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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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aus.
    Benjamin lachte weiter leise in sich hinein. »Wusste ich’s doch. Ganz schön schlau, die beiden«, murmelte er und konzentrierte sich dann wieder auf Elizabeth und Vincent, die vollkommen in ihr Gespräch vertieft waren.
    »Ich mag Sie, Elizabeth, ganz ehrlich«, sagte Vincent gerade und meinte es offensichtlich ernst. »Ich mag es, dass Sie so exzentrisch sind.«
    Elizabeth verzog das Gesicht.
    »Wissen Sie, Ihre Schrullen. Daran sieht man, dass jemand ein Genie ist, und ich hab gerne Genies in meinem Team.«
    Elizabeth nickte langsam. Was hier vorging, machte sie völlig konfus.
    »Aber Ihre Ideen überzeugen mich nicht«, fuhr Vincent fort, »sie überzeugen mich überhaupt nicht. Und sie gefallen mir auch nicht.«
    Schweigen.
    Unbehaglich rutschte Elizabeth auf ihrem Stuhl herum.
    »Okay«, sagte sie schließlich und bemühte sich, weiterhin geschäftsmäßig zu klingen. »Was genau haben Sie denn im Sinn?«
    »Liebe.«
    »Liebe?«, wiederholte Elizabeth dumpf.
    »Ja. Liebe.« Vincent lehnte sich in seinem Stuhl zurück, die Hände über dem Bauch gefaltet.
    »Sie haben also Liebe im Sinn«, sagte Elizabeth ernst und sah Benjamin Hilfe suchend an.
    Benjamin verdrehte die Augen und zuckte die Achseln.
    »Hey, mir geht Liebe eigentlich total am Arsch vorbei«, beteuerte Vincent. »Ich bin seit fünfundzwanzig Jahren verheiratet«, fügte er erklärend hinzu. »Aber die irische Öffentlichkeit möchte etwas, was mit Liebe zu tun hat. Wo ist das Ding denn?« Suchend blickte er sich auf dem Tisch um und schob Elizabeth dann den Ordner mit den Zeitungsartikeln hin.
    Nachdem Elizabeth die Ausschnitte kurz durchgeblättert hatte, meinte sie in einem Ton, aus dem Benjamin eine gewisse Enttäuschung herauszuhören glaubte: »Ach so, verstehe. Sie wollen ein
Themen
hotel.«
    »Sie sagen das, als wäre es total kitschig«, sagte Vincent herablassend.
    »Ich
finde
Themenhotels auch kitschig«, entgegnete Elizabeth mit fester Stimme. Sie konnte ihre Grundsätze nicht verleugnen, nicht einmal für einen Bombenjob wie diesen hier.
    Benjamin und Poppy starrten Vincent an, gespannt, wie er reagieren würde. Der Schlagabtausch zwischen ihm und Elizabeth war spannend wie ein Tennismatch.
    »Elizabeth«, gab Vincent zurück, und ein Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Sie sind eine hübsche junge Frau, deshalb sollten Sie das eigentlich wissen. Liebe ist kein Thema. Liebe ist eine Atmosphäre, eine Stimmung.«
    »Verstehe«, antwortete Elizabeth und klang dabei ebenso verständnislos, wie sie aussah. »Sie wollen ein Hotel, in dem ein Gefühl von Liebe herrscht?«
    »Genau«, strahlte Vincent. »Allerdings ist das nicht, was
ich
will, sondern was
die
wollen«, fügte er hinzu und tippte mit dem Finger auf die Zeitung.
    Elizabeth räusperte sich und erklärte langsam und geduldig, als spräche sie mit einem Kind: »Mr. Taylor, wir haben Juni, Sauregurkenzeit, wie wir das nennen, die Zeit, in der es nichts Spannendes zum Schreiben gibt. Daher transportieren die Medien ein verzerrtes Bild der öffentlichen Meinung. Was hier steht, kann man nicht für bare Münze nehmen, wissen Sie, es ist nicht repräsentativ für die Hoffnungen und Wünsche des irischen Volks. Etwas anzustreben, nur um die Bedürfnisse der Medien zu erfüllen, wäre ein großer Fehler.«
    Vincent wirkte völlig unbeeindruckt.
    »Sehen Sie, das Hotel liegt in einer wunderschönen Gegend mit wunderschöner Aussicht, am Rand eines hübschen Städtchens mit einer Unmenge von Freizeitmöglichkeiten in der Natur«, fuhr Elizabeth fort. »Bei meinen Entwürfen geht es mir darum, das Außen hereinzubringen, die Landschaft zu einem Teil des Interieurs zu machen. Mit Naturtönen wie Dunkelgrün, Braun und unter Verwendung von Stein können wir …«
    »Das hab ich alles schon gehört«, plusterte Vincent sich auf. »Ich will nicht, dass sich das Hotel den Hügeln anpasst, ich möchte, dass es auffällt. Ich will nicht, dass sich die Gäste vorkommen wie ein Haufen blöder Hobbits, die in einem Grashügel übernachten.« Ärgerlich drückte er seine Zigarre im Aschenbecher aus.
    Jetzt hat sie ihn verloren, dachte Benjamin. Schade, sie hat sich wirklich bemüht. Er beobachtete, wie sich die Enttäuschung auf Elizabeths Gesicht ausbreitete, während der Job in die Ferne rückte.
    »Mr. Taylor«, sagte sie schnell, »Sie haben noch nicht alle meine Ideen gehört.«
    Sie griff nach einem Strohhalm.
    Vincent grunzte und warf einen Blick auf seine mit Diamanten besetzte

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