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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Ideen kommt, dann entwerfe ich das blöde Ding eben selbst«, verkündete er, wandte sich mit rotem Gesicht wieder zum Fenster und paffte an seiner Zigarre.
    Benjamin verdrehte die Augen, genervt von Vincents Dramatik.
    »Ich möchte einen richtigen Künstler«, fuhr dieser unverdrossen fort, »einen verdammten Irren. Jemand Kreatives, der wenigstens ein bisschen Gespür fürs Künstlerische mitbringt. Diese ständigen Anzugträger, die von Farben sprechen wie von einem Tortendiagramm und selbst noch nie einen Pinsel in der Hand hatten, machen mich krank. Ich möchte den van Gogh der Innenarchitekten …«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
    »Wer ist denn das schon wieder?«, fragte Vincent barsch, noch rot im Gesicht von seiner Tirade.
    »Wahrscheinlich Elizabeth Egan, zu unserm Meeting.«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, Sie sollen das abblasen.«
    Benjamin ignorierte ihn, ging zur Tür und öffnete sie.
    »Hallo«, sagte Elizabeth, als sie hereinkam, dicht gefolgt von Poppy mit ihren pflaumenfarbenen Haaren, übersät mit Farbspritzern und beladen mit Ordnern, aus denen Teppich- und Materialmuster quollen.
    »Hi, ich bin Benjamin West, der Projektmanager. Wir haben uns am Freitag schon kennen gelernt«, stellte Benjamin sich vor und schüttelte Elizabeth die Hand.
    »Ja, tut mir Leid, dass ich so früh wegmusste«, erwiderte sie forsch, ohne ihm in die Augen zu schauen. »Ein absoluter Ausnahmefall, das können Sie mir glauben.« Sie wandte sich um und fuhr fort: »Das ist Poppy, meine Assistentin, ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn sie an unserer Besprechung teilnimmt.«
    Poppy kämpfte mit den Ordnern, um Benjamin die Hand schütteln zu können, worauf einige davon zu Boden gingen.
    »Ach du Scheiße«, sagte sie laut, und Elizabeth drehte sich mit Gewittermiene zu ihr um.
    Aber Benjamin lachte nur. »Ist schon okay. Warten Sie, ich helfe Ihnen.«
    »Mr. Taylor«, sagte Elizabeth laut und durchquerte mit ausgestreckter Hand den Raum. »Schön, Sie wiederzusehen. Es tut mir Leid wegen des letzten Meetings.«
    Vincent wandte sich vom Fenster ab, musterte Elizabeth in ihrem schwarzen Hosenanzug von oben bis unten und paffte an seiner Zigarre. Ohne ihr die Hand zu schütteln, wandte er sich wieder dem Fenster zu.
    Unterdessen hatten Benjamin und Poppy die Ordner zum Tisch getragen, und um das peinliche Schweigen zu überbrücken, meinte Benjamin: »Warum setzen wir uns nicht erst mal alle?«
    Mit erhitzten Wangen ließ Elizabeth die ausgestreckte Hand wieder sinken und drehte sich zum Tisch um. »Ivan!«, rief sie, und auf einmal klang ihre Stimme eine Oktave höher vor Aufregung.
    Verwirrt sah Poppy sich im Raum um.
    »Schon gut«, entgegnete Benjamin. »Es kommt häufig vor, dass die Leute meinen Namen falsch verstehen. Ich heiße Benjamin, Ms. Egan.«
    »Nein, nein, Sie meine ich doch gar nicht«, lachte Elizabeth. »Ich meine den Mann neben Ihnen.« Sie ging auf den Tisch zu. »Was machen Sie denn hier? Ich wusste nicht, dass Sie auch was mit der Hotelsache zu tun haben. Ich dachte, Sie arbeiten mit Kindern.«
    Vincent zog die Augenbrauen hoch und beobachtete höchst interessiert, wie Elizabeth höflich in die Stille hineinnickte und lächelte. Auf einmal begann er zu lachen, ein dröhnendes, schallendes Gelächter, das in einem heftigen Hustenanfall endete.
    »Geht es Ihnen nicht gut, Mr. Taylor?«, erkundigte sich Elizabeth besorgt.
    »Doch, doch, Ms. Egan, alles in Ordnung. Wunderbar. Freut mich, dass Sie da sind«, rief er und streckte ihr die Hand entgegen.
    Während Poppy und Elizabeth ihre Ordner sortierten, flüsterte Vincent Benjamin zu: »Vielleicht ist die hier ja doch gar nicht so weit davon entfernt, sich das Ohr abzuschneiden.«
    Die Containertür ging auf, und herein kam die Empfangsdame mit einem Tablett voller Kaffeetassen.
    »Es war schön, Sie wiederzusehen. Tschüs, Ivan«, rief Elizabeth, als sich die Tür hinter der Frau schloss.
    »Ist er jetzt weg, ja?«, fragte Poppy trocken.
    »Keine Sorge«, sagte Benjamin leise zu Poppy, während er Elizabeth bewundernd anschaute. »Ihre Chefin passt perfekt in unser Profil. Sie haben doch nicht etwa vor der Tür gelauscht?« Er grinste Poppy viel sagend an.
    Poppy erwiderte seinen Blick etwas verwirrt.
    »Nein, nein, Sie kriegen deswegen keinen Ärger«, lachte er. »Aber Sie haben gehört, worüber wir uns unterhalten haben. Oder?«
    Poppy dachte einen Moment nach, dann nickte sie langsam, sah aber immer noch ziemlich durcheinander

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