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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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sagte eine Männerstimme mit amerikanischem Akzent. Elizabeth fuhr zusammen.
    »Mr. West«, erwiderte sie und sah ihn überrascht an.
    »Bitte nennen Sie mich doch Benjamin«, lächelte er und deutete auf den Stuhl neben ihr. »Stört es Sie, wenn ich mich zu Ihnen setze?«
    Elizabeth schob ihre Papiere beiseite. »Möchten Sie was trinken?«
    »Kaffee wäre großartig.«
    Elizabeth hob ihren Becher und rief Joe zu: »Joe, zwei große Mango-Frappucinos mit fettarmer Milch bitte.«
    Benjamins Augen leuchteten auf. »Sie machen Witze, ich dachte, so was kriegt man hier gar ni…« Er unterbrach sich, als Joe zwei Becher mit milchigem Kaffee so ungestüm auf den Tisch knallte, dass sie überliefen. »Oh«, vollendete er seinen Satz lahm und machte ein enttäuschtes Gesicht.
    Elizabeth sah ihn an. Er wirkte ziemlich zerzaust mit seinen dichten schwarzen Locken, die ihm wild vom Kopf abstanden, und den dunklen Bartstoppeln, die nicht nur das Kinn über der behaarten Brust bedeckten, sondern bis hinauf zu den Wangenknochen reichten. Dazu trug er gammelige, angeschmutzte Jeans, eine ebenso dreckige Jeansjacke, mit Torf und Sand verkrustete Caterpillar-Stiefel, die eine Dreckspur von der Tür bis zum Tisch hinterlassen hatten und unter denen sich bereits kleine Schmutzhaufen bildeten. Auch seine Fingernägel waren nicht verschont geblieben, und als er seine Hände vor Elizabeth auf den Tisch legte, musste sie die Augen abwenden.
    »Herzlichen Glückwunsch«, sagte Benjamin und schien sich ehrlich zu freuen. »Das war ein sehr erfolgreiches Meeting für Sie, Sie haben das echt gut abgezogen. Na dann – wie sagt man hier? Sláinte, richtig?«
    Er hob seinen Kaffeebecher.
    »Wie bitte?«, fragte Elizabeth kühl.
    »Sláinte? Stimmt das nicht?« Er sah sie verwirrt an.
    »Nein«, antwortete Elizabeth. »Das heißt, ja, aber das hab ich nicht gemeint.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hab das nicht ›abgezogen‹, wie Sie es nennen, Mr. West. Dass wir den Vertrag bekommen haben, war nicht nur ein glücklicher Zufall.«
    Benjamins sonnengebräuntes Gesicht rötete sich ein wenig. »Oh, das hab ich doch nicht so gemeint, und bitte, nennen Sie mich Benjamin. Mr. West klingt so förmlich.« Er rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl herum. »Ihre Assistentin Poppy …« Er sah weg und suchte nach den richtigen Worten. »Sie ist sehr talentiert und hat jede Menge ungewöhnliche Ideen. Vincent verficht eine ziemlich ähnliche Philosophie, aber manchmal übertreibt er es ein bisschen, und dann müssen wir ihn wieder auf den Boden zurückholen. Sehen Sie, es ist mein Job, dafür zu sorgen, dass das Hotel rechtzeitig fertig wird und wir innerhalb des Budgets liegen, deshalb hab ich vor, das zu tun, was ich immer tue, das heißt, ich versuche Vincent davon zu überzeugen, dass wir nicht genug Geld haben, um Poppys Einfälle in die Praxis umzusetzen.«
    Elizabeths Herz begann schneller zu schlagen. »Dann braucht er einen Designer, den er sich leisten kann, Mr. West. Sind Sie hier, um mir den Job auszureden?«
    »Nein.« Benjamin seufzte. »Ich heiße Benjamin«, betonte er erneut. »Und nein, ich will Ihnen den Job nicht ausreden.« Sofort bereute Elizabeth ihre Frage. »Wissen Sie, ich versuche nur zu helfen. Ich sehe, dass Sie mit dem ganzen Konzept nicht glücklich sind, und ehrlich gesagt kann ich mir auch nicht vorstellen, dass die Leute hier so sonderlich begeistert wären.« Er machte eine umfassende Handbewegung, die die Leute im Raum einschloss, und Elizabeth malte sich unwillkürlich aus, wie Joe am Sonntag in einem »Mutterschoß« essen ging. Nein, das würde garantiert nicht funktionieren, nicht in Baile na gCroíthe.
    »Mir liegen die Projekte am Herzen, an denen ich arbeite«, fuhr Benjamin fort, »und ich glaube, dass dieses Hotel eine Menge Potenzial hat. Ich möchte nicht, dass es am Schluss aussieht wie eine Las-Vegas-Version vom Moulin Rouge.«
    Fast unmerklich rutschte Elizabeth auf ihrem Stuhl ein Stück tiefer.
    »Also«, fuhr er mit fester Stimme fort, »ich bin hergekommen, weil mir Ihre Ideen gefallen. Sie sind kultiviert, aber gemütlich, modern, aber nicht übertrieben, und der Look wird einer breiten Palette von Leuten gefallen. Vincents und Poppys Ideen sind zu sehr auf ein Thema bezogen, und das schließt drei Viertel der Leute von vornherein aus. Aber vielleicht könnten wir ein bisschen mehr Farbe reinbringen? Ich stimme mit Vincent nämlich insofern überein, als ich finde, Ihr Konzept sollte weniger

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