Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
die Zehenspitzen und küsste ihn auf den Mund. Warum nur fühlte sie sich plötzlich so unendlich glücklich? Auf ihrem Rundgang waren sie nun als Letztes bei dem Zimmer angelangt, das Regan in das Brautgemach verwandeln wollte und das schon seit Längerem in voller Pracht vor ihrem geistigen Auge stand. Sie war vollkommen überrascht, dass Rafe es bereits in Angriff genommen hatte.
    Die Rosenknospentapete, die sie vorgeschlagen hatte, klebte schon fast überall an der Wand, und die hohen französischen Fenster, die auf das, was später einmal ein blühender Garten werden sollte, hinausgingen, waren bereits eingesetzt.
    Er nahm ihr Gesicht in beide Hände und erwiderte ihren Kuss. Dann hob er sie ohne ein Wort hoch und trug sie aus dem Zimmer, den Flur entlang.
    Sie schlang die Arme um seinen Nacken und presste ihren Mund an seinen Hals. Schon begann ihr Herz schneller zu schlagen, und das Blut wälzte sich wie glühende Lava durch ihre Adern.
    „Es ist wie eine Droge”, murmelte sie.
    „Ich weiß.” Am Treppenabsatz blieb er stehen und suchte wieder ihre heißen Lippen.
    „Ich habe so etwas noch nie in meinem Leben erlebt.” Überwältigt von der Heftigkeit ihrer Gefühle, barg sie ihren Kopf zwischen seinem Hals und seiner Schulter.
    Ich auch nicht, dachte er, sprach es jedoch nicht aus.
    Er trug sie nach unten, und als sie den Salon betraten, umfing sie eine ruhige, angenehme Wärme, aber sie merkten es nicht.
    Behutsam legte er sie auf dem Schlafsack vor dem Kamin nieder und kniete sich vor sie, um mit seinen Fingerspitzen zärtlich die Li nie ihrer Wange entlangzufahren. Sofort begann ihr Begehren Funken zu schlagen und setzte ihr Herz in Flammen.
    „Rafe.”
    „Sschch.”
    Er legte den Zeigefinger auf ihre Lippen, beugte sich zu ihr hinab und küsste sie auf die Lider. Sie wusste gar nicht, was sie hatte sagen wollen, deshalb war sie froh, dass er sie zum Schweigen gebracht hatte. Für das, was sie empfand, mussten die Worte erst noch gefunden werden. Und sie verstanden sich glücklicherweise auch ganz ohne Worte.
    Sie erbebte unter seinem leidenschaftlichen Kuss, seinen Lippen, die sich gierig gegen ihre drängten. Als er sich schließlich von ihr löste, war zwar ihr drängendes Verlangen noch nicht gestillt, aber sie fühlte sich weich und entspannt, bereit, sich ohne Rückhalt einfach fallen zu lassen.
    Sie verspürte den Drang nach Zärtlichkeit. Nach tiefer Zärtlichkeit. So süß und so unerwartet, dass der kleine Seufzer, den sie unwillkürlich ausstieß, wie ein geflüstertes Geheimnis klang.
    Er bemerkte die Veränderung, die in ihr vorgegangen war. In ihr und in ihm selbst. Warum hatten sie es bisher immer so eilig gehabt? Warum nur hatte er bis jetzt gezögert, die Situation voll auszukosten, sich den Duft ihrer Haut, den Geschmack ihrer Lippen, die Formen ihres Körpers einzuprägen? Während er sich noch darüber wunderte, beschloss er, alles nachzuholen, was er bisher versäumt hatte.
    Seine Hände waren behutsam diesmal, als er ihr den Pullover über den Kopf zog und ihr die Hose über die Hüften nach unten schob. Als sie nackt vor ihm lag, beugte er sich über sie und küsste sie zart. Dieser Kuss benebelte seinen Verstand und ließ ihn ganz und gar vergessen, dass sowohl sie als auch er jenseits dieses Hauses, jenseits dieses Raumes, in dem plötzlich die Zeit stehen geblieben zu sein schien, jeder sein eigenes Leben lebte.
    „Lass mich”, murmelte sie wie im Traum und erhob sich, sodass sie jetzt vor ihm, der ebenfalls auf den Knien lag, kniete. Ihr verhangener Blick ruhte für eine Weile auf ihm, dann streckte sie traumwandlerisch die Hand aus, begann langsam sein Hemd aufzuknöpfen, schob es ihm über die Schultern und sank an seine nackte Brust.
    Sie hielten einander in den Armen und streichelten sich vorsichtig, behutsam, als seien ihre Körper unendlich kostbare Gegenstände, die man um keinen Preis der Welt beschädigen durfte. Seine Lippen streiften ihre Schultern, und sie lächelte, während sie den Duft seiner Haut tief in sich einsog.
    Nachdem auch er nackt war, legte er sich auf den Rücken und zog sie auf sich. Ihr schimmerndes Haar lag ausgebreitet wie ein glänzender Seidenteppich auf seiner Brust.
    Sie hatte das Gefühl, auf einer weichen Wolke zu schweben, die sie hoch hinaustrug, höher, immer höher, während die Wintersonne ihre Strahlen durchs Fenster zu ihnen hereinschickte und die Holzscheite im Kamin knackten. Das Streicheln seiner Hände, das sie beruhigte

Weitere Kostenlose Bücher