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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Montagmorgen spritzen wir gern unseren Kaffee in die Gegend, wissen Sie. Das ist gut für, äh, für …« Gerade war ein Teil von Elizabeths Kaffee in den Blumenkästen gelandet. »… für die Blumen«, vollendete Joe elegant seinen Satz.
    Fasziniert sperrte der Mann die Augen auf, dann lächelte er. »Wenn das so ist, möchte ich bitte noch fünf Tassen Kaffee für mich und meine Freunde.«
    Unsicher sah Joe ihn an, aber als der Mann ihm das Geld hinstreckte, fing er an zu grinsen. »Sofort, fünf Tassen sind schon unterwegs.«
    Wenige Augenblicke später gesellten sich fünf Fremde zu Elizabeth und fingen an, neben ihr herumzutanzen, zu jauchzen und zu rufen und Kaffee auf den Gehweg zu verschütten. Sie und Ivan hielten sich die Bäuche vor Lachen, aber schließlich entflohen sie der Meute, während die deutschen Touristen einander viel sagende Blicke zuwarfen und mit Inbrunst und Freude der seltsamen irischen Sitte nachgingen. Erstaunt nahm Elizabeth zur Kenntnis, was im Städtchen passierte.
    Die Ladenbesitzer standen vor ihren Geschäften und betrachteten das Treiben vor Joe’s Café. Fenster wurden geöffnet und Köpfe herausgestreckt. Autos drosselten das Tempo, um zu sehen, was hier los war, und der Verkehr hinter ihnen hupte ungeduldig. In wenigen Augenblicken war die kleine Stadt hellwach.
    »Was ist los?«, fragte Ivan und wischte sich die Lachtränen aus den Augen. »Warum hast du aufgehört zu lachen?«
    »Gibt es für dich keine Träume, Ivan? Können manche Dinge nicht nur in deinem Kopf stattfinden?« Soweit sie sehen konnte, war er imstande, alles Realität werden zu lassen. Oder jedenfalls fast alles. Sie sah in seine blauen Augen, und ihr Herz klopfte heftig.
    Er blickte zu ihr hinunter, kam einen Schritt näher und sah so ernst und so viel älter aus, als hätte er in den letzten Sekunden etwas ganz Neues gelernt. Dann legte er seine Hand sanft auf ihre Wange und neigte langsam den Kopf zu ihr herab. »Nein«, flüsterte er und küsste sie so behutsam auf die Lippen, dass ihre Knie um ein Haar unter ihr nachgegeben hätten. »
Alles
muss wahr werden.«
    Joe schaute aus dem Fenster und lachte über die Touristen, die herumhopsten und Kaffee vor seinem Laden verspritzten. Als er Elizabeth auf der anderen Straßenseite stehen sah, beugte er sich noch näher ans Fenster, um besser sehen zu können, denn sie hatte den Kopf hoch erhoben, die Augen geschlossen, und auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck vollkommenen Glücks. Ihre Haare, die für gewöhnlich streng nach hinten gebunden waren, wehten sanft in der Morgenbrise, und sie schien die Sonnenstrahlen zu genießen, die auf sie herabströmten.
    Joe hätte schwören können, in diesem Gesicht Elizabeths Mutter zu erkennen.

Dreiundzwanzig
    Es dauerte eine ganze Weile, bis sich Ivans und Elizabeths Lippen wieder voneinander lösten, aber als sie es schließlich doch taten, legte Elizabeth den Weg zu ihrem Büro halb hüpfend zurück, spürte dabei ständig das Prickeln des Kusses und hatte das Gefühl, dass sie wahrscheinlich davonfliegen würde, wenn sie die Füße auch nur ein kleines bisschen weiter vom Boden hob. Während sie summend so dahinnavigierte, lief sie direkt Mrs. Bracken in die Arme, die an ihrer Ladentür stand und die Touristen auf der anderen Straßenseite beobachtete.
    »Jesses!«, rief Elizabeth und sprang erschrocken zurück.
    »Jesus ist der Sohn Gottes, der für uns am Kreuz gestorben ist, um das Wort Gottes in der Welt zu verkünden und uns ein besseres Leben zu schenken, also sollten Sie seinen Namen nicht so im Munde führen«, rasselte Mrs. Bracken wie angestochen herunter. Dann nickte sie zum Café hinüber. »Was machen denn die Touristen da drüben?«
    Elizabeth biss sich auf die Unterlippe und bemühte sich, nicht zu lachen. »Keine Ahnung. Warum gehen Sie nicht einfach zu ihnen rüber und fragen?«
    »Mr. Bracken würde dieses ganze Getue bestimmt nicht billigen.« Anscheinend hatte sie in Elizabeths Stimme irgendetwas gespürt, denn jetzt kniff sie die Augen zusammen und musterte ihr Gesicht durchdringend. »Sie sehen ganz anders aus.«
    Elizabeth ignorierte die Bemerkung und lachte, als Joe schuldbewusst den Gehweg vom Kaffee säuberte.
    »Waren Sie vielleicht da oben in dem Turm?«, erkundigte sich Mrs. Bracken vorwurfsvoll.
    »Na klar, Mrs. Bracken, ich entwerfe ja das Hotel, erinnern Sie sich? Übrigens habe ich den Stoff bestellt, er sollte in drei Wochen eintreffen. Dann haben wir zwei Monate Zeit, alles

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