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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Mädchen versucht, sich gegen sie aufzulehnen?«
    »Sie irgendwo einsperren. Was weiß ich? Es geht mich nichts an.«
    Angus sagte nichts mehr, blieb aber auf der Fensterbank sitzen und starrte Trevelyan an.
    Als Trevelyan wieder das Wort ergriff, war seine Stimme so leise, daß man ihn kaum verstehen konnte: »Die alte Frau wird sehr schnell dahinterkommen, was Claire vorhat, weil Claire sich nicht verstellen kann. Alles, was sie denkt und fühlt, spiegelt sich in ihren Augen. Und sie wird sich Harry anvertrauen.« Er schnaubte. »Ihrem vollkommenen Harry. Sie könnte es ebensogut der alten Frau ins Gesicht sagen. Harry wird niemals erkennen, daß dieses Vorhaben eine Bedrohung darstellt. Wenn Claire versucht, ihn als Helfer für ihren Plan zu gewinnen, Lee und Kincaid zu verheiraten, wird Harry das als eine lästige Arbeit betrachten, über die er sich bei seiner Mutter beschweren wird.«
    »Aber die alte Frau wird es als das erkennen, was es ist.«
    »Ja«, sagte Trevelyan. »Die alte Frau wird wissen, daß Claire versucht, ihr etwas von ihrer Macht zu nehmen. Und sie wird Zurückschlagen.«
    »Wie sie das bei dem kleinen Jungen getan hat, der ihr lästig wurde«, murmelte Angus.
    Trevelyan war es nicht anzumerken, ob er gehört hatte, was Angus sagte. »Sie wird warten, bis Harry und Claire verheiratet sind. Himmel - vermutlich hat sie es eilig, den Hochzeitstermin festzusetzen. Nach so einem Versuch würde sie Claire nie mehr aus ihren Klauen lassen.«
    »Und was wird sie mit dem Mädchen machen?«
    »Ich kann es mir nicht vorstellen«, erwiderte Trevelyan leise. »Sie wird sie auf eine Weise quälen, wie es sich sogar die schlimmsten Stämme, bei denen ich gewesen bin, nicht ausdenken konnten. Sie wird Claires Willen und Geist brechen, wie sie Lees Geist gebrochen hat. Wußten Sie, daß Lee selbst ein kleiner Teufel gewesen ist? Sie war der Anführer bei einigen Streichen, die wir ...«
    Er brach mitten im Satz ab, weil Angus aufgestanden war und zur Tür ging.
    »Wo wollen Sie hin?« schnaubte Trevelyan.
    »Haben Sie nicht gesagt, daß Sie arbeiten müssen? Und ich muß zurück zu dem Mädchen. Sie könnte sich erkälten. Ich muß mich um sie kümmern.«
    »Sie haben Claire in Ihrer schrecklichen Hütte allein gelassen? Sie könnte dort umgebracht werden! Sie könnte ...«
    Angus lächelte ihn an. »Wir leben in Schottland, und das ist der sicherste Ort auf Erden. Hier gibt es keine afrikanischen Wilden - wir sind nicht in dieser Stadt, nach der Sie gesucht haben und die Sie nicht finden konnten.«
    »Ich habe sie gefunden.«
    »Nein, Junge, Sie sind gestorben.« Einen Moment lang blickten sich die beiden Männer in die Augen, bis Angus zur Seite schaute. »Ich muß zu dem Mädchen zurück. Sie bleiben hier und schreiben Ihre Bücher. Und wenn Sie wieder auf dem Damm sind, können Sie zu Ihren fremden Völkern in fernen Ländern zurückkehren. Überlassen Sie dieses Haus solchen Leuten wie Harry und seiner Frau und Mutter. Es geht Sie nichts an. Sie sind nicht der Herzog. Sie sind nicht der Clanchef. Sie heiraten nicht dieses Mädchen. Bleiben Sie hier in Ihrem Turm mit Ihrem Diener, essen, schlafen, schreiben Sie und halten Sie sich aus allem heraus. Es geht Sie nichts an.«
    Damit drehte sich der Alte um und ging die Treppe hinunter. Trevelyan kehrte an den Tisch zurück und nahm seinen Federhalter hoch. Er arbeitete an seinem Buch über Pesha. Er würde der Welt erzählen, wie es gewesen war, als er, verkleidet als Eingeborener, diese geheime Stadt besucht hatte. Nachdem Jack Powell behauptet hatte, daß er Pesha besucht habe, würde Trevelyan dieses Buch veröffentlichen und die Wahrheit berichten - mit dem Gedanken, daß kein lebender Mensch ihm widersprechen konnte. Jack glaubte, er habe Trevelyan alle Notizen über Pesha geraubt, als er ihn krank zurückgelassen hatte, aber Trevelyan hatte viel mehr in seinem Kopf aufbewahrt, als er niedergeschrieben hatte.
    Stunden vergingen, bis Oman leise das Zimmer betrat und Trevelyan ein flaches Päckchen überreichte.
    »Was ist das?« fragte Trevelyan.
    »Die amerikanische Lady hat mir das gegeben. Ich sollte es Ihnen überreichen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Trevelyan begriff, daß Oman Claire als Lady bezeichnete - in der Tat eine hohe Anerkennung. Er runzelte die Stirn, als er das Päckchen auswickelte, aber als er das erste Blatt Papier hervorzog, weiteten sich seine Augen.
    Die Zeichnungen waren primitiv, von ungeübter Hand angefertigt, aber es war

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