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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Gesicht zu ihm gekommen, aber nun sah sie ihn mit leuchtenden Augen an.
    »Nein, ich weiß nichts von ihm. Warum erzählst du mir nicht, was er vollbracht hat?«
    Claire nahm wieder einen Schluck und fing an, ihm von einem ihrer Lieblingsthemen zu erzählen - von Captain Frank Baker.
    Sie erzählte ihm von seinen Reisen nach Afrika und in die arabische Welt. Sie erklärte ihm, was ein Sufi-Meister ist und wie er sich diesen Titel erworben hatte. Sie zählte ihm die Sprachen auf, die er beherrschte. »Er kann jede Sprache der Welt in zwei Monaten erlernen.«
    Sie berichtete ihm, wie er es fertiggebracht hatte, als Blinder zu schreiben. Sie erzählte ihm, welche Risiken er in seinem Leben auf sich genommen und was er aus seinen Taten gelernt hatte. »Im Laufe der Jahrhunderte sind ganze Zivilisationen vom Erdboden verschwunden, wie . . . wie die Babylonier zum Beispiel.« Sie deutete mit ihrem Krug auf Angus. »Wir wissen nicht viel über die Babylonier, weil es damals keinen Captain Baker gab. Kein so brillanter, tapferer Mann wie Captain Baker reiste in dieses Land, beobachtete es und schrieb alles, was er sah, nieder.«
    »Das klingt ja unglaublich. Hört sich für mich eher wie eine Sagengestalt an.«
    »Vielleicht ist er das«, erwiderte sie. »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht, daß er ein Mensch wie jeder andere ist.« Sie betrachtete Angus. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß Captain Bakers Mutter zu seiner zukünftigen Gattin sagen würde, daß er keine Erbsen zu gebratenen Tauben essen dürfe. Ich bezweifle, daß Captain Baker eine Mutter hatte.«
    »Ich glaube, doch«, erwiderte Angus leise.
    »Ich wette, sie starb bei seiner Geburt, und er ist allein erwachsen geworden.« Sie trank den Rest von ihrem Whisky. »Was, in aller Welt, soll ich jetzt machen?« Sie blickte Angus an, und der Kummer stand ihr wieder ins Gesicht geschrieben. »Ich sehe für mich nur zwei Möglichkeiten, für die ich mich entscheiden kann. Entweder Harry zu heiraten und dann unter der Fuchtel seiner Mutter zu leben. Das bedeutet, sie würde jeden Aspekt meines Daseins regeln, und ich würde wie ihre arme Tochter enden - eingesperrt in einem Zimmer, mit ein paar Büchern, die sie für mich ausgewählt hat. Ich frage mich, ob Ihre Gnaden mir erlauben würde, meine eigenen Kinder zu sehen.«
    »Und die zweite Möglichkeit?«
    Claire schwieg einen Moment. »Ich könnte meine Verlobung mit Harry lösen.«
    »Würde dir das weh tun? Liebst du diesen Burschen denn so sehr?«
    »Wenn ich nicht einen Mann heirate, den meine Eltern billigen, bekomme ich das Erbe meines Großvaters nicht.« Sie erzählte ihm nun von ihrem Großvater und seinem Testament.
    Angus, der Mühe hatte, zu begreifen, wieviel Geld hundert Pfund waren, brauchte eine Weile, um sich von solchen gewaltigen Summen, die sie ihm genannt hatte, zu erholen. »Zehn Millionen Dollar. Und wieviel Geld wäre das etwa in englischen Pfund?«
    »Runde zwei Millionen, schätze ich.«
    Angus war froh, daß er schon auf seinem Schemel saß. »Und deine Eltern haben das alles ausgegeben?«
    Diesmal versuchte sie nicht, sie zu verteidigen, wie bei Trevelyan.
    Angus bewegte eine Weile seinen Kopf auf und nieder. »Und jetzt hast du also Angst, daß sie dir, wenn du nicht den Mann heiratest, den sie sich wünschen, deine ...«, er schluckte,... »deine zehn Millionen wegnehmen, sie ausgeben und daß du nicht einen Penny von deinem Erbe siehst und deine kleine Schwester so arm bleibt wie bisher?«
    Claire wollte protestieren, daß sie das nicht wirklich befürchtete, aber sie hatte schon zuviel Whisky getrunken, um noch lügen zu können. »Ja, davor habe ich Angst. Meinen Eltern gefällt es hier. Mein Vater ist, seit wir in diesem Haus wohnen, jeden Tag unterwegs gewesen und hat irgend etwas geschossen, und meine Mutter hat inzwischen zwei Herzoginnen, vier Gräfinnen, einen Vicomte und drei Marquis kennengelernt. Sie haben ihr alle versprochen, wenn Harry und ich erst einmal verheiratet wären, sie auch mit der Königin oder Prinzessin Alexandra bekannt zu machen.«
    »Und solche Dinge bedeuten deinen Eltern viel, wie?«
    »Ja. Mein Vater hat keine Berufsausbildung. Ich bezweifle, daß er in seinem Leben auch nur einen Tag gearbeitet hat. Ich weiß, das klingt schrecklich, aber er ist inzwischen zu alt, um daran noch etwas ändern zu können. Er wüßte nicht, wie er es anstellen sollte, ein Bankier oder dergleichen zu werden. Und meine Mutter . . .«
    Angus sah sie an und wartete, daß

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