Götter?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist eher wie ein Kind, das mit einem Ameisenhaufen spielt. Das die Tierchen mit einer Lupe betrachtet.«
    »Klingt reizend«, sagte Gretchen und gab mir den PDA zurück. »Ich hoffe, dass ich ihnen nie begegnen werde. Es sei denn, sie stehen auf meiner Seite.«
    »Sie stehen auf keiner Seite«, sagte ich. »Sie stehen über allem.«
    »Über allem ist auch eine Seite.«

    »Aber nicht unsere.« Ich schaltete den PDA auf das zurück, was ich eigentlich lesen sollte.
    Am späten Abend: alles andere.
    »Das ist ja eine Überraschung«, sagte ich zu Enzo, der auf meiner Türschwelle saß, als ich von einem weiteren aufregenden Abend im Informationszentrum zurückkehrte. »In letzter Zeit habe ich dich nicht allzu häufig gesehen.«
    »In letzter Zeit hast du niemanden allzu häufig gesehen«, gab Enzo zurück und stand auf, um mich zu begrüßen. »Du bist nur noch mit Gretchen zusammen. Und du bist mir aus dem Weg gegangen, seit wir unsere Hausaufgabengruppe aufgelöst haben.«
    »Ich bin dir nicht aus dem Weg gegangen.«
    »Aber du hast dir auch keine Mühe gegeben, mit mir Kontakt aufzunehmen.«
    Da hatte er wohl Recht.
    »Ich will dir deswegen keinen Vorwurf machen«, versuchte ich ein wenig das Thema zu wechseln. »Es ist nicht deine Schuld, dass Magdy diesen Anfall hatte.« Nachdem sich über mehrere Wochen die Sticheleien gehäuft hatten, erreichte das Verhältnis zwischen Magdy und Gretchen schließlich ein kritisches Stadium, und die beiden hatten sich im Klassenzimmer um die Wette angebrüllt, bis Magdy ein paar wirklich unverzeihliche Dinge gesagt hatte und davongestapft war, dicht gefolgt von Enzo. Und das war das Ende unserer kleinen Gruppe gewesen.
    »Ja, es ist alles Magdys Schuld«, sagte Enzo. »Dass Gretchen ihn so lange gepiesackt hat, bis er ausgerastet ist, hat damit überhaupt nichts zu tun.«
    Nun war dieses Gespräch schon zweimal in Richtungen
abgedriftet, die ich vermeiden wollte, und der rationale Teil meines Gehirns riet mir, die Sache auf sich beruhen zu lassen und erneut das Thema zu wechseln. Aber es gab auch den nicht so rationalen Teil, der plötzlich ziemlich sauer wurde. »Hast du hier nur auf mich gewartet, um über meine beste Freundin abzulästern, oder gibt es noch irgendeinen anderen Grund, warum du mich sehen wolltest?«
    Enzo öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch dann schüttelte er nur den Kopf. »Vergiss es«, sagte er und ging.
    Ich versperrte ihm den Weg. »Nein. Du bist aus einem anderen Grund gekommen. Sag ihn mir.«
    »Warum sehen wir uns nicht mehr?«
    »Bist du gekommen, um mich das zu fragen?«
    »Nein«, antwortete Enzo. »Deswegen bin ich nicht zu dir gekommen. Aber jetzt frage ich dich. Es ist zwei Wochen her, seit Magdy und Gretchen ihren Streit hatten, Zoë. Es war eine Sache zwischen den beiden, aber seitdem habe ich dich kaum noch gesehen. Es sieht einfach danach aus, dass du mir bewusst aus dem Weg gehst.«
    »Wenn es eine Sache zwischen Magdy und Gretchen war, warum bist du ihm dann hinterhergerannt?«
    »Weil er mein Freund ist«, sagte Enzo. »Jemand musste ihn beruhigen. Du weißt, wie er dann ist. Du weißt, dass ich sein Blitzableiter bin. Was soll diese Frage?«
    »Ich will damit nur sagen, dass es nicht nur um Magdy und Gretchen ging«, sagte ich. »Es ging um uns alle.

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