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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ist 'ne Zehn… Definitiv… Das muss man nicht diskutieren...
    Und dass Surferboy-Zehn sich grade überaus angeregt mit meiner Zehn, die mich bei Thalia hat stehen lassen, unterhält, gefällt mir irgendwie nicht. Da hilft es auch nicht, dass meine Zehn seit unserer kleinen Nummer bei Hollister einen Teil meines Spermas in einer Superdry -Tüte mit sich rumträgt.
    »Hey«, sage ich möglichst lässig und schiebe mich neben Ben. Kurz denke ich über einen Kuss auf die Wange nach, um mein Revier zu markieren, aber erstens wäre das albern und zweitens wäre ich für Mr. Surfer wohl auch keine ernst zu nehmende Konkurrenz.
    »Fertig?«, fragt er leise, als das Gespräch der drei unmittelbar verstummt.
    Ich hoffe, sie haben nicht über mich geredet. Oder vielleicht hoffe ich es insgeheim doch. Weil Ben diesem Typen dann ja möglicherweise erzählt hat, dass er mit seinem neuen Freund hier ist. Und ich glaube, da würd ich grad Wert drauf legen, denn irgendwas sagt mir, dass die beiden schon mal zusammen in der Kiste waren. Ist nur ein vages Gefühl, aber eigentlich täusche ich mich bei so was selten. Dass ich bei Daniel danebengelegen hab, war, wenn ich mal davon ausgehe, ihm zu glauben, die Ausnahme.
    »Hi.« Mr. Surferboy zeigt seine perfekten Zähne, legt den Kopf schief und mustert mich. Ich kann nicht recht einordnen, ob es abfällig ist. Aber so hässlich bin ich jetzt auch wieder nicht. Mit seiner Begleitung jedenfalls kann ich es definitiv aufnehmen.
    »Hey!« Ich hebe die Hand zum Gruß. Dummerweise die, an deren Handgelenk die Thalia -Tüte baumelt.
    »Willst du uns nicht vorstellen, Ben?«, fragt Mr. Surferboy.
    »Klar«, sagt Ben und klingt dabei wenig begeistert. »Felix, Manu, das ist Josh… ein Freund, Josh, das ist Manu…«, Mr. Rotblond nickt desinteressiert, »und das ist Felix.«
    »Felix Jankowski«, sagt Mr. Surferboy, weil er mir offenbar seinen total irrelevanten Nachnamen, den man sich sowieso nicht merken kann, auch noch mitteilen will, und streckt mir die Hand hin.
    »Felix«, wiederhole ich, als sei ich schwer von Begriff. Allerdings bin ich das dummerweise nicht. Echt super, wie er mich seinen Bekannten vorstellt, die er, oh Wunder, anscheinend doch hat.
    Ein Freund . Ganz toll! Josh Nix quasi. Nicht Josh, mein Freund oder Josh, wir sind zusammen oder Josh, keine Ahnung was . Nur Josh , ein Freund . So, als sei da sonst gar nichts. Jedenfalls keine Beziehung.
    Die Sache bei Hollister ist ihm wohl grade entfallen. Vielen Dank auch! Vielleicht sollte ich mal nachforschen, ob er jedem seiner Freunde seinen Schwanz in den Arsch schiebt. Rückt die Sache, dass er auf Kondome besteht, irgendwie in ein anderes Licht.
    »Sagt mir grad gar nichts.« Schneller als ich nachdenken kann, sind die Worte aus meinem Mund. Allerdings finde ich sie in Anbetracht dieses Schnösels nicht weiter tragisch. Und auch Ben neben mir erweckt nicht unbedingt den Eindruck, als würde er sich vor Wiedersehensfreude kaum einkriegen.
    »Ben und ich waren mal zusammen«, klärt Felix mich zur Strafe auf und grinst dabei vielsagend.
    Sein Ex. Na super! Ich wusste es! Ist grade echt ein bisschen zu viel Information.
    »Ach, de r Ex!«, sage ich und schenke ihm einen ziemlich mitleidigen Blick. Und für den Bruchteil einer Sekunde bringt es ihn wohl tatsächlich aus dem Konzept. Kurz macht sich Genugtuung in mir breit und ich grinse in mich hinein.
    »Ja, genau, der Ex.« Felix nickt. »Hab 'ne Weile gebraucht, bis ich dahintergekommen bin.«
    Jetzt bringt er mich wieder aus dem Konzept. Diese Unterhaltung ist ein Arschloch!
    Ich beiße mir auf die Lippe, um nicht irgendwas zu sagen, und versuche, mich zu konzentrieren. Das Gedankenkarussell in meinem Kopf dreht sich in ziemlich hohem Tempo. Ich meine, was zur Hölle erzählt dieser Typ mir eigentlich grade? Was meint er mit der Ex und mit dahintergekommen ? Dieses dämliche der Ex war doch einfach nur ein Spruch.
    Mein Blick gleitet rüber zu Ben, der nervös mit dem Oberkörper wippt, unwillkürlich den Kopf dreht und über die Schulter sieht, als gäbe es hinter uns in der Passage etwas fürchterlich Interessantes zu entdecken. Und auch Manu scheint die ganze Situation eher unangenehm zu sein.
    »Wir müssen dann auch. Wir sind noch verabredet. Josh wollte nur eben was bei Thalia besorgen.« Ben legt seine Hand auf meinen Arm. Immerhin. Vermutlich sollte ich dankbar sein. Schließlich bin ich nur ein Freund. Und ganz offenbar hat er es ziemlich eilig, mich aus der

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