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Zwischen Macht und Verlangen

Zwischen Macht und Verlangen

Titel: Zwischen Macht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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…“ Alans Hände glitten herab zu ihren Hüften.
    Ich beachte ihn überhaupt nicht, nahm sie sich vor. Er berührt mich gar nicht, ich bilde mir das alles ein. Nur ruhig bleiben. „Was denn?“
    Sein Mund war an ihrem Hals angelangt, dicht über dem Schlüsselbein nahm er ihren Duft am intensivsten wahr. Zärtlich erforschte seine Zungenspitze weiter die empfindliche Stelle. Shelbys Atem wurde unregelmäßiger. „Du hast noch keinen Kaffee in den Topf getan.“
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Mit beiden Händen hielt sie sich am Spültisch fest. „Ich verstehe dich nicht.“
    Mit festem Griff drehte Alan sie zu sich um. „Es ist kein Kaffee drin“, sagte er, „aber das macht nichts.“ Seine Lippen berührten ihren Mund ganz leicht, dann die Wange und das Kinn.
    Shelby hatte die Augen geschlossen. „Der Kaffee ist sofort fertig“, flüsterte sie, als er ihre Lider berührte. Wie von Ferne hörte sie ihn lachen und wunderte sich darüber. Das Feuer in ihr breitete sich aus. „Du versuchst mich zu verführen, Alan.“
    „Nein.“ Er knabberte liebevoll an ihren Lippen, die sich ihm bereitwillig öffneten. Noch nicht, nahm er sich vor, und strich über die weiche Haut ihres Halses. „Ich versuche es nicht, ich tue es!“
    „O nein!“ Shelby hob die Hände, um Alan wegzustoßen. Aber irgendwie legten sich ihre Arme von ganz allein um seinen Nacken. „Wir werden nicht miteinander schlafen!“ Es klang wenig überzeugend.
    Alan hatte große Mühe, seine Leidenschaft zu zügeln. Er wühlte in Shelbys Haar und fragte leise: „Nein? Warum nicht?“
    „Weil …“ Shelby hielt ihre Augen noch immer geschlossen, „es der Weg in die Verdammnis ist.“
    Unterdrücktes Lachen erklang an ihrem Ohr, und dann sagte er: „Das war nicht gut formuliert, Shelby. Versuche es noch einmal.“
    Doch Shelby konnte sich nicht auf Worte konzentrieren. Es ging etwas mit ihr vor, was sie noch nie erlebt hatte und was sie nicht verstand. Ihr Wille war blockiert worden durch eine entnervende Schwäche, die aber andererseits zu einer drohenden Leidenschaft wuchs. „Nein!“ stöhnte sie, fast in Panik. „Es darf einfach nicht geschehen. Ich begehre dich so stark, dass mir angst wird. Verstehst du nicht?“
    „Zu spät!“ Alan hielt Shelby im Arm und trug sie ins Schlafzimmer. „Viel, viel zu spät!“ Er zog ihr die Bluse von den Schultern und ließ sie zu Boden gleiten. Dieses Mal, die ses erste Mal, dachte er, würde es eine Verführung sein. Eine, an die sie sich in all den zukünftigen gemeinsamen Jahren erinnern würden. „Weich“, murmelte er, „viel zu weich, um zu widerstehen.“ Er nahm sich Zeit, fuhr mit den Händen die Arme hinauf und über die Schultern, „kannst du dir denken, wie oft ich mir vorgestellt habe, mit dir so zusammen zu sein?“ Mit den Fingerspitzen strich er über die glatte, dünne Seide ihres Büstenhalters. „Wie oft ich mir vorgestellt habe, dich so zu berühren?“ Er öffnete den Reißverschluss ihres Rockes, und er fiel zu Boden. „Hörst du den Regen, Shelby?“
    Sie fühlte die kühle Tagesdecke unter sich, als er sie aufs Bett gleiten ließ. „Ja.“
    „Ich will, dass der Regen dich immer daran erinnert, wie ich dich zum ersten Mal geliebt habe.“
    Dazu braucht es keinen Regen, dachte Shelby. Hatte ihr Herz jemals so rasch geschlagen? War sie sich jemals zuvor so weich und nachgiebig vorgekommen? Ja, sie konnte den Regen hören, der auf das Dach und gegen die Fenster trommelte. Aber sie würde sich nicht an dieses Geräusch erinnern müssen, um zu wissen, wie sich seine Lippen gegen ihren Mund und sein Körper gegen ihren eigenen anfühlten. Niemals würde sie vergessen können, wie sich sein regennasses Haar an seinen Kopf schmiegte und wie er ihren Namen immer wieder und immer wieder flüsterte.
    Noch nie zuvor hatte Shelby einem Mann erlaubt, über sie zu bestimmen, obwohl sie sich dessen nie bewusst gewesen war. Jetzt überließ sie sich Alan ganz, ließ es zu, dass er sie dahin führte, wo sie – vielleicht aus Angst – nicht hatte hin wollen: dahin, wo die Realität aufhört zu existieren.
    Alan wollte sie ganz besitzen, sie überall berühren – lang sam und gründlich, bis in Shelby jeglicher Gedanke aus gelöscht wurde und sie nur noch fühlen konnte. Allein mit den Fingerspitzen und mit den Lippen erregte er Shelby auf eine Weise, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte.
    Die Bedeutung des Wortes Sehnsucht ging Shelby erst auf, als sie ihre Hand

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