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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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Hinsicht zu Ivan hingezogen – wie er redete, wie er sich kleidete, die Worte, die er benutzte, seine offensichtliche Unschuld, gepaart mit einem Schatz weiser Erkenntnisse. Er sagte immer das Richtige, auch wenn sie es manchmal nicht hören wollte. Die Dunkelheit hob sich vom Ende des Tunnels, und sie konnte auf einmal bis auf die andere Seite sehen. Wenn er in den Raum trat, brachte er Klarheit und Licht mit sich. Er war die verkörperte Hoffnung, und sie erkannte, dass das Leben für sie vielleicht nicht fantastisch oder wunderbar oder für immer glücklich und zufrieden werden würde, aber doch immerhin okay sein konnte. Und das war genug für Elizabeth.
    Jeden Augenblick war er in ihren Gedanken; sie spielte ihre Gespräche mit ihm immer und immer wieder durch. Sie stellte ihm eine Frage nach der anderen, und seine Antworten waren immer offen und ehrlich. Aber wenn sie dann später im Bett lag und darüber nachdachte, wurde ihr klar, dass sie nicht mehr über ihn wusste als vorher, obwohl er doch jede Frage beantwortet hatte. Aber sie ahnte, dass sie einander sehr ähnlich waren. Zwei einsame Menschen, die wie Löwenzahnschirmchen im Wind trieben, jeder mit den Wünschen des anderen im Gepäck.
    Natürlich machten ihre Gefühle ihr Angst. Natürlich widersprachen sie allem, woran sie glaubte, aber sosehr sie es auch versuchte, sie konnte nicht verhindern, dass ihr Herz schneller schlug, wenn er in ihrer Nähe war. Sie konnte nicht verhindern, dass er ihre Gedanken beherrschte, ihre Arme hießen ihn willkommen, auch wenn sie nicht geöffnet waren, er kam uneingeladen bei ihr vorbei, und sie machte ihm freudig die Tür auf, ein ums andere Mal.
    Sie fühlte sich zu seinem Äußeren hingezogen, zu dem Gefühl, das er in ihr weckte, zu seinem Schweigen und seinen Worten. Sie war dabei, sich in ihn zu verlieben.
     
     
    Am Montagmorgen wanderte Elizabeth beschwingten Schrittes zu Joe’s und summte dabei die Melodie vor sich hin, die sie die ganze letzte Woche gesummt hatte und nicht mehr aus dem Kopf bekam. Es war halb neun, und im Café drängten sich die Touristen, die hier frühstückten, ehe sie sich erneut in den Bus sperren ließen, der sie in zwei Stunden in der nächsten Stadt wieder ausspucken würde. Überall hörte man lautes deutsches Geplapper. Joe sauste hektisch herum und sammelte Teller und Tassen ein, schleppte sie in die Küche und kehrte mit neuen Tellern zurück, randvoll mit von seiner Frau zubereitetem irischen Frühstück.
    Elizabeth signalisierte ihm ihren Wunsch nach Kaffee, und er nickte nur mit dem Kopf. Heute hatte er keine Zeit für Klatsch und Tratsch. Sie sah sich nach einem Sitzplatz um, und ihr Herz schlug schneller, als sie Ivan in einer Ecke des Raums entdeckte. Ein unkontrollierbares Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, sie genoss das aufgeregte Prickeln, das von ihr Besitz ergriff, während sie sich zwischen den Tischen hindurch einen Weg zu ihm bahnte. Elizabeth war überwältigt, ihn zu sehen. Es knisterte zwischen ihnen, ganz ohne Frage.
    »Hallo«, hauchte sie, bemerkte selbst die Veränderung in ihrer Stimme und hasste sich dafür.
    »Guten Morgen, Elizabeth«, lächelte er. Auch seine Stimme klang anders als sonst.
    Sie spürten es beide, spürten irgendetwas und starrten einander in die Augen.
    »Ich hab einen Tisch für uns frei gehalten.«
    »Danke.«
    Lächeln auf beiden Seiten.
    »Möchten Sie Frühstück bestellen?«, fragte Joe, Stift und Notizblock gezückt.
    Normalerweise frühstückte Elizabeth nicht hier, aber Ivan studierte so eifrig die Speisekarte, dass sie dachte, sie könnte ruhig ein paar Minuten zu spät im Büro auftauchen.
    »Kann ich bitte eine zweite Speisekarte kriegen, Joe?«
    Joe musterte sie ungehalten. »Wozu brauchen Sie denn eine zweite Speisekarte?«
    »Damit ich sie mir anschauen kann«, antwortete sie.
    »Was ist denn an der auszusetzen, die auf dem Tisch liegt?«, konterte er schlecht gelaunt.
    »Okay, okay«, gab sie nach und beugte sich näher zu Ivan, um mit ihm in die Karte schauen zu können.
    Joe musterte sie argwöhnisch.
    »Ich glaube, ich nehme das irische Frühstück«, sagte Ivan und leckte sich die Lippen.
    »Ich nehme das Gleiche«, sagte Elizabeth zu Joe.
    »Das gleiche was?«
    »Das irische Frühstück.«
    »Okay, ein irisches Frühstück mit Kaffee.«
    »Nein.« Elizabeth runzelte die Stirn. »Zweimal irisches Frühstück und zweimal Kaffee.«
    »Sie essen für zwei, was?«, meinte Joe ironisch und musterte sie von oben bis

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