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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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fertig zu machen. Meinen Sie, dass Sie ein paar Aushilfskräfte anheuern könnten?«
    »Ihre Haare sind offen«, erwiderte Mrs. Bracken argwöhnisch, ohne auf Elizabeths Frage einzugehen.
    »Und?«, fragte Elizabeth noch einmal, während sie in Mrs. Brackens Laden trat.
    »Und Mr. Bracken hat immer gesagt, nehmt euch in Acht vor Frauen, die drastische Frisurveränderungen vornehmen.«
    »Man kann wohl kaum sagen, dass es eine drastische Veränderung ist, wenn ich die Haare mal offen trage.«
    »Elizabeth Egan, gerade bei Ihnen würde ich es sehr wohl eine drastische Veränderung nennen, wenn Sie die Haare offen tragen. Übrigens« – setzte sie hastig hinzu, damit Elizabeth sie nicht unterbrechen konnte –, »übrigens gibt es ein Problem mit der Bestellung, die heute reingekommen ist.«
    »Was ist denn los damit?«
    »Der Stoff ist
bunt
«, antwortete sie, sprach das Wort mit so viel Abscheu aus, als handelte es sich um eine ansteckende Krankheit, und riss, um dem Ganzen Nachdruck zu verleihen, die Augen weit auf. »
Rot

    »Himbeer nennt sich das, nicht Rot. Und was ist an ein bisschen Farbe auszusetzen?«, lächelte Elizabeth.
    »Was ist an ein bisschen Farbe auszusetzen, sagt sie!« Mrs. Brackens Stimme stieg um eine ganze Oktave nach oben. »Bis letzte Woche war Ihre Welt braun. Bestimmt ist der Turm schuld. Dieser amerikanische Kerl, stimmt’s?«
    »Ach, hören Sie mir bloß auf mit diesem Ammenmärchen«, winkte Elizabeth ab. »Ich war die ganze Woche da oben, und der Turm ist weiter nichts als ein einsturzgefährdetes Gemäuer.«
    »Ja, ja, ganz recht, eine Mauer, die dabei ist einzustürzen«, pflichtete Mrs. Bracken ihr bei. »Und der Amerikaner ist der, der sie einreißt!«
    Elizabeth verdrehte resigniert die Augen. »Auf Wiedersehen, Mrs. Bracken«, rief sie und rannte nach oben in ihr Büro. Als sie hereinkam, wurde sie von einem Beinpaar begrüßt, das unter Poppys Schreibtisch hervorlugte. Ein männliches Beinpaar mit braunen Schuhen, das sich hin und her schlängelte.
    »Sind Sie das, Elizabeth?«, rief eine Männerstimme.
    »Ja, ich bin’s, Harry.« Elizabeth grinste. Seltsamerweise fand sie die beiden Menschen, die sie sonst schnell irritierten, heute ausgesprochen liebenswert.
    »Ich dreh nur grade die Schrauben an dem Stuhl hier fest. Poppy hat mir gesagt, dass er sich letzte Woche seltsam benommen hat.«
    »Kann man wohl sagen. Danke, Harry.«
    »Kein Problem.« Seine Beine verschwanden, während Harry sich hinter dem Schreibtisch zur normalen menschlichen Haltung aufrichtete, allerdings nicht ohne zuvor den fast kahlen Kopf mit den einzeln darüber gelegten Spaghetti-Haaren gegen die Tischplatte zu donnern.
    »Ah, da sind Sie ja«, sagte er und reckte sich, den Schraubenschlüssel noch in der Hand. »Jetzt dürfte er sich eigentlich nicht mehr von alleine drehen. Komisch ist das schon.« Er warf noch einen letzten prüfenden Blick auf den Stuhl und musterte dann Elizabeth mit dem gleichen Gesichtsausdruck. »Sie sehen anders aus.«
    »Aber ich bin noch die Gleiche«, sagte sie und ging weiter zu ihrem Büro.
    »Das sind die Haare. Die tragen Sie heute offen. Ich sag immer, es ist besser, wenn Frauen die Haare offen tragen und …«
    »Danke, Harry. Gibt es sonst noch was?«, unterbrach ihn Elizabeth.
    »Nein, eigentlich nicht.« Er wurde rot, winkte zum Abschied und ging zur Treppe, zweifellos, um unten mit Mrs. Bracken ein bisschen über Elizabeths neue Haartracht zu tratschen.
    Elizabeth setzte sich und versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, erwischte sich aber dabei, wie sie die Finger auf die Lippen legte und an Ivans Kuss dachte.
    »Okay«, erklang Poppys Stimme. Gleich darauf erschien ihre Besitzerin im Büro und stellte ein Sparschwein auf den Schreibtisch, direkt vor Elizabeths Nase. »Siehst du das hier?«
    Elizabeth nahm das kleine Schwein mit einem Kopfnicken zur Kenntnis. An der Tür drückte sich Becca herum, wie immer bestrebt, im Hintergrund zu bleiben.
    »Also, ich hab einen Plan«, fuhr Poppy zähneknirschend fort. »Jedes Mal, wenn du wieder anfängst, diesen bescheuerten Song vor dich hinzusummen, dann musst du was in das Schwein einzahlen.«
    Amüsiert hob Elizabeth die Augenbrauen. »Poppy, hast du das Schwein selbst gebastelt?«, fragte sie und beäugte interessiert das Pappmachétier auf ihrem Schreibtisch.
    Poppy versuchte ihr Grinsen zu unterdrücken. »Es war gestern Abend ziemlich ruhig, aber im Ernst, inzwischen ist die Summerei echt nicht

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