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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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in wütendem Ton. »Du brauchst mich nicht auszulachen. Ich möchte alles wissen. Ich will die Geschichte von Anfang an hören. Wie bist du zu dieser perfekten Schönheit gekommen, und warum fahren wir jetzt mitten in der Nacht los, um sie zu holen?«
    »Du kannst jederzeit aussteigen.« Er lachte, als sie ihm einen bösen Blick zuwarf. »Also gut, ich werde dir alles erzählen. Es ist ein peshanisches Ritual, das schon seit Jahrhunderten praktiziert wird. Alle fünfzig Jahre verlassen die Priester von Pesha die von Mauern umfriedete Stadt, begeben sich in das offene Land, suchen dort nach der schönsten jungen Frau. Sie bemühen sich, Mädchen zu finden, die ungefähr vierzehn oder fünfzehn Jahre alt sind, und bringen sie in die Stadt. Die Leute wählen daraufhin die hübscheste unter ihnen aus und machen sie zu ihrer Priesterin.«
    »Oh, ich verstehe. Und sie ist dann ihr Leben lang ihre Oberpriesterin, bis sie stirbt und sie sich eine neue erwählen.«
    »Nicht ganz so. Sie erlauben ihr, fünf Jahre Priesterin zu sein, und dann töten sie sie. Fünfundvierzig Jahre später halten sie nach einer neuen Priesterin Ausschau.«
    »Sie machen - was?«
    Trevelyan zuckte mit den Achseln. »Das ist ihre Religion. Jede Religion hat ihre eigenen Gesetze.«
    »Aber dieses Gesetz ist scheußlich. Ich hoffe, du hast dagegen protestiert.«
    Trevelyan lachte. »Ich war ein Ungläubiger, der sich ohne Begleiter in einer heiligen Stadt befand. Ich sah mich nicht in der Lage, mich auf den Marktplatz zu stellen und den Leuten den Buddhismus zu predigen.«
    »Das Christentum.«
    »Was? O ja, richtig. Die wahre Religion. Wußtest du eigentlich, daß alle Menschen glauben, ihre eigene Religion wäre die einzig wahre?«
    Sie lächelte. »Du kannst meinetwegen den Zyniker spielen, solange du willst, aber du hast sie gerettet. Wann sollte sie sterben?«
    »In diesem Jahr.«
    Claire ließ einen Seufzer hören. »Aber du hast sie von diesem schrecklichen Ort weggebracht und ihr das Leben gerettet.«
    »Nicht ganz. Nyssa und ihre Dienerinnen pilgerten durch die Straßen, und als sie gerade an mir vorbeikam, fiel ich ihr ohnmächtig vor die Füße. Ein Malariaanfall. Aber Nyssa dachte, ich sei beim Anblick ihrer Schönheit in Ohnmacht gefallen. Sie ließ mich in ihre Gemächer tragen, und als sie entdeckte, daß ich nicht am ganzen Körper dunkelhäutig war, versteckte sie mich.«
    »Und sie verließ mit dir die Stadt. Hat denn niemand versucht, sie aufzuhalten?«
    »In den fünf Jahren, in denen diese Mädchen Priesterinnen sind, ist ihnen alles erlaubt, was sie wollen. Man gibt ihnen alles, was sie verlangen. Nyssa wollte mit mir die Stadt verlassen, und das tat sie auch.«
    Claire lehnte sich zu ihm vor. »Warum wollte sie die Stadt mit dir verlassen?«
    Trevelyan zeigte ihr wieder dieses schiefe Grinsen. »Habe ich dir schon erzählt, wie wir unser Nachtlager über einem Nest mit stechenden Ameisen errichtet haben? Sie kamen nachts aus ihrem Versteck und fielen über uns her, bevor jemand aufwachen und Alarm schlagen konnte. Sechs Männer lagen danach mit schwerem Fieber darnieder und . . .«
    »Wie fand diese Frau heraus, daß du nicht am ganzen Körper dunkelhäutig bist?«
    »Sie schaute nach«, sagte er schlicht. »Eifersüchtig?«
    »Das ist doch absurd. Ich war nur neugierig. Du solltest dieses Prinzip ja kennen. Die Neugierde scheint ja auch die beherrschende Kraft deines Lebens zu sein.«
    »Nyssa war auch neugierig.«
    Sie blickte aus dem Wagenfenster. »Hat sie sich in dich verliebt? Ist das der Grund, weshalb sie mit dir die Stadt verließ?«
    »Ich glaube, sie wollte die Welt sehen. Sie ist in einem Dorf aufgewachsen, und Pesha ist ja nicht die ganze Welt.«
    »Wobei man nicht vergessen darf, daß sie noch im gleichen Jahr umgebracht werden sollte.«
    »Ich bin sicher, daß das ebenfalls zu ihrem Entschluß beigetragen hat.«
    »Sie hat also mit dir die Stadt verlassen und ist mit dir quer durch das Land gereist. Aber dann bist du gestorben, oder Powell glaubte, daß du stirbst, und er hat dir all deine Aufzeichnungen und die Perle des Mondes weggenommen. Ist das richtig?«
    »Mehr oder weniger ja.«
    Als Claire wieder das Wort ergriff, war ihre Stimme nicht viel mehr als ein Flüstern. »Willst du sie jetzt retten, weil du sie liebst? Warst du deshalb so aufgeregt, als du gehört hast, daß sie bei Powell ist?«
    »Ich war aufgeregt weil ich dachte, daß Powell sie vielleicht gegen ihren Willen festhält. Auf der Rückreise

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