Zwischen Himmel und Liebe
lächelte Ivan an, doch als es an der Tür klingelte, fuhr sie hoch, und ihr Gesicht wurde panisch.
»Entspann dich, Elizabeth«, lachte Ivan.
»Bitte die Seitentür benutzen!«, rief sie der Person an der Haustür zu.
»Bevor die ganzen Gäste eintrudeln, möchte ich dir gern noch mein Geschenk geben«, sagte Ivan und zog einen großen Schirm hinter seinem Rücken hervor. Elizabeth runzelte verwirrt die Stirn.
»Der soll dich vor dem Regen schützen«, erklärte er leise. »In der Nacht neulich hättest du ihn bestimmt gut brauchen können.«
Als sie begriff, was er meinte, glättete sich ihre Stirn wieder. »Das ist total nett von dir, danke«, sagte sie und umarmte ihn fest. Doch dann hob sie auf einmal den Kopf. »Woher weißt du überhaupt davon?«, fragte sie und sah ihn forschend an.
In diesem Augenblick erschien Benjamin mit einem Blumenstrauß und einer Flasche Wein am Gartentor.
»Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Elizabeth.«
Sie wirbelte herum, und ihre Wangen röteten sich. Seit dem Tag auf der Baustelle, als Ivan in großen roten Lettern die peinliche Liebeserklärung an Benjamin auf die Wand geschmiert hatte, waren sie sich nicht mehr begegnet.
»Danke schön«, erwiderte sie, ließ Ivan stehen und ging dem Neuankömmling entgegen.
Er überreichte ihr die Geschenke, und sie versuchte sie ihm mit dem Schirm in der Hand abzunehmen. Als er entdeckte, was sie behinderte, musste er lachen. »Ich glaube eigentlich nicht, dass Sie den heute brauchen werden.«
»Den Schirm, meinen Sie?« Elizabeth wurde rot. »Den hat Ivan mir geschenkt.«
Benjamin zog die Brauen hoch. »Wirklich? Was machen Sie nur immer mit ihm? Allmählich glaube ich, da läuft was zwischen Ihnen.«
Tapfer lächelte Elizabeth weiter und versuchte, gute Miene zum bösen Spiel zu machen. »Er muss hier irgendwo sein, vielleicht kann ich Sie beide heute endlich mal miteinander bekannt machen.« Sie drehte sich um und ließ die Augen suchend über den Garten schweifen, während sie sich zum wiederholten Mal überlegte, warum Benjamin sie immer so lustig fand.
»Ivan?«, hörte ich Elizabeth rufen.
»Ja!«, antwortete ich, ohne aufzusehen. Ich war gerade damit beschäftigt, Luke mit seinem Party-Papierhütchen zu helfen.
»Ivan!«, rief sie noch einmal.
»Ja-aa!!«, erwiderte ich ungeduldig, stand auf und sah ihr ins Gesicht. Aber ihr Blick ging durch mich hindurch und wanderte weiter über den Garten.
Mein Herz setzte aus. Ich schwöre, ich spürte, wie es einfach zu schlagen aufhörte.
Tief atmend versuchte ich, die Panik niederzukämpfen. »Elizabeth«, rief ich, und meine Stimme war so zittrig und weit weg, dass ich sie selbst kaum erkannte.
Sie wandte sich nicht um. »Ich weiß nicht, wo er abgeblieben ist, vor einer Minute war er noch hier«, sagte sie stattdessen zu Benjamin. Ihre Stimme klang ärgerlich. »Er sollte den Grill vorbereiten.«
Benjamin lachte wieder. »Wie passend. Na ja, das ist zwar eine ausgekocht subtile Art, mich dafür anzuheuern, aber ich mach es trotzdem gern, kein Problem.«
Elizabeth warf ihm einen verwirrten, abwesenden Blick zu. »Okay, das ist großartig von Ihnen, danke«, sagte sie und sah sich dann weiter suchend um. Ich beobachtete, wie Benjamin die Schürze über den Kopf zog, und Elizabeth ihm noch einmal alles haarklein erklärte. Aber ich war plötzlich ein Außenseiter, ich gehörte nicht mehr ins Bild. Immer mehr Gäste trudelten ein. Mir war ganz schwindlig. Der Garten wurde voller und voller, der Geräuschpegel stieg an, Gespräche und Gelächter wurden lauter, die Essensdüfte stärker. Ich sah zu, wie Elizabeth Joe dazu zu überreden versuchte, ihren aromatisierten Kaffee zu probieren – alle schauten zu und lachten. Ich sah zu, wie Elizabeth und Benjamin die Köpfe zusammensteckten und dann laut über irgendein Geheimnis kicherten, ich sah zu, wie Elizabeths Vater am Rand des Gartens stand, den Stock fest in der einen, Tasse und Untertasse in der anderen Hand. Etwas wehmütig schaute er zu den sanften Hügeln hinauf – sicher wartete er auf die Rückkehr seiner zweiten Tochter. Ich sah zu, wie Mrs. Bracken und ihre Freundinnen am Desserttisch standen und sich verstohlen noch ein Stück Kuchen genehmigten, als sie sich einen Moment unbeobachtet glaubten.
Aber ich sah sie, ich sah alles.
Ich war wie der Besucher im Kunstmuseum, der das Gemälde, vor dem er steht, so sehr liebt, dass er am liebsten hineinspringen und ein Teil davon werden möchte. Aber
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