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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Turnürgestell an.
    »Hast du gut geschlafen?« fragte er, ohne von seinem Zeichenblock aufzusehen.
    »Was denkst du dir eigentlich dabei?« Sie sprang aus dem Bett und riß den Rahmen vom Haken.
    »Ein interessantes Ding ist das. Es gibt einige Stämme in Afrika, die etwas Ähnliches tragen; aber dort sind sie aus Gras geflochten. Sie sehen eher einem Korb als einem Drahtkäfig ähnlich. Natürlich kann man mit wenigen Kniffen dieses Grasgebilde in ein Gefäß verwandeln, mit dem man Wasser transportiert. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieses Gebilde zu etwas Nützlichem zu gebrauchen wäre.«
    »Ich gehöre nicht zu einem deiner Negerstämme, die du studieren kannst.« Sie stand mit flammenden Augen vor ihm.
    Er sah auf ihr Nachthemd und lächelte. »Ich würde gern mehr von dir studieren als nur deine Unterkleider.« Er sah zum Bett hin. »Wir könnten unseren Besuch bei Powell um ein paar Stunden verschieben. Um etliche Stunden.«
    Claire wich zurück. »Du solltest nicht mitten in der Nacht in mein Zimmer kommen. Du hättest anklopfen müssen.«
    »Wie schnell kannst du reisefertig sein? Und zieh dieses Ding da nicht an.« Er wies mit dem Kopf auf das Turnürgestell. »Wir müssen vermutlich durch ein Fenster steigen, und damit bleibst du im Fensterrahmen stecken.«
    »Ich muß dieses Gestell tragen. Mein Kleid ist so geschnitten, daß es darüberpaßt. Ohne dieses Gestell würde das Kleid hinten auf dem Boden schleifen.«
    Trevelyan maß sie mit einem kalten Blick. »Trag es nicht«, sagte er mit funkelnden Augen, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das Zimmer.
    Eine halbe Stunde später erschien Claire im Gastzimmer.
    Sie trug ihr dunkelgrünes Kostüm und das Turnürgestell, das den Stoff im Rücken bauschte. Ihre trotzige Miene schien Trevelyan zu sagen, daß sie bereit war für einen Streit, den sie auch zu gewinnen trachtete.
    Er wollte etwas sagen, reichte ihr aber nur eine Pastete und meinte: »Wenn du nicht in das Haus kommst, geschieht es dir recht. Und jetzt brechen wir auf.«
    Doch er mußte noch eine Weile auf Claire warten, die mit dem ältesten Sohn des Wirts vereinbarte, ein Päckchen für sie zuzustellen. Trevelyan fragte sie nicht, was sie mit diesem Jungen zu verhandeln habe, und sie war nicht gewillt, es ihm aus freien Stücken zu sagen.
    Es dauerte nicht lange, bis sie Powells hübsches kleines Stadthaus mit seiner hellrot angestrichenen Tür in Edinburgh erreicht hatten.
    »Werden wir wirklich einbrechen?« wisperte Claire.
    »Ja.« Trevelyan sah auf sie hinunter. »Du brauchst ja nicht mitzumachen, wenn du nicht willst.«
    Claire schüttelte den Kopf, holte tief Luft und folgte Trevelyan zur Hinterfront des Hauses. »Und was machen wir jetzt?« fragte sie, als sie dort angelangt waren.
    »Wir warten auf Omans Signal.«
    Claire setzte sich auf den Rand einer kleinen Veranda und schwieg. Nach wenigen Minuten hörte sie ein so lautes Getöse, daß sie zusammenfuhr. Das hörte sich an, als würden ein paar Kanonen vor dem Haus losgehen.
    »Jetzt!« rief Trevelyan und warf mit einem Stein das nächstgelegene Fenster ein. Bevor Claire sich darüber Gedanken machen konnte, was eigentlich vor sich ging, hatte Trevelyan sie schon hochgehoben und schob sie durch den Fensterrahmen.
    Claire schlängelte sich durch die Öffnung, blieb jedoch mit ihrer Turnüre an der Quersprosse hängen. Sie wagte nicht, auf Trevelyan zurückzublicken, bewegte sich wieder ein Stück aus dem Rahmen heraus, griff sich auf den Rücken und zog das Turnürgestell nach oben, so daß es in sich zusammenfiel. Dann drückte sie es flach an ihren Rücken und schob sich durch die Fensteröffnung.
    Sobald sie sich im Haus befand, dauerte es nur Sekunden, bis Trevelyan neben ihr stand. Sie standen in einem Vorratsraum hinter der Küche, und sie konnten den Lärm auf der Straße hören. In ihrer Nähe hasteten Menschen - Dienstboten vermutlich - zur Vorderfront des Hauses.
    Trevelyan nahm Claire bei der Hand und ging mit ihr zielstrebig durch die dunklen Räume und den Flur, bis sie zu einer schmalen Treppe gelangten. Offenkundig kannte er das Haus gut. Sie gingen ins Obergeschoß und mußten sich zweimal in eine dunkle Wandnische drücken, damit sie nicht gesehen wurden. Claire sah einen Mann - offenbar Powell - aus einem Zimmer kommen und durch den Korridor laufen, während er sich hastig einen Morgenmantel über das Nachthemd streifte.
    Während der Lärm auf der Straße andauerte, führte

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