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Zwischen dir und mir

Zwischen dir und mir

Titel: Zwischen dir und mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lino Munaretto
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jeder Sekunde, die er seinem Blick nicht auswich, trieb er Dennis mehr zur Weißglut.
    »Guck dich mal an, du Versager. Keine Familie. Keine Freunde. Aber große Fresse oder wie? Dein Leben ist so kaputt, Mann«, schrie Dennis ihn an, während er ihn vor sich her stieß. »Wenn du denkst, mir meines kaputt machen zu können, hast du dich geirrt, du Pisser.«
    Alex ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihn diese Worte trafen. Was konnte ein verwöhntes Kind wie Dennis schon von seinem Leben wissen? »Das ist es doch schon immer gewesen«, flüsterte er stattdessen und lächelte bittersüß.
    Wutentbrannt stieß Dennis ihn von sich weg, sodass Alex stolperte und beinahe zu Boden fiel.
    »Verpiss dich einfach, du Wichser!« Wieder hatte er ihn am Shirt gepackt, zog ihn zu sich.
    Alex stellte sich auf alles ein. Würde er ihn auch schlagen, wenn er nüchtern war, oder wusste er sich vor all den anderen zusammenzureißen? Er hatte einen zu guten Ruf zu verlieren.
    Die Rettung kam ebenso plötzlich wie unerwartet.
    »Junge, lass den Scheiß!« Sören hatte Dennis’ Arm gepackt und riss ihn zurück.
    »Du weißt, was der gemacht hat!« Dennis hatte sich befreit und machte wieder einen Schritt auf Alex zu, beließ es aber bei einem drohenden Blick. »Wenn du noch einmal meine Freundin ansprichst, wirst du nicht mit einem blauen Auge davonkommen«, deutete er mit dem Zeigefinger auf ihn, während Sören ihn immer noch von ihm fernhielt.
    »Das ist der Spasti nicht wert, Mann.« Sören schaute Alex ebenso finster an. »Verzieh dich!«
    Alex ließ es sich nicht zweimal sagen, machte kehrt und ging schnellen Schrittes davon.
    Wütend kramte er den Schlüssel aus der Tasche und drehte ihn im Schloss herum, bis es aufschnappte. Ungeduldig öffnete er die Tür und wollte gerade eintreten, als ihm eine bekannte Stimme einen Schauer über den Rücken laufen ließ. »Hi, Alex.«
    Er schrak zusammen und wäre beinahe gestolpert. Er drehte sich herum und erblickte am offenen Tor zum Vorgarten Lisa.
    »Hör zu. Ich hab nicht viel Zeit«, seufzte er in der Hoffnung, sie schnell loszuwerden. Er konnte jetzt niemanden weniger brauchen als sie. Nur wegen ihr hatte er schließlich den ganzen Ärger.
    »Wieso?«, fragte sie und trat durch das Tor.
    Alex stand immer noch auf der Schwelle, die eine Hand am Türrahmen, die andere hielt den Schlüssel. »Ich … ich muss Hausaufgaben machen«, brachte er als Ausrede hervor.
    Es war so verdammt schwer, ihren Augen auszuweichen.
    »Machst du doch eh nie«, erwiderte sie und lächelte ihn an.
    »Ich hab viel nachzuholen«, ergänzte er hastig.
    Sie nickte nur und kam noch einen Schritt näher. Sein Mund blieb offen stehen.
    »Das sieht echt schlimm aus«, meinte sie, als sie sein Gesicht aus der Nähe sah.
    Er stöhnte. »Hör auf, das hast du schon gesehen. Dürfte dir ja nicht neu sein, oder?« Er drehte den Kopf weg, sodass die Seite seines Gesichts, die am stärksten kassiert hatte, ihr abgewandt war.
    »Er hat dich nicht noch mal geschlagen, oder?« fragte sie besorgt, während sie noch einen Fuß voransetzte.
    Diese Beine!
    »Er war kurz davor. Hör zu … ich hab genug Ärger. Genug Probleme. Du hast keine. So wie es aussieht. Ich denke, dass es für uns beide besser ist, wenn wir uns nicht in noch mehr Schwierigkeiten bringen.« Er nickte mehrmals, als würde er damit unterstreichen, dass dies wohl die einzig richtige Lösung war.
    »Keine Probleme? Ich hab keinen Freund mehr.«
    »Wenn du mir Vorwürfe deswegen machen willst, kannst du gleich …«
    »Hey, das hab ich nie gesagt. Im Gegenteil. Vorhin bist du gleich weggelaufen. Dabei …«
    Er schaute sie an und atmete tief ein. Er wollte sie loswerden und doch bei sich haben. Seine Vernunft sagte ihm, dass er das Gespräch so schnell wie möglich beenden musste.
    »Ja?«, hakte er nach.
    »Dabei wollte ich dir noch etwas sagen.«
    »Aha. Wie wäre es …«, er deutete mit dem Kopf zum Briefkasten, »… wenn du mir einfach einen Zettel schreibst, auf dem alles steht, ihn mir in den Briefkasten wirfst und wieder gehst. Dann lese ich ihn mir durch und freue mich darüber. Aber tu mir einen Gefallen und lass mich in Ruhe. Okay?«
    Es klang nicht böse, nicht wütend. Unsicher und wenig überzeugend brachte er jedes einzelne Wort heraus. Auch wenn er sich vorgenommen hatte, Lisa unmissverständlich abzuweisen, fiel es ihm nicht leicht, nun da sie vor ihm stand.
    Er setzte den anderen Fuß über die Schwelle und war dabei, die Tür zuzuziehen,

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